Irre: Ausgleich in der 92., dann 7:1-Sieg!
Erst knapp, dann deutlich: Trainer Sascha Meeth zog mit dem TSV Schott Mainz kurios in die nächste Pokalrunde ein. [Foto: Fotos imago, FUSSBALL.DE; Collage FUSSBALL.DE]
Was für ein verrückter Krimi im Bitburger-Verbandspokal des Südwestdeutschen Fußball-Verbandes! Bis in die Nachspielzeit schnupperte der Landesligist VfB Reichenbach im Spiel gegen den TSV Schott Mainz an der großen Überraschung, ehe der Regionalligist sich mit einem Last-Minute-Tor in die Verlängerung rettete. Dann brachen bei den Gastgebern alle Dämme: Die Mainzer erzielten noch sechs Tore und setzten sich nach 120 Minuten mit 7:1 durch!
„Das kannst du keinem erzählen“, sagte TSV-Trainer Sascha Meeth gegenüber der Allgemeinen Zeitung. „Wir hatten 80 Prozent Ballbesitz, acht, neun Hundertprozentige. Der Gegner ist einmal im Strafraum und trifft.“ Jonas Jung erzielte für die Gastgeber in der 56. Minute die Führung und ließ Siebtligist Reichenbach vom Achtelfinale träumen. Der Mainzer Trainer Meeth verzweifelte bereits: „Als wir viermal im Fünfmeterraum standen und daneben geschossen hatten, hätte ich keinen Pfifferling mehr darauf gegeben, dass wir noch weiterkommen“. Bis in die zweite Minute der Nachspielzeit sah alles nach der großen Sensation aus. Kurz vor dem Schlusspfiff erlöste Ilias Soultani die Mainzer mit einem Distanzschuss aus 20 Metern und bewahrte den Regionalliga-Aufsteiger vor einer Blamage.
„Spielanlage und Ballzirkulation waren gut. Aber wie wir es dann zu Ende gespielt und abgeschlossen haben, war 90 Minuten lang absolut unterirdisch“, resümierte Meeth. In der Verlängerung lief der TSV-Motor dann plötzlich wie am Schnürchen. Janek Ripplinger (91./120.), Edis Sinanovic (93./95.) und Khaled Abou Daya (106./109.) schossen fast im Minutentakt den am Ende deutlichen 7:1-Sieg heraus. „Ich bin richtig froh, dass wir es geschafft haben. Über verdient oder nicht braucht man, trotz des späten Ausgleichs, nicht reden“, sagte Meeth.