Finaltag |13.05.2019|14:30

Matt: „Sind für Villingen ein Angstgegner“

Christoph Matt über das Spiel gegen den BVB 2017: "Die Partie war ein unglaubliches Ereignis und der Höhepunkt meiner bisherigen Karriere."[Foto: 2017 Getty Images]

Im Jahr 2017 zog der 1. FC Rielasingen-Arlen im DFB-Pokal mit Borussia Dortmund das große Los. Schon damals war Christoph Matt (23) dabei. Jetzt will der Verteidiger mit dem Sechstligisten erneut auf die große Bühne. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Matt über das Verbandspokal-Endspiel von Südbaden in Pfullendorf gegen den Oberligisten FC 08 Villingen am Finaltag der Amateure (Samstag, 25. Mai, 16.15 Uhr).

FUSSBALL.DE: Der 1. FC Rielasingen-Arlen hat in seiner Vereinsgeschichte erst einmal den DFB-Pokal erreicht. Was wäre in Rielasingen los, wenn Sie dieses Kunststück am 25. Mai wiederholen könnten, Herr Matt?

Christoph Matt: Es würde wohl eine ähnliche Party werden wie schon 2017. Damals sind wir mit dem Bus zurück nach Hause gefahren, dort hatte der Verein eine große Feier organisiert. Wir haben bis tief in die Nacht getanzt und gesungen. Das war eine geile Sache.

FUSSBALL.DE: 2017 trafen Sie in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Borussia Dortmund, unterlagen 0:4. Was werden Sie Ihren Enkelkindern später von diesem Spiel erzählen?

"In einem Finale gibt es keinen Favoriten. Die Chancen stehen 50:50"

Matt: Die Partie war ein unglaubliches Ereignis und der Höhepunkt meiner bisherigen Karriere. Alleine für dieses Spiel hatte sich das harte Training im Laufe der Jahre gelohnt. Außerdem habe ich das Trikot von Pierre-Emerick Aubameyang bekommen, der jetzt für den FC Arsenal London auf Torejagd geht.

FUSSBALL.DE: Wieso hat es gegen den BVB nicht für die Sensation gereicht?

Matt: Der Unterschied zwischen Profi- und Amateurfußball ist nun einmal enorm groß. Das 0:4 war für uns ein hervorragendes Ergebnis. Im Vorfeld waren alle Zuschauer davon ausgegangen, dass wir deutlich höher verlieren. Wir hatten sogar einige Möglichkeiten für ein Tor, doch es hat nicht sollen sein. Es war auf jeden Fall die schönste Niederlage meiner Laufbahn. Gegen eine solche Mannschaft zu spielen, ist einfach ein krasses Gefühl. Das wollen alle Spieler, die schon damals dabei waren, unbedingt noch einmal erleben.

FUSSBALL.DE: Welchen Gegner würden Sie sich denn bei einer erneuten Qualifikation für den DFB-Pokal wünschen?

Matt: Erst einmal müssen wir das Landespokalfinale gegen Villingen gewinnen. Schaffen wir das, würde ich mir wieder einen großen Gegner wünschen. Ich glaube, dass wir alle nichts dagegen hätten, wenn wir wieder den BVB bei uns begrüßen dürften. Aber auch der FC Bayern München, RB Leipzig oder der SC Freiburg wären Wunschgegner.

FUSSBALL.DE: Wie sehr unterscheidet sich für das Team - mal abgesehen vom deutlich größeren Rahmen - ein Auftritt im DFB-Pokal von einem Ligaspiel?

Matt: Der Medienauflauf im Vorfeld der Partie gegen den BVB war riesig. Wir mussten zahlreiche Interviews geben. Das sind wir als Amateurkicker nicht gewohnt. Die Mannschaftsabläufe vor dem Spiel sind aber gleich. Ich persönlich bin auch nicht nervöser, nur weil es ein DFB-Pokal-Spiel ist. Eine leichte Anspannung gibt es vor jeder Begegnung.

FUSSBALL.DE: Im Verbandspokal-Endspiel, das live in einer Konferenzschaltung von der ARD übertragen wird, geht es in Pfullendorf gegen den klassenhöheren Oberligisten FC 08 Villingen. Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein?

Matt: In einem Finale gibt es keinen Favoriten. Dass wir eine Liga tiefer am Ball sind, spielt keine Rolle. Die Chancen stehen 50:50.

FUSSBALL.DE: Was wird das Duell entscheiden?

Matt: Ich denke, dass die Fans einen entscheidenden Anteil am Spielausgang haben werden. Die Mannschaft, die besser unterstützt wird, hat einen enormen Vorteil. Bei uns im Verein ist jeder wahnsinnig heiß auf den Titel, weshalb wir hoffentlich auch gewinnen werden.

FUSSBALL.DE: Wie gut kennen Sie den Gegner?

Matt: Villingen ist nicht weit weg, es sind nur rund 45 Minuten Autofahrt. Sowohl in der Liga als auch im Pokal haben sich unsere Wege in den vergangenen Jahren einige Male gekreuzt. Es waren immer heiße Duelle, in denen wir meist gut ausgesehen haben. Ich glaube, dass wir für Villingen ein Angstgegner sind.