Tor zerstört |28.01.2018|15:30

Sturmproblem in Kreisliga: Baum fällt auf Tor

Sturm Friederike hat in Essen gewütet: Beim TC Freisenbruch zerstörte ein Baum ein Tor. [Foto: Verein]

In Essen fällt ein Tor, obwohl gar nicht gespielt wurde. Bei den Hallen-Masters am Niederrhein springt ein Torwart-Oldie spontan ein und schreibt Geschichte. Und in Düsseldorf legt ein Team eine Wahnsinnsaufholjagd hin – Nicht-Alltägliches aus dem Amateurfußball in unserer Rubrik Kurzpass kurios.

Erstes Tor der Rückrunde fällt durch "Friederike"

Da staunten die Verantwortlichen des TC Freisenbruch kürzlich nicht schlecht: Sturmtief Friederike hatte nicht nur den deutschlandweiten Bahnverkehr zum Erliegen gebracht, er sorgte beim Essener Kreisligisten auch buchstäblich für das Fallen eines Tores.

Klingt zunächst erfreulich, bereitet dem Verein nun aber große Schwierigkeiten: Aus dem umliegenden Wald stürzte ein Baum auf den Fußballplatz und durchbrach die Querlatte eines Tores. „Das war ein Schlag in die Magengrube. Eine echte Hiobsbotschaft“, erzählt Vorstandsmitglied Peter Schäfer im Gespräch mit FUSSBALL.DE.

"Eine echte Hiobsbotschaft"

Eine spezielle Situation für einen ohnehin speziellen Verein: Über ein Online-Portal lässt der TC Freisenbruch seine Community über Aufstellung, Transfers und Trainer abstimmen , angelehnt an frühere Managerspiele wie Anstoss 3 . Nach dem Torbruch-Schock berichtete das Fußballmagazin 11 Freunde süffisant : „Irgendwer scheint dieses Jahr aber den Schwierigkeitsgrad hochgedreht zu haben“. Die User wurden bereits über den Vorfall informiert – „hoffen wir, dass als nächstes die Meldung ‚Dem Verein wurde eine hohe Summer vererbt‘ kommt“, scherzt Schäfer.

Bis zum nächsten Pflichtspiel am 25. Februar jedenfalls, „hoffen wir, dass wir es wieder hinbekommen mit dem Tor“, so der 37-Jährige. Ansonsten drohen den Online-Managern womöglich Einbußen im Transferbudget.

Torwarttrainer schreibt Masters-Geschichte

Das Dülkener Hallenmasters wird Klaus Geritz von der SC Union Nettetal so schnell nicht mehr vergessen: Der eigentliche Torwarttrainer des Landesligisten vom Niederrhein musste am vergangenen Wochenende im Viertelfinale des Turniers gezwungenermaßen zwischen die Pfosten – und das im zarten Alter von 52 Jahren.

Ganz unvorbereitet war der Routinier allerdings nicht. Weil sich die Nummer zwei im Urlaub befand und der dritte Keeper von Union krank auf der Couch lag, hatte Geritz seine Torwarthandschuhe schon vorsorglich eingepackt. „Ich bin Profi im Amateurbereich und habe bis 44 noch selbst jedes Wochenende gespielt. Da habe ich gedacht, ich tue mir das nochmal an und setze mich auf die Bank“, sagt Geritz im Gespräch mit FUSSBALL.DE .

Dann kam es allerdings noch dicker: Schlussmann Tim Tretbar verletzte sich gegen Odenkirchen und der Oldie kam tatsächlich zum Einsatz. Trotz aller Erfahrung konnte er die 1:6-Klatsche zwar nicht verhindern, trug sich mit 52 Jahren als ältester aktiver Spieler aber in die Masters-Geschichtsbücher ein. „An ihm lag es definitiv nicht“, lobt Coach Andreas Schwan den Auftritt seines eigentlichen Torwarttrainers.

Für Geritz könnte es laut Schwan demnächst sogar zu weiteren Standby-Einsätzen kommen, weil Nettetals Stammkeeper mindestens acht Wochen ausfallen wird. „Er ist fast so heiß wie früher, deshalb mache ich mir da überhaupt keine Sorgen.“

Erst Schönwetterfußball, dann Aufholjagd

Wer glaubt, dass Freundschaftsspiele stets müde Kicks sind, sollte zukünftig einmal bei der SG Unterrath vorbeischauen. Das Spiel gegen den SV 09/35 Wermelskirchen am vergangenen Wochenende nahm einen äußerst kuriosen Spielverlauf.

Ab der 79. Minute, beim Stand von 0:2 für die Gäste, schaltete der Düsseldorfer Bezirksligist plötzlich den Turbo ein – innerhalb von zehn Minuten drehte Unterrath den Rückstand zu einer 4:2-Führung. Der Grund dafür ist verblüffend wie simpel: Trainer Vilson Gegic traf erst 13 Minuten vor Ende der Partie am Spielort ein. „Mein Co-Trainer hatte mir am Telefon schon gesagt, dass die Jungs nur Schönwetterfußball spielen“, so Gegic. Anscheinend haben seine Spieler das sprichwörtliche „Feuer unterm Hintern“ vom Chefcoach dringend gebraucht, denn: „Wir haben dann noch einmal richtig Druck gemacht und diese tolle Aufholjagd hingelegt. Alle Tore waren sogar schön herausgespielt.“

Das Testspiel war letztlich eine gute Übung für den Ernstfall, findet Vegic. „Das ist gut für die Moral unserer jungen Mannschaft. Sie erkennt, dass sie Situationen lösen können, auch wenn es unmöglich scheint.“