Nach kuriosem Eigentor: Vom Deppen zum Helden
Nach diesem kuriosen Eigentor rettete Olgun Eksi seinem Team kurz vor Schluss noch das Remis. [Foto: FUSSBALL.DE]
In der Hamburger Kreisklasse erlebt ein Spieler seine persönliche Gefühlsachterbahn. Und: Bei einem Dortmunder Oberligisten ist man froh über die Verpflichtung eines Namensvetters von Nuri Sahin, der bereits mit Felix Passlack und Christian Pulisic deutscher Junioren-Meister wurde. – Nicht-Alltägliches aus dem Amateurfußball in unserer Rubrik Kurzpass kurios.
Vom Deppen zum Helden
Innerhalb von zehn Minuten vom Deppen zum Helden: Genau diese kleine Gefühlsachterbahn liegt hinter Olgun Eksi. Im Spiel gegen den FC Cosmos Wedel III erzielt der Spieler von Hellas United in der 75. Minuten ein blitzsauberes Eigentor und damit die 5:4-Führung der Gastgeber. Eksi schießt den Treffer im Stile eines echten Torjägers nach einem Eckball. Das Video zeigt, wie der Ball auf den kurzen Pfosten segelt und Eksi das Leder eiskalt über die Linie bugsiert. Danach schlägt er sich sofort die Hände vor das Gesicht, als würde er am liebsten im Erdboden verschwinden.
Allerdings hat die Begegnung noch eine kuriose Wendung parat. Klar, wer da im Mittelpunkt steht. Fünf Minuten vor Schluss ist es ausgerechnet Eksi, der den 5:5-Ausgleich erzielt und seiner Mannschaft im Auftaktspiel der Kreisklasse B Hamburg einen Punkt sichert. Es ist der Schlusspunkt einer ohnehin verrückten Begegnung. Bereits nach 20 Minuten führt Cosmos Wedel mit 3:1, ehe die Stunde von Thomas Lamprogiorgos schlägt. Der Stürmer dreht die Partie mit einem Dreierpack im Alleingang. Vermutlich wäre er auch der Mann des Spiels geworden, wenn Olgun Eksi der Partie nicht seinen eigenen, ganz besonderen Stempel aufgedrückt hätte.
"Wenn man die Chance hat, einen Spieler zu bekommen, der vier Jahre in der Borussen-Jugend ausgebildet wurde, sollte man schon zugreifen"
Brünninghausen: Ex-Mitspieler von Pulisic kommt
Er kommt aus Hagen, hört auf den Namen Sahin und spielte vier Jahre lang für den Nachwuchs von Borussia Dortmund. Der Sprung zu den Profis blieb Mert Sahin allerdings verwehrt – ganz im Gegenteil zu seinem Namensvetter Nuri. Mittlerweile ist der 20-Jährige zum FC Brünninghausen gewechselt. Der Oberligist trägt seine Heimspiele im Stadion „Am Hombruchsfeld“ aus, nur drei Kilometer vom Signal Iduna Park entfernt. „Wir hatten in diesem Bereich zwar nicht unbedingt Handlungsbedarf. Aber wenn man die Chance hat, einen Spieler zu bekommen, der vier Jahre in der Borussen-Jugend ausgebildet wurde, sollte man schon zugreifen“, sagte der Geschäftsführer der Fußball-Senioren, Klaus-Dieter Friers, gegenüber den Ruhr Nachrichten . „Auch altersmäßig entspricht er voll und ganz unserem Anforderungsprofil – von seiner Qualität her sowieso.“ Zuletzt spielte Sahin in der Regionalliga. In der Hinrunde der vergangenen Saison lief er für die TSG Neustrelitz in der Regionalliga Nordost auf, ehe er im Winter zu Rot Weiss Ahlen wechselte. In seiner Jugendzeit beim BVB spielte er unter anderem mit Felix Passlack und Christian Pulisic zusammen und wurde unter dem heutigen Trainer des VfB Stuttgart, Hannes Wolf, mit der U 17 und U 19 des Vereins Deutscher Meister.