Oberliga-Splitter |17.08.2015|16:31

Wald-Wahnsinn: Viererpack in zehn Minuten

Viererpack in zehn Minuten. Dieses Kunststück gelang Sascha Wald. (Symbolfoto) [Foto: Imago]

SC Spelle-Venhaus dreht dank des Viererpacks von Sascha Wald innerhalb von zehn Minuten das Spiel, der FSV Bissingen erfindet das Ein-Euro-Ticket und beim FC Hennef fügt sich ein Puzzle zusammen - das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Wald-Wahnsinn: Kein Spiel für schwache Nerven erlebten die Fans des SC Spelle-Venhaus in der Oberliga Niedersachsen . Beim 5:4-Torfestival gegen den FC Eintracht Northeim lag die Mannschaft von Trainer Siegfried Wolters nach 68 Minuten scheinbar hoffnungslos 1:4 zurück. Doch Northeim hatte die Rechnung ohne Spelle-Venhaus‘ Offensivspieler Sascha Wald gemacht. Innerhalb von nur zehn Minuten schnürte der 24-Jährige einen Viererpack und sorgte mit seinen Treffern für den zweiten Saisonsieg. Damit führt Wald mit sechs Treffern die Torschützenliste der Liga an. Kurios: Bereits in der letzten Saison kamen die Zuschauer bei der gleichen Begegnung auf ihre Kosten. Am 28. Spieltag lag Northeim ebenfalls mit drei Toren vorne, konnte damals aber durch den 5:4-Erfolg drei Punkte aus Spelle entführen. Auch in dieser Partie hatte Sascha Wald bereits mit drei Treffern seine Torjägerqualitäten unter Beweis gestellt.

„Zebras“ holen Schweizer: Für seine U 23 in der Oberliga Niederrhein hat der MSV Duisburg den Schweizer Abwehrspieler Gianluca Hossmann verpflichtet. Der 24-Jährige erhält bei den „Zebras“ einen Vertrag bis zum Saisonende. Zuletzt spielte Hossmann für die Grasshoppers Zürich und kam dort ebenfalls meist bei der U 23 zum Einsatz. „Gianluca ist in der Defensive variabel einsetzbar“, sagt Uwe Schubert, Leiter des Duisburger Nachwuchsleistungszentrums. Zum Saisonauftakt beim 1. FC Bocholt (2:0) konnte der Neuzugang noch nicht eingesetzt werden, weil seine Spielberechtigung noch nicht vorlag. Die beiden Treffer für die „Zebras“ erzielte der erst 19-jährige Jungprofi Ahmet Engin. Auch MSV-Profi Kevin Scheidhauer sammelte nach seiner Verletzung wieder Spielpraxis.

Oberliga-Fußball für einen Euro: Zu einer noblen Geste den eigenen Anhängern gegenüber entschloss sich der Vorstand des Aufsteigers FSV 08 Bissingen in der Oberliga Baden-Württemberg . Nachdem die Heimpremiere gegen den Kehler FV nach einer halben Stunde beim Stand von 0:0 wegen eines heftigen Unwetters abgebrochen worden war, müssen alle Zuschauer des Wiederholungsspiels nur den symbolischen Eintritt von einem Euro zahlen. Das berichtet die „Bietigheimer Zeitung“. Ein Termin für die Partie steht allerdings noch nicht fest. Schiedsrichterin Karoline Wacker (Marbach am Neckar) hatte die Partie beim ersten Versuch wegen eines Gewitter zunächst unterbrochen, entschied aber nach 30 Minuten Wartezeit, dass eine Spielfortsetzung nicht mehr möglich war. „Ich habe mit sechs Jahren mit dem Fußball angefangen, so etwas aber noch nicht erlebt“, so Bissingens Sportlicher Leiter Oliver Dense (44).

Drei Treffer in sieben Minuten

Übermut tut selten gut: Im Derby zwischen der SpVgg. Erkenschwick und dem Aufsteiger TSV Marl-Hüls (1:2) in der Oberliga Westfalen erwies Erkenschwicks Abwehrspieler Nils Eisen seiner Mannschaft aus Übereifer einen Bärendienst. Der 28-jährige Innenverteidiger, der in der 29. Minute bereits verwarnt worden war, sollte eigentlich in der 55. Minute beim Stand von 1:1 verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Nach einer Behandlungspause betrat der Kapitän der „Schwicker“ aber ohne Erlaubnis des Schiedsrichters wieder das Spielfeld. Die Folge: Eisen sah Gelb-Rot, damit war die numerische Überlegenheit dahin. Zuvor hatte Marls Dirk Jasmund wegen groben Foulspiels die Rote Karte vom Unparteiischen Waldemar Stor (Oetinghausen) gezeigt bekommen. Besonders bitter für die Erkenschwicker: Ausgerechnet ihr Ex-Torjäger Sebastian Westerhoff machte in der Schlussphase den Derbysieg für den Neuling perfekt.

Unterföhring sorgt für Paukenschlag: Wenige Tage nach der peinlichen Pokalpleite beim Landesligisten SpVgg Landshut (5:6 im Elfmeterschießen) fand der FC Unterföhring in der Bayernliga Süd wieder in die Erfolgsspur zurück. Die Mannschaft von Trainer Andreas Pummer setzte sich gegen den Vizemeister SV Pullach 5:1 durch. Mit drei Treffern innerhalb von nur sieben Minuten sorgte Unterföhring für einen Paukenschlag und drehte die Partie. „Obwohl wir derzeit viele Verletzte haben, waren wir dem Gegner in allen Belangen überlegen“, schwärmte Pummer im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Offensivspieler Martin Büchel lag mit Rückenproblemen flach. Kapitän Andreas Brandstetter wird nach seiner Haut-OP frühestens in drei Wochen zurückerwartet. Abwehrspieler Michael Eder (Sprunggelenk) benötigt noch 14 Tage. Positiv: Torhüter Kiril Akalski hat seine Rotsperre abgesessen und ist für die Auswärtspartie am Samstag bei der SpVgg Ruhmannsfelden wieder eine Option.

Koblenzer Trümpfe stechen (noch) nicht: In der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hatte die TuS Koblenz vor dem Auswärtsspiel beim FSV Jägersburg (0:2) noch einmal personell nachgelegt. Genutzt hat es dem Regionalliga-Absteiger wenig. Die Zugänge Tony Schmidt und Angelo Hauk, die beide sofort in der Startelf standen, sollten eigentlich die Offensive der „Schängel“ beleben. Am Ende kassierte der ehemalige Zweitligist im dritten Saisonspiel jedoch seine erste Niederlage. Schmidt war zuletzt für den Halleschen FC in der 3. Liga aktiv, Hauk kehrte nach nur sechs Wochen zur TuS Koblenz zurück. In der Rückrunde der vergangenen Saison lief der 31-jährige Stürmer bereits neunmal für die Rheinländer in der Regionalliga auf, erzielte zwei Tore und bereitete zwei Treffer vor.

Kreuzbandriss, Innenbandanriss, Meniskusschaden

Hennefer „Puzzle“ fügt sich zusammen: Torhüter René Monjeamb, der vor einem Jahr von Hilal Maroc Bergheim zum FC Hennef 05 gewechselt war, hat viel dafür getan, dass seine ehemaligen Teamkollegen Christian Hoerner (vom VfL Alfter), Marcel Radschuweit (TSC Euskirchen), Kevin Reuter und Vincenzo Bosa (beide FC Viktoria Köln) jetzt auch für den Regionalliga-Absteiger in der Mittelrheinliga auflaufen. Alle fünf Spieler blicken bereits auf einen gemeinsamen Erfolg zurück. 2011 wurden sie mit dem FC Junkersdorf Mittelrheinmeister. „René war die treibende Kraft. Ich bin froh, dass jetzt alle bei uns unter Vertrag stehen“, sagt FC-Trainer Marco Bäumer. Beim Auftaktsieg der Hennefer bei TSV Germania Windeck (2:1) standen bis Reuter alle Neuen im Kader. Radschuweit erzielte auf Anhieb seinen ersten Saisontreffer.

Totalschaden bei Kris Laban: Für Kristoffer Laban, Angreifer beim SC Condor in der Oberliga Hamburg, ist die neue Saison schon jetzt so gut wie gelaufen. Der 26-Jährige hat sich im vergangenen Meisterschaftsspiel gegen den VfL Pinneberg (2:2) einen Kreuzbandriss, einen Anriss des Innenbandes und einen Meniskusschaden im Knie zugezogen. „Durch diesen Totalschaden wird Kris höchstens zum Abschluss der Rückrunde wieder dabei sein“, sagt Söhren Grudzinski, Fußballabteilungsleiter bei Condor. Auch Kapitän Alexander Krohn konnte beim 0:1 in Süderelbe nicht eingesetzt werden. Dagegen macht Mittelstürmer Björn Kastner nach seiner Verletzung Fortschritte. Der 27-Jährige ist nach einem Kreuzbandanriss wieder ins Lauftraining eingestiegen.

Neues Quartett für Ratingen: In der Oberliga Niederrhein hat der Ratinger SV 04/09 kurz vor Saisonbeginn noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Mit Innenverteidiger Phil Spillmann (20/vom VfL Bochum U 23) sowie den Mittelfeldspielern Yannick Wollert (19/Fortuna Düsseldorf U 19), Timo Krampe (20/Wuppertaler SV) und Nico Rymarczyk (19/Wuppertaler SV U 19) setzen die Ratinger weiter auf junge gut ausgebildete Talente. Beim 1:3 zum Saisonauftakt beim VfR Krefeld-Fischeln kam das Quartett von Trainer Peter Radojewski aber noch nicht zum Einsatz.

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