Blitz-Knipser |21.12.2017|14:09

Didi wie Lewa: 5 Buden, 2 in 60 Sekunden!

Fünf Tore insgesamt, davon zwei in einer Minute: Dietrich Liskunov ließ es am Wochenende krachen. [Foto: Fotos privat, FUSSBALL.DE; Collage FUSSBALL.DE]

Fünf Tore in einer Halbzeit: Wie Bayern-Star Robert Lewandowski bei seinem Weltrekord am 22. September 2015 gegen Wolfsburg, als dem erst zur Halbzeit eingewechselten Polen eine Hand voll Treffer in nur neun Minuten gelangen, hat sich auch Dietrich Liskunov in die Bestenlisten des Fußballs geballert. Beim 12:0-Kantersieg des FC Frohlinde bei Arminia Marten in der Landesliga Westfalen 3 netzte der 22-Jährige am Sonntag fünfmal ein. Zwei Buden gelangen dem Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens dabei in nur 60 Sekunden.

Im Interview mit FUSSBALL.DE erklärt der gebürtige Kasache, der in der Jugend auch für Rot Weiss Ahlen und sogar für Rot-Weiss Essen in der Junioren-Bundesliga am Ball war, dass die Aufgabe nicht ganz so kompliziert war.

FUSSBALL.DE: Zweistellige Siege kommen in der Kreisliga schon mal vor, aber ein 12:0 in der Landesliga? War der Gegner zu schlecht oder der FC Frohlinde zu gut, Didi Liskunov?

Dietrich Liskunov: Das lag eindeutig am Gegner! Marten hat schon seit einiger Zeit personelle Probleme und wird möglicherweise seine Truppe in der Winterpause vom Spielbetrieb abmelden. Das wäre natürlich bitter für uns, denn unsere beiden Siege gegen Marten würden dann aus der Wertung gestrichen. Am Sonntag sind sie mit einer Mischung aus Spielern der zweiten Mannschaft sowie der Alten Herren angetreten, da hatten wir also leichtes Spiel. Im Hinspiel sah das noch anders, da haben wir zwar auch mit 4:1 gewonnen, aber da war Marten im Derby vor ein paar hundert Zuschauern noch ein besserer Gegner.

"Ich bin nicht der typische Torjäger, sondern spiele auf dem rechten Flügel und bin mit Dribblings oder Flanken eher der Vorbereiter. Bis zur Partie in Marten hatte ich erst sieben Treffen auf dem Konto"

Nach einer Viertelstunde stand es schon 6:0, zur Halbzeit dann 10:0 ...

Liskunov: Unser Trainer hat gesagt, dass wir von der ersten Sekunde den Gegner anlaufen und früh drauf gehen sollten. Das hat gut funktioniert, so fielen die Treffer eigentlich zwangsläufig. Marten hat sich nicht wirklich gewehrt und wir waren richtig in Torlaune.

Vor allem Sie, mit fünf Toren in einer halben Stunde!

Liskunov: Das war ein Tag, an dem bei mir alles geklappt hat, sogar ein Kopfball-Tor (zum 5:0). Ich bin mit 1,75 Metern ja nicht der größte Spieler und treffe sonst eher selten mit dem Kopf. Ich bin nicht der typische Torjäger, sondern spiele auf dem rechten Flügel und bin mit Dribblings oder Flanken eher der Vorbereiter. Bis zur Partie in Marten hatte ich erst sieben Treffen auf dem Konto. Am Sonntag stand ich aber immer richtig und wurde von meinen Teamkollegen auch super bedient.

Wie kam es denn, dass Sie sogar zwei Treffer in einer Minute erzielt haben?

Liskunov: Das war schon kurios. Kevin Brewko hat in der 3. Minute die Führung vorgelegt, dann war ich dran. Das 2:0 in der 7. Minute war dann schön heraus gespielt. Als Marten an der Mittellinie den Anstoß ausführt, bin ich sofort auf den Gegenspieler gestürmt, habe ihm den Ball abgenommen und den Angriff mit einem Solo zum 3:0 abgeschlossen. Ich muss zugeben, dass die Gegenwehr nicht besonders groß war, aber das muss man ja auch erst einmal so machen (lacht) .

In der zweiten Halbzeit haben sich Ihre Teamkollegen dann mit zwei weiteren Treffer begnügt. War die Luft dann raus?

Liskunov: Ein wenig schon. Letztlich war Marten uns so hoffnungslos unterlegen, dass man sich auch gar nicht so richtig über die Tore freuen konnte. Der Kantersieg hatte zudem einen bitteren Beigeschmack, da nicht nur unser Keeper nach einer Art Notbremse mit Rot vom Platz geflogen ist, sondern ich mir zu allem Überfluss auch noch die fünfte Gelbe Karte abgeholt habe. Ich dachte eigentlich, dass ich nun für zehn Tage oder in einem Pflichtspiel gesperrt sein würde, aber die Sperre gilt wohl auch für die Hallenstadtmeisterschaften. Das ärgert mich natürlich.

Wie sehen denn in Frohlinde die Ziele für den Rest der Saison aus?

Liskunov: Als Aufsteiger können wir bisher zufrieden sein. Wir gehen jetzt als Fünfter in die Pause und wollen einen gesicherten Mittelfeldplatz halten.