Bei Union Berlin sind Flüchtlinge willkommen
Im Berliner Poststadion treffen am 18. Januar Union 06 und der 1. FC Union Berlin aufeinander. [Foto: imago]
Beim SC Union 06 Berlin müssen sie derzeit auf einen Trainingsplatz verzichten. Denn den haben Flüchtlinge bezogen. Rund 300 Menschen leben dort in zwei Traglufthallen, die auf einem Nebenplatz des Poststadions im Stadtteil Moabit als Notunterkünfte errichtet worden sind.
"Es wäre ein guter Schritt, wenn uns dieses Spiel einander näherbringen könnte."
Für Union 06 und weitere Berliner Vereine wie etwa Regionalligist Berliner AK , die das Gelände nutzen, heißt es nun: Improvisieren, sich absprechen, damit der Trainingsbetrieb der Jugendmannschaften gewährleistet werden kann. Und was machen die Berliner? Statt über die Flüchtlinge zu schimpfen, heißen sie diese herzlich willkommen. Unter dem Motto „Willkommen in Berlin“ empfängt Landesligist Union 06 am 18. Januar den Zweitligisten 1. FC Union .
Freier Eintritt am 18. Januar
Der Eintritt in das 10.000 Zuschauer fassende Poststadion ist frei – die Veranstalter hoffen, dass sich die Flüchtlinge und die Fußballfans während der 90 Minuten näherkommen. „Fußball begeistert Menschen auf der ganzen Welt und kann sie auch in Berlin zusammenbringen. Es wäre schön, wenn viele Berliner und geflüchtete Menschen diesen Nachmittag gemeinsam verbringen“, sagt Nico Schäfer, kaufmännisch-organisatorischer Leiter des 1. FC Union Berlin. „Auf dem Gelände des Poststadions treffen junge Sportler und Flüchtlinge unmittelbar aufeinander und kommen doch kaum in Kontakt miteinander. Es wäre ein guter Schritt, wenn uns dieses Spiel einander näherbringen könnte“, erklärt Harry Ruttke, Ehrenpräsident des SC Union 06. „ Die Integration der Flüchtlinge etwa aus Syrien oder Afghanistan soll durch dieses Spiel gefördert werden“, wünscht sich auch Jürgen „Sense“ Warres, Urgestein von Union 06. Die Zuschauer werden um Spenden für die Jugendabteilung des Amateurklubs gebeten. Der Zweitligist aus Köpenick tritt ohne Gagenforderung an.
Für die beiden Berliner Vereine ist das Spiel am 18. Januar das erste Aufeinandertreffen seit neun Jahren. Damals, anlässlich des 100-jährigen Bestehens des gemeinsamen Muttervereins Union 06 Oberschöneweide, siegten die Profis 6:0.