Torfestival |02.09.2017|12:30

Nach 0:4 noch 8:7! Irres Kreisliga-Comeback

8:7 nach 0:4: eine unglaubliche Partie. [Foto: FUSSBALL.DE]

Eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebten am Wochenende Spieler und Trainer der SG Linden-Dahlhausen II. In ihrem Kreisligaspiel gegen Hedefspor Hattingen III bekamen die Gastgeber gleich 15 Tore sowie vier Führungswechsel zu sehen – und standen am Ende doch als glückliche Sieger da.

Dabei lief es für die Bochumer zu Beginn ganz und gar nicht rund. „In den ersten 15 Minuten haben wir all das, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten, nicht berücksichtigt“, lässt SG-Trainer Marc Zakrzewski den verrückten Schlagabtausch im Gespräch mit FUSSBALL.DE Revue passieren. „Wir waren zu weit weg von unseren Gegenspielern und Hedefspor hat mit Ilhan Tas auch einen sehr brauchbaren Stürmer vorne drin.“ Besagter Tas hatte mit drei Treffern dann auch einen nicht unwesentlichen Anteil am 0:4-Rückstand nach einer Viertelstunde.

„Da denkst du dir als Trainer natürlich: Das fängt ja super an“, sagt Zakrzewski. „Wir wussten aber auch: Wir haben noch genug Zeit. Wenn wir schnell nachlegen, ist da noch etwas drin.“ Die Hausherren kämpften sich also zurück - wollten nicht bloß Schadensbegrenzung. Bis zum Pausenpfiff stand auf einmal wieder ein 4:4 auf dem Papier.

Kurz vor dem Nervenzusammenbruch

"Ich war heilfroh und tierisch begeistert. Ich kniete auf dem Rasen und dachte: Das gibt es doch gar nicht"

In der Halbzeit arbeitete die Mannschaft das Spiel dann noch einmal auf und machte sich heiß für die zweite Hälfte. „Es war wichtig für uns zu gewinnen. Wir standen mit dem Rücken zur Wand, weil wir aus den ersten beiden Saisonspielen nur einen Punkt geholt hatten “, schildert der SG-Coach die Situation. „Ich hätte also auch ein dreckiges 5:4 genommen.“ Stattdessen gingen die Gastgeber mit 6:4 in Führung.

Es folgte jedoch rasch das 6:6, dann gingen die Gäste aus Hattingen durch das sechste Tor von Ilhan Tas schließlich mit 7:6 in Führung. „Nach der Aufholjagd haben wir etwas die Kraft verloren. Und die Fehler aus den ersten 15 Minuten haben sich wieder eingeschlichen. Der Rückstand war folgerichtig.“ Als es beinahe schon nach einer erneuten Pleite aussah, drehte Linden-Dahlhausen allerdings noch einmal auf. Mit Treffern in der 90. und 93. Minute retteten die Spieler den ersten Dreier der Saison und ihren Trainer vor einem möglichen Nervenzusammenbruch. 

„Ich war heilfroh und tierisch begeistert. Ich kniete auf dem Rasen und dachte: Das gibt es doch gar nicht“, erinnert sich Zakrzewski an die Szenen nach Abpfiff. Mit dem Schwung des ersten Saisonerfolgs wollen die Ruhrpottler nun endlich in der Liga durchstarten: „Das war genau der Impuls, den wir gebraucht haben“, so der Übungsleiter. „Auch die anderen Teams sind jetzt gewarnt: gegen uns reicht selbst ein 4:0-Vorsprung nicht!“ Auf eine ähnlich verrückte Begegnung kann der 30-Jährige in naher Zukunft allerdings vorerst verzichten: „Ich brauche das so bald nicht noch einmal.“