Degradierung|24.02.2017|21:45

Ärger um Matmour: Nur noch Regionalliga

Faire Chance? Karim Matmour muss bei 1860 München in die U 21 und soll sich dort wieder für die Profis empfehlen. [Foto: 2016 Getty Images]

Der TSV 1860 München schiebt Karim Matmour in die U 21 ab. Der südkoreanische Junioren-Nationalspieler Myeonysu Park muss die U 21 des 1. FC Nürnberg U 21 nach wenigen Wochen schon wieder verlassen. Stefan Schimmer gelingt ein Hattrick innerhalb von vier Minuten. Und das Nachholspiel zwischen Schlusslicht SpVgg Bayern Hof und dem 1. FC Schweinfurt 05 ist schon zum dritten Mal abgesagt worden. FUSSBALL.DE mit den wichtigsten Neuigkeiten aus der Regionalliga Bayern.

Degradierung für Matmour: Der TSV 1860 München hat Karim Matmour in die U 21-Mannschaft der Löwen versetzt. Der 31-Jährige habe dort "die faire Chance, hart zu arbeiten und sich erneut für die Profis zu empfehlen", hieß es in einer Pressemitteilung der Münchner am Freitag. Zuvor hatte es Medienberichte über ein Zerwürfnis zwischen Matmour und dem Verein gegeben. Die Sechziger dementierten in der Mitteilung, dass Matmour der Kontakt zu den Mannschaftskollegen untersagt oder gegen ihn ein Hausverbot erlassen worden sei. Matmour, der noch einen Vertrag bis 2019 besitzt, habe Trainer Vitor Pereira in der Wintervorbereitung nicht überzeugen können, deshalb sei ihm ein Wechsel nahegelegt worden. Mit großem Interesse habe 1860 München auf eine einvernehmliche Lösung hingearbeitet und sehr viele Gespräche mit Matmour geführt. Dass Matmour nun über die Medien Druck ausübe, lasse den Verein darauf schließen, "dass er lediglich das Ziel verfolgt, finanziellen Nutzen aus dieser Situation zu ziehen". Matmours Anwalt Stefan Hagen hatte zuvor bei Sport1 seinen Klienten verteidigt. "Karim ist ein hundertprozentiger Profi. Er erfüllt seinen Vertrag pflichtbewusst und vollumfänglich." Er habe sich "rein gar nichts" zuschulden kommen lassen. Der Umgang mit Matmour sei "unter Einbeziehung aller Tatsachen rechtlich nicht in Ordnung".

"Der Umgang mit Karim ist unter Einbeziehung aller Tatsachen rechtlich nicht in Ordnung"

Doppelfunktion für Bierofka: Der ehemalige Nationalspieler Daniel Bierofka, Trainer der U 21 des TSV 1860 München, arbeitet ab sofort auch als Assistent von Cheftrainer Vitor Pereira für die Zweitligaprofis der Münchner. Dem Regionalliga-Team von 1860 bleibt Bierofka aber weiterhin als Trainer erhalten. „Ich freue mich, dass Daniel ein Teil unseres Trainerteams wird. Wir können alle voneinander lernen. Keiner kennt den Klub besser als er. Außerdem wollen wir den Nachwuchsbereich und die Profis noch besser vernetzen“, sagt Vitor Pereira. Bierofka erklärt: „Es ist hervorragend für mich, einem so erfahrenen Trainer über die Schulter schauen zu dürfen.“

Wiedersehen nicht ausgeschlossen: Nur ein kurzes Gastspiel hat Myeonysu Park bei der U 21 des 1. FC Nürnberg gegeben. Der 19-jährige Linksverteidiger und südkoreanische Junioren-Nationalspieler war erst Mitte Januar von Incheon United Youth aus seinem Heimatland zum FCN-Nachwuchs gewechselt. Jetzt wurde der Vertrag von Park schon wieder aufgelöst. Grund: Im Nachgang zur obligatorischen sportärztlichen Untersuchung konnte in weiteren Untersuchungen die endgültige Eignung für eine sofortige Verpflichtung nicht nachgewiesen werden. „Wir bedauern diesen Schritt“, sagt Nürnbergs U 21-Trainer Michael Köllner: „Park hat einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Wir hätten sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet. Aber die Gesundheit des Spielers geht vor.“ Ein Wiedersehen schließt Köllner nicht aus: „Wir hoffen, dass er sich in seiner Heimat wieder vollständig regeneriert. Die Tür ist nicht verschlossen.“

Schimmer-Hattrick in nur vier Minuten: Stefan Schimmer, Angreifer beim FC Memmingen, befindet sich kurz vor dem Start ins neue Jahr gegen die U 21 des TSV 1860 München (Samstag, 4. März, 14 Uhr) bereits in hervorragender Verfassung. Der 22-Jährige, der in der Torschützenliste mit 18 Treffern hinter Stephan Hain vom Spitzenreiter SpVgg Unterhaching (23 Tore) auf Platz zwei liegt, war im Testspiel gegen den Bayernligisten TSV Landsberg (4:0) für alle vier Tore des FCM verantwortlich. Zwischen der 83. und 87. Minute gelang ihm ein lupenreiner Hattrick. Auch beim Test gegen den Bayernligisten TSV Dachau (4:1) war Schimmer erfolgreich und traf zum Endstand. Allerdings gibt es auch eine Hiobsbotschaft für den FCM. Neuzugang Kevin Can Banoglu steht für längere Zeit nicht zur Verfügung. Im Aufwärmtraining vor dem Test gegen Dachau hatte er sich einen Achillessehnenabriss zugezogen. Dem 25-jährigen Defensivspieler droht damit eine Zwangspause von bis zu einem halben Jahr. Banoglu muss operiert werden. „Das ist bitter für ihn und uns. Wir hatten den Eindruck, dass er uns weiterhelfen kann“, sagt Memmingens Vorsitzender Armin Buchmann. Banoglu war erst vor kurzem aus beruflichen Gründen vom Schweizer Drittligisten SC Brühl St. Gallen nach Memmingen gewechselt.

Köck bleibt Trainer: Stefan Köck bleibt zumindest bis zum Saisonende Trainer des abstiegsbedrohten SV Schalding-Heining. Der 32-Jährige hatte seit dem überraschenden Rücktritt von Cheftrainer Anton Autengruber vor einigen Wochen zusammen mit Assistent Philipp Zacher zunächst interimsweise die Geschicke beim SVS geleitet. Jetzt gab der Verein bekannt, dass Köck das Vertrauen erhält und den Klub zum Klassenverbleib führen soll. Aktuell rangiert Schalding-Heining auf Platz 17. Der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze beträgt sechs Punkte.

Erneuter Spielausfall: Nach der Platzbegehung hat die Stadtverwaltung Hof das Stadion „Grüne Au“ als unbespielbar eingestuft und daher den Rasenplatz gesperrt. Spielleiter Josef Janker (Zell) musste daraufhin das für Samstag terminierte Nachholspiel zwischen Schlusslicht SpVgg Bayern Hof und dem 1. FC Schweinfurt 05 bereits zum dritten Mal absagen. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Statt des Punktspiels werden die Hofer eine weitere Vorbereitungspartie bestreiten. Auf dem Kunstrasenplatz wird am Samstag (ab 14 Uhr) der Ligakonkurrent SpVgg Oberfranken Bayreuth zu Gast sein. Nicht einsatzbereit sind Tomas Krbecek (Innenbandriss), Thomas Stock (Fußverletzung) und Kagan Yildirim (Knieverletzung). Fraglich sind außerdem Andreas Knoll (Erkältung) und Harald Fleischer (Schambeinentzündung).