Berlin-Pokal|12.04.2023|10:30

Erst Aufstieg, dann Pokal-Hauptrunde

Großer Jubel: Zum ersten Mal ist der SV Sparta Lichtenberg ins Finale des Berlin-Pokals eingezogen.[Foto: Privat]

Besser hätte der Ostermontag für die Heimmannschaft an der Fischerstraße in Berlin kaum laufen können: Den Regionalligisten mit 5:1 aus dem Pokal geworfen, und das nach einem 0:1-Rückstand kurz nach der Pause. Doch damit nicht genug.

Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte ist der SV Sparta Lichtenberg ins Finale des Berlin-Pokals eingezogen. Und bei dem furiosen Sieg am christlichen Feiertag war kein Geringerer als der BFC Dynamo , früher Abomeister in der DDR und heute immerhin Regionalligist, der geschlagene Kontrahent in der Vorschlussrunde des Landespokals in der Hauptstadt.

FUSSBALL.DE hat sich mit Alexander Fischer , Sportlicher Leiter beim Tabellenführer der Berlin-Liga, darüber unterhalten, was für die Rot-Weißen in den nächsten Wochen möglich ist.

FUSSBALL.DE: Herr Fischer, was war denn da am Montag bei Euch los?

„Wir haben ein großes Ziel vor Augen, das ist der Aufstieg in die Oberliga. Deswegen war das Endspiel im Berlin-Pokal und der mögliche Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals noch gar kein Thema.“

Alexander Fischer: Das war ein gelungener Tag, ein absolutes Highlight in unserer Vereinsgeschichte! Wir hatten 800 Zuschauer auf der Anlage, die für eine super Stimmung gesorgt haben. Wir hätten auch locker 2.000 bis 3.000 Eintrittskarten verkaufen können, aber aus Sicherheitsgründen haben wir die Kapazität auf eben 800 beschränkt. Das Spiel war der Wahnsinn!

Erzählen Sie bitte!

Fischer: Wir konnten uns gut auf den BFC einstellen, denn das Spiel des Gegners war sehr auf Christian Beck zugeschnitten. Das ist der Mittelstürmer und normalerweise die zentrale Anspielstation. Ihn konnten wir aufgrund einer starken gemeinschaftlichen Mannschaftsleistung weitestgehend aus dem Spiel nehmen und haben uns dann auch durch den Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen. 

Wie ist das möglich, fünf Stück nach 0:1?

Fischer: Die Truppe hat eine unglaubliche Mentalität gezeigt und die spielerischen Vorteile des Gegners so wettgemacht. Der Sieg war absolut verdient, auch wenn er gegen einen zwei Klassen höheren Gegner sicher überraschend kam, vor allem in der Höhe. Wir hatten uns auf unserem kleinen Platz schon eine kleine Chance ausgerechnet, aber ein 5:1 gegen den BFC hatte sicher keiner erwartet.

Im Finale des Berlin-Pokals wartet nun am "Finaltag der Amateure" am 3. Juni der TuS Makkabi, auch eine positive Überraschung des Wettbewerbs. Was rechnet sich der SV Sparta aus?

Fischer: Da erwarte ich ein Spiel auf Augenhöhe. Makkabi ist zwar Oberligist und daher auf dem Papier her vielleicht leicht favorisiert, aber wenn wir den BFC Dynamo rausschmeißen können, warum sollten wir dann nicht auch gegen Makkabi gewinnen.

Nur noch einmal gewinnen, dann steht der SV Sparta in der Hauptrunde. Welche möglichen Gegner kursierten am Ostermontag nach dem Spiel in der Kabine – Union, Hertha oder doch lieber Bayern oder Dortmund?

Fischer: Ob Sie es glauben oder nicht – keiner von denen. Wir haben ein großes Ziel vor Augen, das ist der Aufstieg in die Oberliga. In den letzten Jahren haben wir in der Berlin-Liga meistens oben mitgespielt, aber auch wegen Corona und den abgebrochenen Saisons hat das leider bisher noch nicht geklappt. Nun sind wir dran und wollen unsere bisher gute Saison am Ende mit dem Aufstieg krönen. Das hätte sich der Verein verdient. Deswegen war das Endspiel am 3. Juni und der mögliche Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals noch gar kein Thema. Wir haben den Tag genossen, ein wenig auf der Anlage gefeiert, und dann sind alle wieder nach Hause gegangen.

Also erst aufsteigen und dann den Länderpokal holen?

Fischer: Eins nach dem anderen. Wir konzentrieren uns zunächst voll und ganz auf unsere nächste Ausgabe, das ist das nächste Spiel in der Meisterschaft. Am Sonntag geht es gegen den Tabellenvierten, die Füchse aus Reinickendorf. Das wird eine schwere Aufgabe, die wir genau so angehen müssen wie die Partie gegen den BFC.