Lucas Schneider will 100-Tore-Marke knacken
Liegt aktuell bei 94 Saisontreffern: Lucas Schneider.[Foto: Privat]
Jede einzelne Liga kürt am Ende der Saison ihren eigenen Torschützenkönig. Allerdings gibt es nur einen Spieler, der deutschlandweit die meisten Treffer erzielen kann. In der langsam ausklingenden Saison 2022/2023 ballerte sich Lucas Schneider vom SSV Hagen III aus der Kreisliga C unter Deutschlands besten Torschützen auf Platz eins.
Nach nur 24 Einsätzen stehen für den 23 Jahre alten Angreifer sensationelle 94 Treffer zu Buche. Das ergibt einen Schnitt von fast vier Toren pro Partie. Ein Wert, der seinesgleichen sucht. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ein Spieler aus der untersten Liga die meisten Treffer erzielt", ordnet der designierte Gewinner der Torjägerkanone für alle in der 11. Liga im Gespräch mit FUSSBALL.DE bodenständig ein. "Dennoch bin ich stolz auf diese Marke. Es ist ein sehr schönes Gefühl." Nicht weniger als 34 Treffer trennen ihn von seinem ersten Verfolger Niklas Striethorst ( Rot Weiss Vellern III ).
Sechs Treffer fehlen vor Saisonfinale noch
Die Reise ist für Lucas Schneider allerdings noch nicht ganz beendet. Der Stürmer mit der Nummer "9" hat noch immer ein großes Ziel vor Augen. Im abschließenden Spiel der Saison soll auch noch die Marke von 100 Toren fallen. Die "Dritte" des SSV Hagen ist dabei am Sonntag (ab 11 Uhr) beim SV Boele-Kabel III zu Gast. Schon im Hinspiel (10:1) hatte der eifrige Angreifer bereits fünf Tore zum Erfolg seiner Mannschaft beigesteuert.
"Ich bin stolz auf diese Marke"
Dieser Wert würde allerdings nicht ganz reichen, um das ambitionierte Ziel zu erreichen. "Es ist ganz einfach: Ich muss meine Leistung aus dem Hinspiel noch einmal steigern und mindestens einen Treffer mehr erzielen", lautet die Marschroute des Toptorjägers.
Um überhaupt so weit zu kommen, biss der gebürtige Hagener auch in dieser Saison zwischenzeitlich auf die Zähne. Im Endspurt hatte sich Schneider in der Partie gegen FC Hellas/Makedonikos Hagen (2:1) eine Zerrung zugezogen. Von einer Pause wollte er aber nichts wissen. Dass er allerdings nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, beweist vor allem die Statistik. Lediglich zwei Tore erzielte der sonst so treffsichere Torjäger in zwei Begegnungen. Für Schneider eher ungewohnt.
Von der Westfalenliga in die Kreisliga C
Dass der 1,85 Meter große Lucas Schneider das Zeug dazu besitzt, sich ganz oben in der Torjägerliste einzuordnen, war ihm bereits vor der Saison bewusst. Schließlich war er zuvor für den FC Iserlohn bereits in der fünf Klassen höheren Westfalenliga (6. Liga) im Einsatz. In seinem ersten Seniorenjahr hatte er sich dort allerdings eine hartnäckige Leistenverletzung zugezogen, die ihm eine Zukunft im höherklassigen Amateurfußball vorerst verbaute.
Nachdem er diese Saison aber über weite Strecken schmerzfrei überstehen konnte, kribbelt es auch in den Füßen, um künftig wieder höherklassig anzugreifen. Aus diesem Grund wird die Partie beim SV Boele-Kabel III für Schneider auch die letzte im Trikot des SSV Hagen III sein. "Es wird sicherlich eine emotionale Partie werden", gibt der Fan von Borussia Dortmund zu. "Obwohl ich erst ein Jahr für den SSV am Ball bin, gibt es eine sehr enge Bindung zu den Jungs. Wir verstehen uns nicht nur auf dem Rasen, sondern auch neben dem Platz bestens. Von daher werde ich die Jungs nach meinem Abschied sicherlich auch vermissen. Es ist ein tolles Kapitel, das sich dem Ende neigt."
Wechsel zum SV Brackel 06 erste Wahl
Wo der Dachdecker-Azubi seine Laufbahn fortsetzen wird, steht derzeit noch nicht endgültig fest. Allerdings befindet er sich mit dem Dortmunder Klub SV Brackel 06 aus der Landesliga in finalen Gesprächen. Für den SV Brackel geht es derzeit aber noch um den Klassenverbleib in der 7. Liga. Sobald eine weitere Spielzeit in der Landesliga in trockenen Tüchern ist, soll auch die endgültige Entscheidung fallen.
Auf jeden Fall führte Schneider bereits gute Gespräch mit dem Klub. "Ein ehemaliger Trainer hatte mich beim Verein vorgeschlagen. Daraufhin war Brackel auf mich zugekommen. Der Trainer Egzon Gervalla hat mir von Beginn an ein gutes Gefühl gegeben", macht Schneider seine Beweggründe deutlich.
Für seine Zeit beim SSV Hagen III zieht er auf jeden Fall ein äußerst positives Fazit. "Es war vor allem schön, ohne Beschwerden wieder Fußball spielen zu können", freut sich Lucas Schneider. "Der SSV Hagen hat mir die Möglichkeit gegeben, wieder zu meiner alten Form zurückzufinden. Von daher wollen wir das letzte Spiel noch einmal so richtig genießen." Im besten Fall dann auch mit 100 Saisontoren im Gepäck.