Kulttrainer|25.11.2016|16:30

Schlaflose Nächte: Kulttrainer Mewes gefeuert

Nach vier Monaten entlassen: Kulttrainer Schorsch Mewes ist bitter enttäuscht und konnte zwei Nächte lang nicht schlafen. [Foto: imago]

Kulttrainer Georg Mewes ist "bitter enttäuscht", Bremens Amateurfußballer des Jahres kommt auf jeden Fall aus der Bremen-Liga, in Schwerin erlebt die Neue Deutsche Welle einen Aufschwung und in Bayern muss Ex-Profi Vitus Nagorny gehen. Das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen auf einen Blick.

Schluss für "Schorsch": In der Oberliga Niederrhein hat der TV Jahn Hiesfeld nach nur einem Sieg aus den vergangenen sieben Partien und dem Sturz auf einen Abstiegsplatz die Zusammenarbeit mit Kulttrainer Georg "Schorsch" Mewes beendet, der erst seit Saisonende im Amt war. "Ich bin in den 38 Jahren meiner Trainerlaufbahn noch nie nach nur vier Monaten entlassen worden, konnte zwei Tage nicht schlafen und bin bitter enttäuscht", sagt Mewes gegenüber FUSSBALL.DE . Der 67-Jährige gibt sich aber kämpferisch: "Ich komme wieder. Im nächsten Jahr greife ich wieder an", sieht Mewes, der sich auch die Funktion eines Sportlichen Leiters vorstellen kann, seine Karriere noch nicht am Ende: "Wenn sich ein ambitionierter Klub bei mir meldet, gehe ich auch zu einem unterklassigen Verein." In Hiesfeld soll mit Thomas Drotboom, der noch beim A-Ligisten Glückauf Möllen unter Vertrag steht, bereits Mewes‘ Vorgänger als sein Nachfolger in den Startlöchern stehen.

Fest Plätze im Weser-Stadion winken: Es ist wieder soweit. In Bremen wird der "Amateurfußballer des Jahres" gewählt. Fünf Spieler aus der Bremen-Liga machen dabei den Titel unter sich aus. Nominiert wurden Frithjof Rathjen vom verlustpunktfreien Spitzenreiter Bremer SV , Marcel Ciszewski vom FC Oberneuland , Herman Mulweme vom TuS Schwachhausen , Bashkim Toski vom TSB Grolland und Abdullah Basdas von der SG Aumund-Vegesack . Per Telefon und auch beim Besuch des Bremer Hallenmasters am 30. Dezember kann abgestimmt werden. Aktueller Titelträger ist Tim Pendzich vom Blumenthaler SV . Der Sieger darf sich erneut über einen ganz besonderen Preis freuen. Im Kalenderjahr 2017 wird der "Amateurfußballer des Jahres" wieder zwei feste Sitzplätze im Weser-Stadion des Bundesligisten SV Werder Bremen haben, auf denen sein Name steht.

Rocken zu "Major Tom": "Völlig losgelöst" rockten Verantwortliche, Freunde und Förderer des FC Mecklenburg Schwerin aus der NOFV-Oberliga Nord im Rahmen eines Sponsorenabends zu den Kulthits von Neue Deutsche Welle-Star Peter Schilling. Besonders "Major Tom" und "Terra Titanic" brachten die Stimmung zum Überkochen und sorgten für ausgelassene Feierstimmung. Rund zwei Stunden brachte der gebürtige Stuttgarter Schilling das Schweriner "Capitol" zum Tanzen. Im nächsten Jahr soll es ein Wiedersehen geben.

"Ich bin in den 38 Jahren meiner Trainerlaufbahn noch nie nach nur vier Monaten entlassen worden."

Spinner nicht mehr im Amt: Siegfried Spinner wurde beim Offenburger FV, aktuell Tabellenvorletzter in der Oberliga Baden-Württemberg , vom geschäftsführenden Vorstand als Aufsichtsrat abberufen. Grund: Der frühere Spieler und Trainer des OFV hatte nach dem Derby gegen den SV Oberachern (2:4) gegenüber Medienvertretern moniert, dass er sich in seiner Rolle als Aufsichtsrat von Vorstandsmtglied Karl-Heinz Kuderer nicht genügend informiert fühle. Gleichzeitig deutete Spinner dabei auch seinen möglichen Rückzug an. Sportlich läuft es für den OFV derzeit alles andere als gut. Seit 13 Spielen wartet Offenburg auf einen Sieg, die zurückliegenden fünf Spiele gingen allesamt verloren. Der Rückstand auf das "rettende Ufer" beträgt zwei Punkte.

Ex-Profi Nagorny muss gehen: Nach 14 Spielen in Serie ohne Sieg und dem Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz in der Bayernliga Süd sitzt bei der SpVgg Hankofen-Hailing in der Partie gegen den direkten Abstiegskonkurrenten SSV Jahn Regensburg II am Samstag (ab 14 Uhr) erstmals ein neues Trainerduo auf der Bank. Teammanager Richard Maierhofer und der Sportliche Berater Klaus Sturm übernehmen nach der Trennung von Trainer Vitus Nagorny vorläufig das Kommando. In der Winterpause soll ein neuer Trainer gefunden werden. "Ich verlasse die Mannschaft in dieser Phase ungern, aber ich akzeptiere die Entscheidung. Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, ist der Trainer verantwortlich", sagt Ex-Profi Nagorny, der früher unter anderem für den VfL Wolfsburg, den Karlsruher SC, den FC Augsburg, FC Bayern München II und den VfR Aalen am Ball war. Der inzwischen 38-Jährige bestritt unter anderem fünf Bundesligaspiele für Wolfsburg sowie 31 Zweitligapartien für den 1. FC Schweinfurt 05 und FC Erzgebirge Aue.

Trennung von Aufstiegsheld: Der FC Inde Hahn , Aufsteiger in der Mittelrheinliga , sich von Trainer Oliver Heinrichs getrennt. Seit 16 Jahren stand Heinrichs als Trainer an der Seitenlinie des Vereins, führte in dieser Zeit die Mannschaft von der Kreisliga B bis in die Mittelrheinliga und rangiert dort drei Spiele vor der Winterpause auf dem elften Tabellenplatz "Der sportliche Aufstieg des FC Inde Hahn wird nachhaltig mit seinem Namen verbunden bleiben", sagt Vorsitzender Wilfried Helmer. Mit dem bisherigen Co-Trainer Manfred Pomp steht bereits sein Nachfolger fest. Der 52-Jährige wird heute (ab 20 Uhr) in der Partie beim Tabellenzweiten FC Wegberg-Beeck seinen Einstand als Cheftrainer geben. Während seiner aktiven Laufbahn spielte Pomp für Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga. Zuvor hatte er bereits 29 Jugend-Länderspiele für den DFB absolviert. Pomp arbeitete beim Aufsteiger seit einigen Jahren auch als Jugendkoordinator.

Spenden für verletzte Fans: Fans des Bischofswerdaer FV aus der NOFV-Oberliga Süd wollen beim Heimspiel gegen die SG Union Sandersdorf am Samstag (ab 13 Uhr) ein Zeichen gegen Gewalt setzen. Der Hintergrund: Anhänger des BFV waren beim vergangenen Auswärtsspiel bei der BSG Wismut Gera (1:0) überfallen und ausgeraubt, teilweise auch verletzt worden. Gestohlen wurde unter anderem eine Fahne. Damit die Fanutensilien ersetzt werden können, sollen jetzt Spenden gesammelt werden.

UEFA Futsal Cup verpasst: René Klawonn, Trainer beim Tabellenletzten BSV Buxtehude in der Oberliga Hamburg , muss mehrere Wochen ohne Nico Matern planen. Der Dribbelkünstler hatte sich in der Partie gegen den FC Süderelbe (1:3) einen Innenmeniskusriss zugezogen und fällt für den Rest des Jahres aus. Besonders bitter: Der 23-jährige Mittelfeldspieler verpasst damit auch die Eliterunde des UEFA Futsal Cups, die noch bis zum 27. November in Zagreb stattfindet. Seine Mitspieler vom Deutschen Futsal-Meister Hamburg Pathers wünschten Matern via Facebook alles Gute. Im ersten Spiel der besten 16 Futsal-Teams in ganz Europa verloren die Hamburg Panthers gegen Titelverteidiger Yugorsk 0:4. In der zweiten Partie gingen die "Raubkatzen" gegen Gastgeber Nacional Zagreb 1:11 unter.

Platzverweise ärgern Press: Beim Amtsantritt von Jürgen Press als Cheftrainer der DJK Ammerthal in der Bayernliga Nord rangierte die DJK noch auf dem möglichen Relegationsplatz 14. Jetzt - acht Spiele später - ist Ammertahl Neunter und hat sich einen komfortablen Vorsprung von neun Zählern auf Platz 14 erarbeitet. Unter der Regie von Press holte die DJK 16 von 24 möglichen Punkten. Am letzten Spieltag gab es ein 2:2 gegen den Tabellennachbarn 1. FC Sand, das bei Press jedoch keine Freude auslöste. Grund: Mit Torjäger Michael Jonczy, der mit 17 Saisontreffern die Torschützenliste anführt, und dem eingewechselten Marcel Fürsattel handelten sich gleich zwei Spieler in der Schlussphase jeweils die Rote Karte ein. Beide werden daher am letzten Spieltag vor der Winterpause beim TSV Großbardorf (Samstag, 14 Uhr) fehlen.