Regionalliga Bayern: Das sind die neuen Teams
Bejubelte mit dem SV Seligenporten den Aufstieg in die Regionalliga: Patrick Hobsch (Mitte). [Foto: imago]
Mit vier Neulingen startet die Regionalliga Bayern an diesem Wochenende in die Saison 2016/2017. Eine ganz neue Erfahrung ist die südlichste der fünf Regionalligen allerdings für den VfR Garching, den SV Seligenporten, die SpVgg Bayern Hof und den TSV 1860 Rosenheim nicht. Alle vier Aufsteiger, einen Absteiger aus der 3. Liga gibt es nicht, waren mindestens schon ein Jahr lang in der Regionalliga Bayern an den Start gegangen.
Garchings zweiter Anlauf
Von dieser bisher einmaligen Erfahrung will der VfR Garching nun profitieren, um im zweiten Anlauf zum ersten Mal den Klassenverbleib zu schaffen. Rückblick: Mit dem Aufstieg in die Regionalliga Bayern 2014 hatte der Höhenflug des Vereins aus der 16.000-Einwohner-Gemeinde vor den Toren Münchens seinen Höhepunkt erreicht. Zuvor war der VfR unter dem langjährigen Trainer Daniel Weber dreimal hintereinander aufgestiegen. Die erste Saison in der vierten Liga war jedoch die bisher letzte. Mit 33 Punkten belegte Garching in der Abschlusstabelle Rang 16. Damit musste der VfR in die Relegation, unterlag dort dem FC Amberg 0:2 und 0:1.
Jetzt wollen es Weber, der immer noch Trainer ist, und der VfR besser machen. Auf dem Weg zurück in die Regionalliga Bayern ließ sich Garching nahezu durch nichts aufhalten. Als Meister der Bayernliga Süd ersparte sich der Klub den Umweg über die Relegation, stieg direkt auf. „Durch unsere erste Regionalliga-Saison vor zwei Jahren sehe ich uns nun besser vorbereitet“, sagt Weber im Gespräch mit FUSSBALL.DE . „Dennoch wird es schwierig, die Klasse zu halten. Wir werden in jedem Fall alles daran setzen.“
"Durch unsere erste Regionalliga-Saison vor zwei Jahren sehe ich uns nun besser vorbereitet"
Führungsspieler und Identifikationsfigur beim VfR Garching ist Kapitän Dennis Niebauer. Schon von Kindesbeinen an spielt der 28-Jährige für seinen Verein. Einzige Ausnahme: Eine Saison beim FC Bayern München im Jugendbereich. Im Anschluss kehrte er wieder zurück - und ging - trotz einiger Angebote - nie wieder weg. In der zurückliegenden Aufstiegsspielzeit war er mit 24 Treffern bei 33 Einsätzen einer der Erfolgsgaranten.
Seligenporten setzt auf Hobsch
Mit dem SV Seligenporten meldet sich ein Gründungsmitglied der Regionalliga Bayern zurück. Von 2012 bis 2015 war der SVS ununterbrochen dabei. In der Spielzeit 2014/2015 reichten dann 28 Zähler nur zum vorletzten Tabellenplatz. Der direkte Abstieg war besiegelt. Nach nur einem Jahr Abstinenz meldet sich Seligenporten unter der Regie von Trainer Florian Schlicker, seit 2013 im Amt, nun wieder zurück. Als Meister der Bayernliga Nord feierte die 1000 Einwohner-Gemeinde den direkten Wiederaufstieg.
Beim Unternehmen „Klassenerhalt in der vierten Liga“ setzt der SVS auch auf einen Stürmer mit prominentem Namen. Der 21-jährige Patrick Hobsch erzielte in der vergangenen Spielzeit elf Treffer. Er ist der Sohn des ehemaligen Nationalspielers Bernd Hobsch. Der heute 48-Jährige war unter anderem für den 1. FC Nürnberg, 1860 München und Werder Bremen am Ball. Mit den Hansestädtern wurde der 150-malige Erstliga-Spieler je einmal Deutscher Meister und Pokalsieger. Einmal kam er für die deutsche Nationalmannschaft zum Zug.
Rosenheim schafft es über Umwege
Den längsten Weg aller vier Aufsteiger in die Regionalliga Bayern nahm der TSV 1860 Rosenheim. Als Drittplatzierter der Bayernliga Süd-Saison durfte Rosenheim nur deshalb an der Relegation teilnehmen, weil der zweitplatzierte SV Pullach auf einen Zulassungsantrag verzichtet hatte. Der Start in die entscheidenden beiden Partien um den Aufstieg verlief optimal. Gegen die U 23 des FC Augsburg gelang ein 2:1. Doch das Rückspiel entschieden die Fuggerstädter 1:0 für sich. Freude beim FCA - Trauer beim TSV, der den Aufstieg damit zunächst verpasste.
Doch die von Klaus Seidel trainierten Rosenheimer erhielten noch eine Chance. Grund: Der SSV Jahn Regensburg schaffte gegen die U 23 des VfL Wolfsburg (0:1/2:0) den Sprung in die 3. Liga, machte damit einen weiteren Platz in der Regionalliga Bayern frei. Um den kämpfte der TSV mit Viktoria Aschaffenburg. Nach einem 0:0 im Hinspiel war es Mittelstürmer Sascha Marinkovic, der Rosenheim mit seinem Treffer zum 1:0-Endstand jubeln ließ. „Es geht jetzt für uns darum, uns so weit wie möglich aus dem Kampf um den Klassenverbleib herauszuhalten“, blickt Seidel auf die erste Regionalliga Bayern-Saison seit dem Abstieg 2014.
Bayern Hof macht es spannend
Auch die SpVgg Bayern Hof, in der Saison 2013/2014 aus der Regionalliga Bayern abgestiegen, hat sich den Klassenverbleib auf die Fahnen geschrieben. Dass die Hofer überhaupt dabei sind, lag auch an einem Herzschlagfinale in der zurückliegenden Spielzeit in der Bayernliga Nord. Hinter dem Meister SV Seligenporten und dem Zweiten VfB Eichstätt (verzichtete auf eine Zulassung zur vierten Liga) entwickelte sich ein hart umkämpfter Dreikampf um den Einzug in die Relegation. Nur wegen des positiven direkten Vergleichs setzte sich die SpVgg gegen die punktgleichen TSV Großbardorf und SpVgg SV Weiden durch.
In der Relegation gelangen zwei 2:1-Erfolge über Viktoria Aschaffenburg und damit in der ersten Saison mit Trainer Miloslav Janovsky an der Seitenlinie die Rückkehr in die Regionalliga Bayern. Dort will die SpVgg - wie alle anderen Aufsteiger auch - bleiben.