Schweinerei|26.04.2017|10:30

SV Eula: Werbebanden gegen Wildschweine

Wildschweine pflügten den Fußballplatz des SV Eula 58 um, eine Werbebande soll sie zukünftig abhalten. [Foto: SV Eula 58]

Wenn der Rasenplatz zum Acker wird, sind in der Regel das Wetter und die Spielbelastung dafür verantwortlich. Eigentlich. Beim SV Eula 58 im Landkreis Leipzig ist alles anders. Dort waren in der Vergangenheit tierische Besucher zu Gast, auf die der Verein gerne verzichtet hätte. Wildschweine pflügten regelmäßig das Feld um und stellten den Verein vor eine Herausforderung, die wir in der Themenwoche Sportplätze näher betrachten. Inzwischen hat der SVE im dritten Anlauf eine Lösung gefunden – mit einer gebrauchten Werbebande.

Für den SV Eula 58 geht der Blick wieder nach vorne. War der Rasenplatz in den vergangenen Wochen für Spiel- und Trainingsbetrieb gesperrt, kann das runde Leder in den nächsten Wochen wieder rollen. Die tiefen Furchen, die die Wildschweine auf dem Feld hinterlassen hatten, sind repariert. Der Platz sieht wieder nach einem Fußballfeld aus. "Dank der fleißigen Helfer befindet sich unser Platz in der Genesungsphase. Wir hoffen, im Mai wieder spielen zu können", sagt der Vereinsvorsitzende Nico Jakubaschk. Die ungeliebten Gäste halten sich seit ein paar Wochen von dem Spielfeld fern. Durch den Autobahnbau im Süden Leipzigs hatten sich die Vierbeiner regelmäßig auf dem Platz des SV Eula verirrt. "Sie sind wohl auf den Trichter gekommen, dass die Würmer in unserem Rasen einfach lecker sind", nimmt es Nico Jakubaschk mit Humor.

"Die Wildschweine sind wohl auf den Trichter gekommen, dass die Würmer in unserem Rasen einfach lecker sind"

"Am Anfang waren es 30 bis 40 Quadratmeter. Dann gab es immer wieder Zwischenfälle. Irgendwann war dann der ganze Platz umgepflügt." Immer wieder aufs Neue mussten Vereinsmitglieder, Eltern und Anhänger des Vereins mit anpacken, um die Schweinerei zu beseitigen. Der Verein ließ nichts unversucht, holte sich Rat von einem Jäger und probierte die Tiere mit menschlichen Gerüchen vom Sportplatz fernzuhalten. Dafür spannten die Helfer unter anderem eine Leine mit ausrangierten Stutzen um das gesamte Spielfeld. Darüber hinaus stellte der Jäger, zugleich Pächter des Grundstücks, eine Art Wildschwein-Scheuche auf. Der Erfolg blieb aus. Die Wildschweine kamen wieder.

Der Verein musste reagieren, tauschte bei den Junioren das Heimrecht und verlegte das Training in die Halle. Die Herren, die mit dem Bornaer SV 91 eine Spielgemeinschaft pflegen und in der Kreisliga A West an den Start gehen, wichen auf den Sportplatz in Borna aus. Parallel bemühte sich der Verein um eine Problemlösung. Im Internet fanden die Verantwortlichen schließlich eine gebrauchte Werbebande, die sich an die bestehende Spielfeldbegrenzung anbringen ließ. "Eine Nacht- und Nebelaktion", erzählt Jakubaschk. 30 bis 40 Helfer packten mit an. Mit Erfolg. Seither halten sich die Wühler vom Spielfeld fern. "Toi, toi, toi. Ich hoffe, es bleibt so." Auch ein Eingangstor für den Rasenmäher wurde inzwischen am Platz installiert.

Ein Loch müssen die Verantwortlichen in den nächsten Wochen und Monaten noch stopfen: das finanzielle. Die Investition in die Werbebande hat den Verein knapp 2.000 Euro gekostet. Gelder, die eigentlich anderweitig eingeplant waren. "Die Sponsorensuche läuft allmählich an, könnte aber deutlich besser sein. Es fehlt uns an Leuten, die sich ausschließlich dem Thema widmen", erklärt Nico Jakubaschk die Problematik. Die vergangenen Wochen sollten dem Verein Mut machen. Im Löcher stopfen ist der SV Eula schließlich schon geübt.

Wer den Verein unterstützen möchte, kann sich per E-Mail direkt an die Verantwortlichen des SV Eula 58 wenden: kontakt@sv-eula-58.de