Torwart trifft|07.10.2017|11:15

Ersatztorwart wird zum Derby-Torschützen

Tore satt: In der Kreisliga Würzburg ließ sogar der Ersatztorwart das Netz beim Gegner zappeln. [Foto: imago]

In der Kreisliga Würzburg netzt der Keeper in ungewohnter Rolle per Kopf ein. In der Kreisliga Steinfurt muss ein Schiedsrichter für seinen von Übelkeit geplagten Kollegen einspringen.  Nicht-Alltägliches aus dem Amateurfußball in unserer Rubrik Kurzpass kurios.

Jubel um Ersatztorwart

In der Kreisliga Würzburg konnte sich ein Torschütze zuletzt ganz besonders freuen: Beim 6:0-Heimsieg des TSV Retzbach gegen den Lokalrivalen DJK Retzstadt sorgte der Ersatzkeeper für den Schlusspunkt. „Insgesamt haben wir ein sehr souveränes Spiel abgeliefert“, resümiert besagter Maximilian Müller im Gespräch mit FUSSBALL.DE. Dass er überhaupt auf dem Feld stand, war dem dünnen Kader der Gastgeber geschuldet. Der TSV war mit drei Auswechselspielern angetreten, einer von ihnen war zudem nicht vollkommen fit. „Als wir gegen Ende noch einmal verletzungsbedingt wechseln mussten und es ohnehin eine klare Angelegenheit war, hat der Trainer gefragt, ob ich Lust habe“, erzählt der Torhüter: „Ich sollte mich einfach nur vorne reinstellen, damit wir nicht zu zehnt zu Ende spielen müssen.“

"Ich kann jedem nur empfehlen, selbst mal ein Tor zu schießen"

Der 22-Jährige machte aber mehr als das: Kurz vor Schluss vollendete er einen Konter per Kopf. „Der Treffer war etwas glücklich, es hat alles genau gepasst“, gesteht der Retzbacher, der in der D-Jugend Feldspieler war. Die Freude auf dem Platz war natürlich riesig. „Jeder kam und hat mit mir gefeiert“, berichtet der Schlussmann: „In dem Moment war ich echt glücklich. Ich kann jedem nur empfehlen, selbst mal ein Tor zu schießen.“ Allerdings betont Müller auch: „Im Tor fühle ich mich doch wesentlich wohler.“

Fliegender Schiri-Wechsel

Kurioser Zwischenfall in der Kreisliga B Steinfurt: In der Begegnung zwischen dem FC Galaxy und dem FC SW Weiner mussten sich die Beteiligten zu Beginn der zweiten Hälfte einen neuen Unparteiischen suchen. Beim Stand von 2:1 für die Gastgeber konnte der etatmäßige Schiedsrichter aufgrund von Übelkeit nicht mehr weitermachen. Nach einigen Telefonaten und Rücksprachen mit dem Schiedsrichterobmann konnte schließlich Mehmet Tuztekin als neuer Spielleiter präsentiert werden. „Eigentlich sollte die Partie in der 53. Minute abgebrochen werden. Da das für Galaxy aber trotz Führung ein Wiederholungsspiel zur Folge gehabt hätte, haben sie sich bei mir gemeldet“, berichtet der 49-Jährige gegenüber FUSSBALL.DE: „Ich hatte mein Spiel am Morgen abgesagt, war ohnehin noch in der Gegend. Also bin ich eingesprungen.“ Die Partie brachte er souverän zu Ende, wobei ihm seine fast 25 Jahre an Erfahrung natürlich weiterhalfen. Der Routinier notierte noch vier Treffer sowie drei Gelbe Karten. Am Ende hieß es 5:2 für den FC Galaxy. „Es hat sich erst einmal etwas komisch angefühlt, einfach so in eine Begegnung geworfen zu werden“, gibt Tuztekin zu: „Letztlich hatte ich aber keine Probleme.“

Tore, Tore, Tore

Der SCB Laurenzberg II und die SG Gießmannsdorf präsentierten sich zuletzt in extremer Torlaune. Laurenzberg kehrte vom D-Liga-Duell auf dem Hartplatz von Germania Dürwiß II mit einem 28:-0-Sieg zurück. Torjäger Marc Heidenreich mit sieben und Besnik Berisa mit neun Treffern steuerten mehr als die Hälfte aller Tore bei. Die SG Gießmannsdorf ließ das Netz in der 1. Kreisklasse Nord in Brandenburg beim 29:0 gegen den Spreewalder SV Lübbenau noch einmal mehr zappeln.  Ricardo Lehmann schnürte dabei einen Siebener-, Denny Klinkmüller sogar einen Neunerpack.