Trotz 1977er-Glücksball: 1:5 im Topspiel
Der alte Glücksball des TSV Marl-Hüls brachte im Topspiel gegen die Hammer SpVg kein Glück. [Foto: TSV Marl-Hüls]
Fürs Spitzenspiel gegen Hamm packt Tabellenführer TSV Marl-Hüls einen Glücksball aus dem Jahr 1977 mit den Unterschriften der 1954er-Meisterkicker (Deutsche Amateurmeisterschaft) aus - und verliert mit 1:5 und rutscht auf Platz drei ab. Erst fällt das Flutlicht aus, dann kann der Osdorfer SV doch spielen und führt in Unterzahl gegen Pinneberg mit 1:0, ehe der Schiedsrichter die Partie wegen starken Nebels abbricht und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.
Höchste Pleite trotz „Glücksball“: Zum Spitzenspiel in der Oberliga Westfalen gegen die Hammer SpVg hatte der TSV Marl-Hüls eigens einen „Glücksball“ aus dem Jahr 1977 mit den Unterschriften der TSV-Meisterkicker von 1954 versehen lassen. Als Maskottchen sollte das runde Leder helfen, die Punkte im Ruhrgebiet zu behalten und die Tabellenführung zu verteidigen. Der Schuss ging allerdings nach hinten los! Hamm siegte 5:1. Der TSV Marl-Hüls fiel durch die höchste Saisonniederlage auf Rang drei zurück.
"Wir arbeiten uns Stück für Stück unten raus"
Jungprofi Mannek trifft doppelt: Christoph Müller, Trainer in der Oberliga Westfalen bei der U 23 des SC Paderborn 07, hatte nach dem zweiten Derbysieg in Folge allen Grund zur Freude. Durch den 2:0-Auswärtserfolg bei der Zweitvertretung von Arminia Bielefeld verschaffte sich der SCP Luft im Abstiegskampf, liegt vier Zähler über den Strich. Dabei spielten die Gäste nach der Gelb-Roten Karte von Sergio Pinto fast 40 Minuten in Unterzahl. Für die Paderborner erzielte Nachwuchsstürmer Tim Mannek beide Treffer. Der 19-Jährige kam schon viermal in der 3. Liga zu Kurzeinsätzen, musste später mit muskulären Problemen ausgwechselt werden. „Wir arbeiten uns Stück für Stück unten raus“, sagt Müller gegenüber FUSSBALL.DE . Ob der Doppeltorschütze am Samstag (ab 14 Uhr) in der Partie beim SV Lippstadt 08 wieder einsatzbereit ist, ist noch unklar.
Osdorfer Revanche vertagt: Für Aufsteiger TuS Osdorf läuft es in der Oberliga Hamburg gut. Mit 19 Punkten hat sich die Mannschaft von Trainer Peter Wiehle schon ein kleines Polster auf die Abstiegszone zugelegt. Im Heimspiel gegen den VfL Pinneberg wollten die Osdorfer nachlegen und sich für die herbe 1:6-Niederlage aus dem Hinspiel revanchieren, aber die Partie wurde beim Stand von 1:0 abgebrochen. Was war passiert? Zwanzig Minuten vor Spielbeginn war zunächst das Flutlicht ausgefallen. Zum Glück befand sich vor Ort ein Elektriker, der die Strahler mit einer halbstündigen Verzögerung wieder zum Leuchten brachte. Nach einer Viertelstunde Spielzeit - TuS-Kapitän Bennet Krause hatte gerade wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen - zogen am Blokamp dann erste Nebelschwaden auf. Schiedsrichter Thore Holst (Altenwerder) pfiff die Partie nach einer kurzen Unterbrechung noch einmal an. Trotz Unterzahl gingen die Hausherren durch einen Treffer von Torben Krause noch vor der Halbzeit in Führung. Doch dann war Schluss. Der Nebel wurde immer dichter, so dass allen Beteiligten der Durchblick fehlte. Die Partie wurde bereits für Dienstag, 13. Dezember, (19.30 Uhr) neu angesetzt.
TuRU trennt sich von Trio: Patrick Dertwinkel, Marco Meyer und Lutz Radojewski spielen in den Planungen von TuRU Düsseldorf , aktuell Tabellenneunter in der Oberliga Niederrhein , keine Rolle mehr. Dertwinkel, der neben seinem Studium immer wieder Rückschläge durch Verletzungen hinnehmen musste, hatte von sich aus um eine Vertragsauflösung gebeten. Mittelfeldspieler Marco Meyer sollte sich über die zweite Mannschaft für höhere Aufgaben empfehlen, schaffte aber nicht den Sprung. Sommerneuzugang Lutz Radojewski, der zuletzt beim Ex-Zweitligisten TuS Koblenz unter Vertrag stand, wird künftig nicht mehr in der Oberliga eingesetzt. „Die Chemie hat einfach nicht gestimmt. Lutz fühlte sich zu Höherem berufen und nahm keine Ratschläge an“, redert TuRu-Trainer Frank Zilles gegenüber FUSSBALL.DE Klartext. Für das kommende Derby am Sonntag (ab 14.15 Uhr) beim SC Düsseldorf-West muss Zilles außerdem ohne Kapitän Philip Lehnert (Syndesmosebandanriss) und Mittelfeldspieler Robert Norf (Mittelfußbruch) planen. Beide werden voraussichtlich erst wieder im neuen Jahr zum Einsatz kommen.
Benefizspiel für Sven Orlowski: Der Traditionsverein ETB Schwarz-Weiß Essen, der in der Oberliga Niederrhein um den Klassenverbleib kämpft, engagierte sich für die gute Sache, bestritt ein Benefizspiel gegen den unterklassigen Nachbarn TuRa 86 (4:0). Hintergrund: Im Mai 2016 war beim 27-jährigen Sven Orlowski, Spieler des A-Kreisligisten TuRa 86, ein Hirnaneurysma geplatzt, was zu Hirnblutungen führte. Wochenlang lag er im künstlichen Koma und die Ärzte kämpften um sein Leben. Mittlerweile hat sich seine Lage zum Glück stabilisiert und er kann sehr eingeschränkt dem Alltag begegnen. Eine weitere Operation steht noch bevor, die seinen Zustand weiter verbessern soll. Orlowski hatte seine fußballerische Laufbahn in der Jugendabteilung von TuRa 86 gestartet, war dann in die Nachwuchsabteilung des ETB gewechselt, schaffte auch den Sprung in verschiedene Auswahlmannschaften. Nach der A-Jugend kehrte er zu seinem Heimatverein zurück. Die 934 Euro, die durch die Partie eingenommen wurden, gehen an Sven Orlowski.
„Hupi“ macht Abflug: Nach nur fünf Partien muss der SV Germania Schöneiche aus der NOFV-Oberliga Nord erneut auf Trainersuche gehen. Ronny „Hupi“ Huppert, mit einjähriger Unterbrechung seit 1994 in Schöneiche als Spieler aktiv, folgte erst Ende September auf das Duo Dirk Bastian und Christian Schröder. Nach fünf Partien ohne Sieg (zwei Remis/drei Niederlagen) teilte der Germania-Vorstand dem 42-jährigen Huppert mit, dass sich der Verein zur Winterpause einen neuen Trainer suchen wird. Die Konsequenz: „Hupi“ warf hin, stellte sein Amt zur Verfügung. Bereits in der Partie beim SV Lichtenberg 47 (0:0) saß deshalb Interimstrainer Stephan Gill auf der Bank. Aktuell rangiert die Germania mit neun Zählern aus 13 Partien auf dem möglichen Abstiegsplatz 14. Seit sieben Spielen wartet Schöneiche auf einen Sieg.
Erst Blitz-Doppelpack - dann Rot: Eutin 08 ist in der Schleswig-Holstein-Liga aktuell das Maß aller Dinge. Der Tabellenführer, trainiert von Hans-Friedrich „Mecki“ Brunner, hat noch ein Nachholspiel in der Hinterhand und sich dennoch bereits acht Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Flensburg 08 herausgespielt. Beim jüngsten 7:1-Kantersieg gegen SV Frisia 03 Risum-Lindholm wurde Mittelfeldspieler Rico Bork zum „tragischen Helden“. Innerhalb nur von 60 Sekunden schnürte der 21-Jährige einen Doppelpack zur 2:0-Führung. In der Schlussphase ließ sich Bork jedoch gegenüber seinem Gegenspieler zu einer Beleidigung hinreißen und sah von Schiedsrichter Matz Lennart Simon (Kiel) die Rote Karte.
Hoffart dreht auf: Der MTV Gifhorn , der in der Oberliga Niedersachsen von Uwe Erkenbrecher (früher unter anderem VfL Wolfsburg und SpVgg Greuther Fürth) trainiert wird, konnte sich vor allem bei Javon Hoffart bedanken, dass im brisanten Lokalduell gegen FT Braunschweig (2:2) noch ein Punkt heraussprang. Nach 60 Minuten waren die Freien Turner klar auf Siegeskurs, führten nach Toren von Nils Gehde und Jonas Kierdorf 2:0. Doch dann spielte sich MTV-Angreifer Jovan Hoffart ins Rampenlicht. Zunächst holte er einen Foulelfmeter heraus und verwandelte den Strafstoß selbst. Dann besorgte der Blondschopf mit einem Traumtor den Ausgleich. Per Seitfallzieher aus rund 25 Metern überwand Hoffart Braunschweigs Torhüter Tobias Bremer. Trotz des Punktgewinns rangiert Gifhorn in der Gefahrenzone auf Platz 14. Der Abstand auf das „rettende Ufer“ beträgt zwei Punkte.
Kapitän ins Krankenhaus: Stefan Schumann, Kapitän des VFC Plauen in der NOFV-Oberliga Süd , verletzte sich in der Partie gegen die BSG Chemie Leipzig (2:1) nach einer knappen halben Stunde schwer am Knie. Der 32-jährige Linksverteidiger wurde mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss umgehend ins Helios Vogtlandklinikum gebracht. Zu allem Überfluss musste auch Mittelfeldspieler Patrick Grandner, der das zwischenzeitliche 2:0 erzielte, in der zweiten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. Trotz der beiden Hiobsbotschaften brachte der VFC den knappen Vorsprung über die Zeit. „Mit der Verletzung von Stefan kam ein Bruch ins Spiel. Wir mussten an die Grenzen gehen und haben so die drei Punkte eingefahren. Jetzt hoffen wir, dass die Verletzung von Stefan nicht so schlimm ist“, so Plauens Trainer Nico Quade.
Konyit muss gehen: In der Oberliga Baden-Württemberg gehen Joseph Konyit und der Bahlinger SC künftig getrennte Wege. Der Vertrag des 24-jährigen Innenverteidigers, der in dieser Saison nur vier Spiele für den Tabellenzwölften absolviert hat, wird zur Winterpause aufgelöst. Die Beziehung Konyit und dem BSC stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Nachdem der damalige Regionalligist den Innenverteidiger mit australischem und kroatischem Pass 2015 verpflichtet hatte, stellte sich heraus, dass Konyit doch nicht so vertraglos war, wie er vorgegeben hatte. Deshalb durfte er nach internationalen Wechselbestimmungen erst im Frühjahr 2016 erstmals für Bahlingen spielen. BSC-Trainer und Ex-Profi Zlatan Bajramovic sieht für Konyit, der zurzeit auch wegen eines Bänderrisses keine Rolle mehr spielt, beim BSC keine Zukunft mehr.