Vereinslegende |16.03.2018|14:00

Patzkes 75.: "Prost Bernd, Du bist entlassen"

Rekordnationalspieler von 1860 München: Bernd Patzke (M.) feiert nun seinen 75. Geburtstag.[Foto: imago/Horstmüller]

Bernd Patzke, langjähriger Bundesligaprofi und Rekordnationalspieler des Traditionsvereins TSV 1860 München aus der Regionalliga Bayern, wurde jetzt 75 Jahre alt. Der ehemalige Zweitligist 1. FC Schweinfurt 05 stellt am Montag seinen künftigen Cheftrainer vor, Schalding-Heinings Spielertrainer Stefan Köck bleibt beim Spiel in Garching auf der Bank und der abstiegsbedrohte SV Seligenporten wartet seit fast fünf Monaten auf einen Torerfolg. FUSSBALL.DE mit den wichtigsten News aus der Bayern-Staffel.

Kuriose Trainerfreistellung auf Oktoberfest: Mit Bernd Patzke wurde jetzt ein langjähriger Bundesligaprofi des TSV 1860 München 75 Jahre. Von 1964 bis 1969 war der frühere Verteidiger in 136 Erstligapartien für die Münchner „Löwen“ am Ball. Während seiner Zeit bei 1860 bestritt Patzke 18 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft. Damit ist er bis heute deutscher Rekordnationalspieler des Münchner Traditionsvereins. Zum Ende seiner aktiven Laufbahn kehrte Patzke in der Rückserie der Regionalligasaison 1973/1974 noch einmal für ein halbes Jahr zum TSV 1860 zurück. Insgesamt absolvierte Patzke in seiner Karriere 202 Bundesligapartien und 24 Länderspiele. Seine weiteren Stationen waren der belgische Spitzenklub Standard Lüttich, Hertha BSC sowie die südafrikanischen Vereine Durban Stars FC und Hellenic FC. Nach seiner Profikarriere war Patzke als Trainer tätig. Unter anderem betreute er in der Saison 1983/1984 auch die Münchner „Löwen“. Kurios war seine Freistellung als 1860-Trainer. Der damalige Vereinspräsident Karl Heckl teilte Patzke auf dem Oktoberfest 1984 - mit einem Maßkrug in der Hand - die Trennung mit: „Prost Bernd, Du bist entlassen!” Später war Patzke auch Nationaltrainer des Oman (1990 bis 1992). Zahlreiche Beraterstellen in Fußball-Entwicklungsländern wie Burundi, Jamaika, Zypern, Zaire, Südafrika und Ruanda folgten. Seit 2006 lebt Patzke wieder in München.

Hingerl trägt Spezialschuh: Vor dem Traditionsduell zweier Ex-Zweitligisten am Samstag (ab 14 Uhr) beim 1. FC Schweinfurt 05 gab es für den SV Wacker Burghausen eine Hiobsbotschaft. Mittelfeldspieler Kevin Hingerl zog sich in der Begegnung gegen das abgeschlagene Schlusslicht FC Unterföhring (0:0) einen Einriss des Syndesmosebandes im rechten Sprunggelenk zu und fällt wohl bis zum Saisonende aus. „Das Positive ist, dass ich nicht operiert werden muss“, so die erste Reaktion von Hingerl: „Ich muss jetzt vier bis sechs Wochen einen Spezialschuh tragen. Erst danach darf ich den Fuß wieder belasten.“

Nachfolger von Gerd Klaus wird vorgestellt: Der 1. FC Schweinfurt 05 wird am Montag (ab 12 Uhr) im Rahmen einer Pressekonferenz in seinem Vereinsheim den künftigen Cheftrainer präsentieren. Schon vor einigen Monaten hatte der FCS bekanntgegeben, dass der aktuelle Cheftrainer Gerd Klaus nach der laufenden Saison sein Amt niederlegen und sich ab dem 1. Juli auf die Arbeit als Sportlicher Leiter konzentrieren wird.

"Nico hat mir gesagt, dass nichts im Knie gekracht hat"

Sailer warnt vor Seligenporten: Herbert Sailer, Trainer des FV Illertissen, warnt vor der Begegnung beim abstiegsgefährdeten SV Seligenporten am Samstag (ab 14 Uhr): „Das Spiel wird keineswegs ein Selbstläufer. Seligenporten hat zwar zuletzt 0:4 gegen Buchbach verloren, aber davor beim 0:3 gegen Spitzenreiter 1860 München gut mitgehalten. Wir müssen von Beginn an hellwach sein.“ Verzichten muss Sailer nur auf den rotgesperrten Verteidiger Benedikt Krug. Mittelfeldakteur Marvin Weiss und Abwehrspieler Fabian Rupp hatten zwar mit leichten muskulären Problemen zu kämpfen, sind aber wohl einsatzbereit. Seligenporten wartet seit fast fünf Monaten auf einen Torerfolg. Den letzten Treffer erzielte der SVS Ende Oktober 2017 beim 2:2 gegen die U 23 des FC Bayern München. Die sicheren Nichtabstiegsplätze sind für Seligenporten fünf Punkte entfernt.

Spielertrainer Köck darf nur coachen: Im Spiel beim VfR Garching am Samstag (ab 14 Uhr) wird Stefan Köck, Spielertrainer des SV Schalding-Heining, die Mannschaft der Passauer ausnahmsweise nur von der Seitenlinie aus betreuen. Der 33 Jahre alte Abwehrspieler sah beim jüngsten 1:3 gegen die U 23 des FC Ingolstadt 04 die fünfte Gelbe Karte. Nach drei Niederlagen in Folge möchte der SVS in Garching wieder punkten, um den Abstand nach unten nicht noch kleiner werden zu lassen. Aktuell ist der Vorsprung auf die Relegationsplätze (neun Punkte) noch beruhigend.

Bierofka schimpft nach Sieg: Tabellenführer TSV 1860 München befindet sich vor dem Topspiel bei der U 23 des FC Ingolstadt 04, das am Montag (ab 18 Uhr) zum Abschluss des 28. Spieltages live vom TV-Sender Sport1  übertragen wird, weiterhin auf einem guten Weg in Richtung Meisterschaft und der damit verbundenen Qualifikation für die Aufstiegsrunde zur 3. Liga. Das 2:0 am Dienstag gegen Schlusslicht FC Unterföhring war für die „Löwen“ der dritte Heimsieg innerhalb von nur acht Tagen. Dennoch war 1860-Trainer Daniel Bierofka nach der Partie gegen den Tabellenletzten nicht begeistert. „Wir haben oft den zweiten vor dem ersten Schritt gemacht. Gerade in der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Ballverluste und haben dadurch den Gegner erst ins Spiel gebracht. Wir müssen einfach ruhiger bleiben“, fordert Ex-Nationalspieler Bierofka. In Ingolstadt kann der 1860-Trainer voraussichtlich wieder mit Stürmer Nico Karger planen. Beim Angreifer gab es nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen Unterföhring Entwarnung. Bierofka: „Nico hat mir gesagt, dass nichts im Knie gekracht hat.“ Ob Rechtsverteidiger Kodjovi Koussou spielen kann, ist dagegen fraglich. Auch er musste gegen Unterföhring ausgewechselt werden, nachdem er sich eine Verletzung am hinteren Oberschenkel zugezogen hatte.

Merdan rückt auf: Beim TSV 1860 Rosenheim gehört ab sofort Adel Merdan zum erweiterten Kader. Der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler rückt aus der eigenen U 19 auf und erhält einen Vertrag bis Juni 2020. „Adel hinterlässt bisher einen hervorragenden Eindruck. Wenn er weiter so engagiert ist und sich kontinuierlich weiterentwickelt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er in der Rückrunde noch ein paar Einsätze in der ersten Mannschaft bekommt“, so Hansjörg Kroneck, Sportlicher Leiter beim TSV.