MFFC: Verkleidet auf Spielerinnen-Suche
Beim Faschingsumzug machte der MFFC Wiesbaden Werbung in eigener Sache. [Foto: MFFC Wiesbaden]
Ein Mal im Jahr gibt es für viele Menschen in Deutschland einen ganz schweren Tag. Nach einer Woche Karneval folgt am Aschermittwoch das böse Erwachen und der Rückblick auf eine närrische Zeit. Dem FUSSBALL.de-Team des Jahres MFFC Wiesbaden fällt der Blick zurück in diesem Jahr nicht schwer. Der Verein ging beim Kinderfastnachtsumzug in Wiesbaden auf Mitgliedersuche und präsentierte sich im Kamelle-Regen von seiner besten Seite.
„In erster Linie wollten wir das ‚Wir-Gefühl‘ in unserem Verein stärken“, erzählt Mike Steinbach, der die Teilnahme am Umzug organisierte. Aus diesem Grund informierte er alle Mannschaften per Mail und bat darum, zum Umzug die MFFC-Utensilien aus dem Schrank zu holen: Mützen, Jacken, Sweatshirts, Schals. Hauptsache blau und mit den vier großen Buchstaben bedruckt. „Ich habe mit 40 bis 50 Leuten gerechnet“, sagt Steinbach.
Tatsächlich standen dann rund 100 Vereinsmitglieder am Treffpunkt. Die Straßen der Landeshauptstadt leuchteten in den Vereinsfarben, als sich „de Zoch“ in Bewegung setzte. Der MFFC war dabei generationsübergreifend vertreten. Von den F-Juniorinnen bis zur ersten Damenmannschaft waren alle Teams dabei, feierten zusammen und sorgten für mächtig Alarm. Immer wieder stimmten die Fußballerinen ihren Schlachtruf an, immer wieder warfen sie ihre kleinen Geschenke in die Menge.
Von einer Jury prämiert
„Die Menschen in Wiesbaden sollen Bescheid wissen, wenn sie die Buchstaben MFFC hören“
„Ich habe im Vorfeld 80 Tüten gepackt. Schon als ich zum Treffpunkt kam, habe ich gemerkt, dass das zu wenig ist“, lacht Steinbach, der für die Vorbereitungen nur fünf Wochen Zeit hatte. Das war offenbar genug, um von Sponsoren allerlei Wurfmaterial zu bekommen und so flogen Süßigkeiten, kleine Schmuckstücke und Pflegeprodukte durch die Straßen Wiesbadens. Die Wichtigsten „give-aways“ waren allerdings die selbstgedruckten Flyer mit Infos über den Verein. „Natürlich wollten wir auch Werbung für uns machen“, gibt Steinbach zu. „Die Menschen in Wiesbaden sollen Bescheid wissen, wenn sie die Buchstaben MFFC hören.“
Für den Verein war der Umzug die bisher größte Plattform, um auf sich aufmerksam zu machen, sodass die 850 Flyer schnell verteilt waren. Damit aber noch nicht genug der Aufmerksamkeit. Mit ihrem Auftritt beim Straßenkarneval beeindruckten die MFFC-Mitglieder derart, dass sie von einer Jury prämiert wurden. Unter den 44 teilnehmenden Vereinen fiel der Club so sehr auf, dass er den fünften Platz erreichte. Dabei wurde das einheitliche Outfit genauso bewertet wie die Präsentation mit Tänzen und Schlachtrufen.
Das Gesamtpaket der Fußballerinen passte also – und das schon bei der Premiere. „Nächstes Jahr wollen wir dann den ersten Platz erreichen“, sagt Steinbach mit einem Augenzwinkern. Das erste Ziel hat der Verein mit dem Auftritt schon erreicht. Der Bekanntheitsgrad des MFFC ist nach dem Umzug gestiegen. Am Dienstag kamen zwei Mädels das erste Mal zum Training der E-Juniorinnen und auch für die F-Jugend hat sich schon ein Neuzugang angekündigt.
Stadionfest zum Pokalspiel
Nach dem Highlight Fastnachtsumzug steht für den MFFC an diesem Samstag bereits der nächste Höhepunkt im noch jungen Jahr bevor. Das FUSSBALL.de-Team des Jahres tritt um 17 im Hessenpokal an. Mit dem TSV Jahn-Calden aus der Regionalliga kommt ein richtig dicker Brocken an die Steinberger Straße. Und bei so einem Topspiel ist auch Mike Steinbach mit seinen Ideen wieder nicht weit. „Es wird rund um das Spiel ein Stadionfest geben“, kündigt er an.
Für kurzweilige Unterhaltung sollen dabei die Cheerleader der „Wiesbaden Phantoms“ sorgen, die normalerweise beim American Football in der zweiten Liga zu bestaunen sind. Eine große Soundanlage soll die Zuschauer mit Musik versorgen, sodass auch die anschließende Party gesichert ist. „Egal, wie das Spiel ausgeht, wir wollen hinterher noch zusammen bleiben und feiern“, sagt Steinbach. Favoritinnen sind die MFFC-Mädels gegen die höherklassigen Gäste nicht, aber die Mannschaft wirft sicherlich gerne drei Euro ins Phrasenschwein und beschwört die eigenen Gesetze des Pokals.
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