5:0 am Finaltag: Nöttingen träumt vom FCB
Nöttingen jubelt mit DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann. [Foto: BFV]
Wenige Tage nach dem Abstieg aus der Regionalliga Südwest ist die Trauer beim FC Nöttingen verflogen. Durch ein deutliches 5:0 (1:0) gegen den Verbandsligisten SG Heidelberg-Kirchheim gewannen die Lila-Weißen zum dritten Mal nach 2012 und 2015 den Badischen Verbandspokal und qualifizierten sich damit zum insgesamt vierten Mal für die erste Hauptrunde um den DFB-Pokal.
Das Team von Trainer Dubravko Kolinger darf jetzt erneut von einem Duell mit dem FC Bayern München träumen. 2015 zog sich der FCN beim 1:3 gegen den deutschen Rekordmeister und -pokalsieger glänzend aus der Affäre.
Niklas Hecht-Zirpel (37./47., Foulelfmeter) sowie Holger Fuchs (60.) und Michael Schürg (68.) ließen die Nöttinger Fans am Finaltag der Amateure im Dietmar-Hopp-Stadion in Sinsheim jubeln.
Die SG Heidelberg-Kirchheim verpasste ihren dritten Pokalsieg nach 1988 und 1992. „Wir wollen die Atmosphäre und das Spiel genießen, sind aber gegen Nöttingen klarer Außenseiter“, hatte Jürgen Herbel, Sportdirektor der SG Heidelberg-Kirchheim und im Hauptberuf Zahntechniker, bereits im Vorfeld im Gespräch mit FUSSBALL.DE angekündigt.
Seine Mannschaft konnte die Partie nur in der ersten halben Stunde offen gestalten, blieb dabei allerdings ohne hochkarätige Möglichkeiten. Auf der Gegenseite stellte dann Nöttingens Torgarant Niklas Hecht-Zirpel (zehn Treffer in der Liga und dreimaliger Torschütze beim 6:2 im Halbfinale gegen Pokalverteidiger FC Astoria Walldorf) die Weichen auf Sieg. Kurz vor der Pause brachte der 23-Jährige seine Mannschaft in Führung (37.), gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit verwandelte er einen Foulelfmeter zum 2:0 (47.).
Mit dem beruhigenden Vorsprung im Rücken war der Rest der Partie für den Favoriten nur noch Formsache. Holger Fuchs (60.) erhöhte per Kopfball, Michael Schürg (68.) musste die Kugel nach einem Querpass nur noch ins leere Tor schieben und Eray Gür (85.) schloss ein sehenswertes Solo mit dem Treffer zum Endstand ab.
Nun könnte sich der FC Nöttingen in der nächsten Saison sogar auf die Spuren von Astoria Walldorf begeben. Der Gewinner des letzten Endspiels im badischen Landespokal (2:0 gegen die SpVgg Neckarelz ) schaffte es im DFB-Pokal als einziger Regionalligist bis in das Achtelfinale (4:5 im Elfmeterschießen gegen Arminia Bielefeld).
Dubravko Kolinger (Trainer FC Nöttingen ): „Wir haben nervös begonnen, in der zweiten Halbzeit dann aber ein grandioses Spiel abgeliefert. Ein großes Lob an meine Mannschaft!“ Ein Wunschlos steht auch schon fest: Nach dem FC Bayern München 2015 soll es nun Borussia Dortmund sein, wünscht sich Dubravko Kolinger. „Wir freuen uns auf jeden Fall darauf und genießen jetzt den Moment."
Manuel Wengert (Trainer SG Heidelberg-Kirchheim): "Am Ende haben wir uns ein wenig hängen gelassen.“ Für die Spieler und Verantwortlichen aus Kirchheim war der Finaltag der Amateure mit der TV-Übertragung durch die ARD eine neue, besondere Erfahrung. „Das ist eine überragende Sache, vor allem für kleinere Vereine, die wie wir sonst nur vor 100 Zuschauern spielen“, beschrieb Manuel Wengert das Erlebnis. „Der Medienrummel rund um das Spiel war wirklich spannend.“