WM 1990|08.07.2015|09:30

Wo für die WM-Helden von 1990 alles begann

Aus ihren kleinen Heimatverein heraus zu Weltruhm: Die Weltmeister von 1990. [Foto: Fotos imago; Collage FUSSBALL.DE]

Vor 25 Jahren feierte Deutschland den dritten Stern – zum dritten Mal wurde eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft Weltmeister. Am 8. Juli 1990 besiegte die Mannschaft von Teamchef Franz Beckenbauer Argentinien im Finale von Rom 1:0.

Auch die Weltmeister von 1990 haben einmal klein angefangen. Sie machten ihre ersten fußballerischen Schritte bei Vereinen wie dem 1. FC Herzogenaurach, dem HSV Barmbek-Uhlenhorst oder dem TSV 1860 Hanau. Aus ihnen wurden Rekordspielführer, Weltmeistertorschützen oder kurz: Legenden.

Im Alter von neun Jahren begann Kapitän Lothar Matthäus beim 1. FC Herzogenaurach mit dem Fußball. Bis 1979 spielte er in der Jugend des mittelfränkischen Vereins, wurde in dieser Zeit sogar in die A-Jugend-Nationalmannschaft berufen. Dann machte er sich von seiner Heimatstadt aus auf zum Rekordspieler der deutschen Nationalmannschaft, zum Weltfußballer und Weltmeister. Im Jahr 2012 kehrte Matthäus für ein Benefizspiel von Traditionsmannschaften zu seinem Heimatverein zurück, unterlag dort gegen den 1. FC Nürnberg mit 2:9.

Andreas Brehme, der Siegtorschütze im Finale gegen Argentinien, schnürte erstmals im Hamburger Stadtteil Barmbek seine Fußballschuhe. Dort spielte er 15 Jahre lang für den HSV Barmbek-Uhlenhorst , schaffte den Sprung von der Jugend in die Drittliga-Mannschaft und später zum FC Bayern München und Inter Mailand. Der HSV Barmbek-Uhlenhorst spielt heute in der Oberliga, feierte im Mai einen 2:0-Erfolg im Hamburger Pokalfinale und die damit verbundene Qualifikation für den DFB-Pokal. In der ersten Runde trifft der Jugendverein von Andreas Brehme am 9. August auf den SC Freiburg.

Ein Stürmer mit Torgarantie reifte in der Jugendabteilung des TSV 1860 Hanau heran. Rudi Völler erzielte für seinen Heimatverein in Hessen von der C-Jugend an regelmäßig mehr als 40 Tore und spielte sich in das Blickfeld zahlreicher Talentbeobachter. Im Jahr 2002 wurde er Ehrenbürger der Stadt Hanau. Die Sportanlage im Hanauer Stadtteil Lamboy-Tümpelgarten wurde mittlerweile in die „Rudi-Völler-Sportanlage“ umbenannt.

Alle weiteren „Heimathäfen“ der Weltmeister von 1990 hat FUSSBALL.DE hier im Überblick:

Bodo Illgner 1. FC Hardtberg
Raimond Aumann Stadtwerke SV Augsburg
Andreas Köpke Holstein Kiel
Stefan Reuter TSV 1860 Dinkelsbühl
Andreas Brehme HSV Barmbek-Uhlenhorst
Jürgen Kohler TB Jahn Lambsheim (heute Eintracht Lambsheim)
Klaus Augenthaler FC Vilshofen
Guido Buchwald SV Wannweil
Pierre Littbarski VfL Schöneberg (heute: 1. FC Schöneberg)
Thomas Häßler Meteor 06 Berlin
Rudi Völler TSV 1860 Hanau
Lothar Matthäus 1. FC Herzogenaurach
Frank Mill BV Eintracht Essen 1916
Karl-Heinz Riedle TSV Ellhofen
Thomas Berthold KEWA Wachenbuchen
Uwe Bein TSV Lengers
Paul Steiner TSV Strümpfelbrunn
Andreas Möller BSC Schwarz-Weiß 1919 Frankfurt
Jürgen Klinsmann TB Gingen
Hans Pflügler SV Vötting-Weihenstephan
Olaf Thon STV Horst-Emscher
Günter Hermann RSV Rehburg