"Ehrenrunde": Mit dem "Fan Club"-Bus quer durchs Land
Im Doppeldecker on Tour: Manfred Drunsel (links) und Detlef Hammann (rechts). [Foto: DFB]
63 Stopps. Ein Korso. Ein Ziel. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und FUSSBALL.DE bringen Euch den WM-Pokal. Die "2014 FIFA World Cup Winner’s Trophy" auf ihrer Ehrenrunde durch ganz Deutschland. Fast drei Monate war die Kolonne bei Wind und Wetter unterwegs. Ständig mittendrin: der Info-Bus des Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola . Die Busfahrer Manfred Drunsel und Detlef Hammann waren abwechselnd vor Ort. Jetzt ziehen sie eine kleine Bilanz. Mit schönen Anekdoten.
Die beste Nachricht vorweg: Der kultige Doppeldecker des Fan Club hat die Mammut-Tour ohne Probleme überstanden. "Er lief die 7000 Kilometer absolut mangelfrei", sagt Manfred Drunsel. Der Busfahrer spult jetzt die letzten Stationen auf der Ehrenrunde ab. Endstation ist am Sonntag, 23. August, in Kamen-Kaiserau (Westfalen) . Zwischenfälle gab es keine, wobei: Zwei kleine Missgeschicke passierten dann doch.
Gleich zum Auftakt in Frankfurt sammelte Detlef, der andere Busfahrer, ein Knöllchen wegen Falschparkens. Noch kurioser war dann das zweite Ticket: Auf der Fahrt von Villingendorf nach Ulm schüttete es aus Eimern. Detlef war froh, im trockenen Bus zu sitzen. Plötzlich blitzte es - eine Radarfalle. "Das ist gar nicht so einfach, mit einem Gefährt geblitzt zu werden, das maximal 65 Kilometer pro Stunde fährt", scherzt Manfred über seinen Kollegen. Natürlich sei der "Blitzer" ärgerlich. Aber die vielen positiven Eindrücke von der Ehrenrunde entschädigen dafür.
Blumenketten für die Tankwartin
Als Manfred an einem Abend tanken wollte, stand er vor einer eigentlich geschlossenen Tankstelle. Irgendwo kurz vor Wolfsburg, der Sprit fast leer. Die Angestellten sahen den Fan Club -Bus und waren begeistert. "Für Dich sperre ich extra nochmal auf", soll die Chefin gesagt haben. "Sie hat dann tatsächlich das System nochmal hochgefahren und war von dem Oldtimer so begeistert, dass ich ihr noch eine Führung durch den Bus gegeben habe", erzählt Manfred. Zwei Blumenketten in schwarz-rot-gold gab es für die geduldige Tankwartin obendrein.
Führungen durch den Bus? Davon gab es während der Ehrenrunde jede Menge. Die Fans umlagerten den roten Doppeldecker. Tag für Tag, Woche für Woche, quer durch Deutschland. Wo war es eigentlich am schönsten?
Die Busfahrer überlegen. Es fällt schwer, eine Station besonders hervorzuheben. Detlef fand es in Dollerup an der Ostsee klasse - auch wenn das Ende der Veranstaltung ziemlich verregnet war: "Das war die tollste Location, direkt am Strand, tolle Leute", sagt Detlef. "Aber beim Abbau gab es ein so heftiges Unwetter, dass ich nass war bis auf die Unterhose." Manfred war weniger von diesem Anblick begeistert, sondern vom westfälischen Amelunxen. Der Ort mit seinen 1250 Einwohnern hatte ordentlich was auf die Beine gestellt. Aus dem Ortschild Amelunxen wurde Rio de Janeiro, aus dem Flüsschen Nethe der Amazonas und die Straßen des Örtchens waren kurzfristig nach den aktuellen Weltmeistern benannt. Ein toller Einfall.
Und noch etwas bleibt den Busfahrern in Erinnerung. Detlef und Manfred waren abwechselnd auf Hochzeiten oder 80. Geburtstagen eingeladen, weil sie einfach zur richtigen Zeit im richtigen Hotel zu Gast waren. Allerdings: In Zukunft wollen sie lieber wieder die Gastgeber sein - zum Länderspiel gegen Polen am 4. September in Frankfurt werden sie "ihren" roten Doppeldecker den Mitgliedern vom Fan Club präsentieren. Schöne Anekdoten inklusive.