Herren spielen 7. Liga, Junioren Bundesliga
Debüt in der höchsten U 17-Spielklasse: die Junioren von Bezirksligist Eimsbütteler TV. [Foto: Eimsbütteler TV/Collage DFB]
Niendorfer TSV, Arminia Klosterhardt, SG Unterrath, Eimsbütteler TV - Namen, die man aktuell nicht zwangsläufig mit Spitzenfußball in Verbindung bringen würde. Doch die Juniorenteams der Amateurklubs, die teilweise in der siebtklassigen Bezirksliga spielen, katapultieren die unbekannten Namen nun ins Rampenlicht. In der nächsten Saison laufen sie in den Junioren-Bundesligen auf. FUSSBALL.DE stellt sie vor.
A-Junioren-Bundesliga
Zwei Vereine freuen sich schon jetzt ganz besonders auf die Saison 2017/2018 in der A-Junioren-Bundesliga, die am zweiten August-Wochenende beginnt. Auf den Niendorfer TSV aus Hamburg und die DJK Arminia Klosterhardt aus dem Ruhrgebiet wartet dann die erste Spielzeit der Vereinsgeschichte in der höchsten U 19-Spielklasse.
NIENDORFER TSV: Nein, die Favoritenrolle dürfte der Niendorfer TSV in der kommenden Saison in der Staffel Nord/Nordost so schnell nicht zugeschrieben bekommen. Im Gegenteil: Der Klub aus Hamburg, dessen erste Mannschaft in der fünftklassigen Oberliga an den Start geht, nimmt das Abenteuer "U 19-Bundesliga" als Außenseiter in Angriff. Alle anderen Vereine arbeiten unter Profibedingungen. Elf Ligakonkurrenten sind erst- oder zweitklassig, zwei (der VfL Osnabrück und der Chemnitzer FC) zumindest drittklassig. Ganz unbekannt ist die Junioren-Bundesliga für den NSTV allerdings auch nicht. Vor einem Jahr hatte Trainer Andreas Prohn bereits die U 17 in die B-Junioren-Bundesliga geführt. Dieses Kunststück wiederholte er nun mit der U 19. Nach 26 Partien in der A-Junioren-Regionalliga Nord standen 62 Punkte und drei Zähler Vorsprung auf den Vizemeister TSV Havelse zu Buche. Jetzt darf sich Niendorf unter anderem auf Derbys gegen die Nachbarn Hamburger SV und FC St. Pauli freuen. Das Schicksal der U 17 will Niendorf dabei verhindern. Die war mit sieben Punkten direkt wieder abgestiegen.
DJK ARMINIA KLOSTERHARDT: Den Oberhausener Verein DJK Arminia Klosterhardt hat eine Euphoriewelle erfasst. Grund ist der erstmalige Aufstieg der U 19 in die Staffel West der A-Junioren-Bundesliga. Dabei geht die erste Mannschaft gerade einmal in der Landesliga an den Start. "Alle freuen sich schon jetzt auf den Saisonstart und unterstützen die U 19, wo sie nur können", sagt der neue Arminia-Trainer Robin Krüger im Gespräch mit DFB.de . Der 27-jährige Krüger, dessen Markenzeichen an der Seitenlinie - bei Wind und Wetter - die kurze Hose ist und der während der vergangenen Saison noch Co-Trainer von Carsten Wolters bei der U 19 von Rot-Weiss Essen war, folgte in Klosterhardt auf Aufstiegstrainer Marcus Behnert. Dieser übernimmt nun die erste Mannschaft. Mit den A-Junioren holte Behnert die Meisterschaft in der Niederrheinliga mit fünf Punkten Vorsprung auf den FC Kray. Erst am abschließenden Spieltag machte die Arminia in einem echten "Finale" dank eines 1:0 gegen die Krayer alles klar. "Wir werden in der Bundesliga 26-mal als Außenseiter ins Spiel gehen", sagt Krüger: "Wir arbeiten allerdings während der Vorbereitung intensiv daran, vom ersten Spieltag an für unsere Konkurrenten ein unangenehmer Gegner zu sein."
B-Junioren-Bundesliga
Neben namhaften Aufsteigern mischen künftig mit den Sensationsaufsteigern Eimsbütteler TV und SG Unterrath auch zwei Teams in der B-Junioren-Bundesliga mit, deren erste Mannschaften jeweils gerade einmal in der siebtklassigen Bezirksliga am Ball sind.
SG UNTERRATH 12/24: Den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte der SG Unterrath 12/24 schaffte die U 17 des Düsseldorfer Klubs durch den überraschenden Aufstieg in die West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga. Zwischen der ersten Mannschaft, die sich in der Bezirksliga mit Platz neun begnügen musste, und den B-Junioren liegen künftig sechs Spielklassen. Dabei machte die SGU sogar den direkten Durchmarsch aus der Kreisleistungsklasse perfekt. In der Niederrheinliga landete Unterrath als Neuling auf Platz zwei hinter der U 16 von Borussia Mönchengladbach. Das reichte zum Aufstieg. Der ärgste Konkurrent Rot-Weiß Oberhausen hatte am Ende neun Punkte Rückstand. "Ein solcher Erfolg gibt allen Aktiven im Verein sicherlich neuen Auftrieb, sich mit noch mehr Elan in Training und Spielbetrieb zu stürzen. Dabei wünsche ich viel Freude und drücke dem frischgebackenen Bundesligisten schon jetzt die Daumen für die neue Saison", schrieb Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel in einem Glückwunsch-Fax. Kurios: Um den Nachwuchs zu fördern, kooperiert die SG Unterrath nicht etwa mit dem Stadtnachbarn Fortuna, sondern mit dessen "Erzrivalen" 1. FC Köln.
EIMSBÜTTELER TV: Der Eimsbütteler TV ist die Überraschungsmannschaft aus dem Norden. Den Hamburgern reichte schon der fünfte Platz in der Regionalliga Nord (hinter Meister Hannover 96 sowie den nicht aufstiegsberechtigten Teams SV Werder Bremen II, VfL Wolfsburg II und Hamburger SV II), um sich für die Aufstiegsrelegation gegen den Nordost-Vizemeister Chemnitzer FC zu qualifizieren. Das Hinspiel in Sachsen entschied Eimsbüttel 2:1 für sich, vor eigenem Publikum reichte dann ein 0:0, um die Sensation perfekt zu machen. Zum ersten Mal in der Historie des Klubs gehört der ETV, dessen erste Mannschaft in der siebtklassigen Bezirksliga Nord auf Rang drei gelandet war, der B-Junioren-Bundesliga an. "Unser Ziel war eigentlich der Klassenverbleib. Wir haben dann aber gemerkt, dass wir mit allen mithalten können", so der erst 24 Jahre alte Trainer Loic Favé, der mit dem Großteil seiner Mannschaft zu den A-Junioren aufrücken wird.