Kurioses |16.11.2016|16:08

Alltag Platzverweis: 4. Rote in 15 Monaten

Die nächste Rote Karte (Symbolfoto). [Foto: Imago]

Privat angenehm, auf dem Platz ein Hitzkopf: Familienvater Denis Buja sieht zum vierten Mal in 448 Tagen die Rote Karte und hinterlässt einen ratlosen Abteilungsleiter. In Peckeloh knackt Alban Shabani einen Vereinsrekord. Und Alessandro Ruggeri baut seine Serie immer weiter aus - Nicht-Alltägliches aus dem deutschen Amateurfußball-Alltag in der FUSSBALL.DE-Rubrik Kurzpass kurios.

Der nächste Platzverweis

Schon wieder Rot. Für Denis Buja wird es fast zum Normalzustand, vorzeitig des Feldes verwiesen zu werden. Beim Auswärtsspiel gegen den SSV Glött sah der Goalgetter des bayerischen Bezirksligisten TSV Meitingen seine vierte Rote Karte in den vergangenen 448 Tagen – eine Bilanz, auf die er nicht stolz sein wird. Andere Fußballer schaffen das nicht einmal in ihrer gesamten Karriere, so oft vom Platz zu fliegen. „Sobald der Schiedsrichter pfeift, ist er nicht mehr er selbst“, sagt Abteilungsleiter Torsten Vrazic.

Unglaublich eigentlich, sagt Vrazic, wenn man Buja genauer kennt. Privat ist er nämlich ein ganz anderer Mensch. „Ich mag ihn unglaublich gerne. Außerhalb ist Denis ein super netter Kerl.“ Erst neulich ist er Vater einer Tochter geworden. Zudem macht Buja gerade seinen Trainerschein, was für sein Verantwortungsbewusstsein spricht.

"Drei Chancen hatte ich. Zwei habe ich genutzt"

Vrazic will nun das persönliche Gespräch mit seinem Knipser suchen. Denn Buja spielt eine tragende Rolle im Klub, hat zahlreiche wichtige Tore beigesteuert. Seit den F-Junioren spielt er in Meitingen, hat den Weg von der Herren-Kreisklasse bis in die Landesliga mitgemacht.

Torspektakel und Vereinsrekord

Irres Spiel in der westfälischen Landesliga. Das Duell zwischen dem SC Peckeloh und dem FC Kaunitz hatte es wirklich in sich. Begonnen hatte das Spektakel mit einem Vereinsrekord . Denn nach Flanke von Kapitän Dennis Schmidt versenkte Alban Shabani nicht nur den Ball zum 1:0, sondern erzielte mit seinem Tor nach 50 Sekunden auch den schnellsten Treffer der Vereinsgeschichte. In der Folge kehrte dann keineswegs Langeweile ein. Stattdessen ging es genauso ereignisreich weiter. So hatte die Führung der Gastgeber nicht lange Bestand: Julian Votsmeier (14.) und Simon Fentross (17.) drehten die Partie per Doppelschlag in ein 2:1. Shabani besorgte dann wiederum das 2:2 (26.). Noch vor der Pause stellte dann Gästespieler Felix Frosch auf 3:2 (33.). Marc Rustige glich per Volley zum 3:3-Halbzeitstand aus (38.). Der gleiche Protagonist brachte Peckeloh dann auch mit einem abgefälschten Schuss mit 4:3 in Front (61.). Shabani erhöhte auf 5:3 (65.). Per Doppelpack brachte Denis Hülsebusch den FC Kaunitz auf 5:5 (72./87.). Der Schlusspunkt war Marvin Heinsch vorbehalten, der einen Elfmeter zum 6:5 einschoss (93.) und damit Peckeloh den Dreier in einer verrückten Partie bescherte.

Ruggeri schlägt wieder zu

Alessandro Ruggeri ist und bleibt ein Phänomen. Es gibt kein Wochenende mehr, an dem er nicht trifft. Nun hat er schon 19 Spiele in Folge getroffen. Am Sonntag ließ er es sich nicht nehmen, im Spitzenspiel gegen die SKG Rumpenheim II zum gefeierten Mann zu werden. So gehörte ihm ein Löwenanteil am souveränen 3:0-Sieg des Offenbacher Kreisliga C-Tabellenführers Italsud Offenbach . Mit einem Doppelpack zog er dem bisherigen Zweiten den Zahn. Nach eigenen Erzählungen im Gespräch mit FUSSBALL.DE leitete er das erste Tor sogar selbst ein und vollendete den Angriff dann am kurzen Pfosten (56.). Beim 3:0 nutzte er seine Schnelligkeit gewinnbringend, schloss nach einem siegreichen Laufduell erfolgreich ab (63.). Damit zeigte sich der 36-fache Torschütze ziemlich effektiv. Er sagt: „Drei Chancen hatte ich. Zwei habe ich genutzt.“ Erneut gegen den Zweiten – diesmal wartet der SC 07 Bürgel II – möchte Ruggeri nun unbedingt das 20. Spiel in Serie treffen. Persönlich stehen die Voraussetzungen gut: Ruggeri hat sich von seinen Achillessehnenproblemen erholt und befindet sich in bestechender Verfassung. Dabei wird er sich wohl wieder gegen mehrere Gegenspieler behaupten müssen – eine Rolle, an der Ruggeri mittlerweile sogar Gefallen gefunden hat. „Ehrlich gesagt, macht mir das mehr Spaß. So freue ich mich mehr, wenn ich ein Tor schieße.“ Und auch mithilfe seiner Schnelligkeit findet er letztlich immer eine Lücke. Überrascht ist jedenfalls keiner mehr, wenn Ruggeri am Sonntag wieder einnetzt.