Keeper trifft in 88. zum 5:5 - und siegt 6:5!
Hauptdarsteller in einem verrückten Spiel: Torwart Paul Bienefeld vom SVW Mainz.[Foto: privat]
Verrücktes Spiel, mit noch verrückterem Ende. In der Bezirksliga Rheinhessen ging es zwischen dem SV Guntersblum und SVW Mainz heiß her. Im Mittelpunkt: SVW-Keeper Paul Bienefeld.
Nach einem 3:5 kamen die Mainzer kurz vor Schluss noch einmal zurück. In der 88. Minute erzielte der aufgerückte Schlussmann Paul Bienefeld das 5:5 – und sollte dennoch nicht das letzte Wort haben. In der Nachspielzeit traf sein Teamkollege Claudius Neuser nämlich noch zum 6:5-Endstand. „Aber irgendwie war trotzdem ich der Gefeierte“, erzählt der 19 Jahre alte Torwart im Interview mit FUSSBALL.DE . „Im nächsten Training habe ich eine Kiste Bier mitgebracht – ich hoffe damit ist die Sache erledigt.“ Davon ist auszugehen, zumindest solange erfolgreiche Ausflüge in Gegners Sechzehner nicht zur Gewohnheit werden.
"Im nächsten Training habe ich eine Kiste Bier mitgebracht – ich hoffe damit ist die Sache erledigt"
Vielleicht hängt es auch mit seiner Rolle in der ehemaligen Jugendmannschaft zusammen, dass er vor dem Tor die Nerven behält: Bei der TSG Drais war Bienefeld der Elfmeterschütze und trug sich regelmäßig in die Torjägerliste ein. Von diesem Talent ahnte vielleicht auch das Trainerduo des SVW Mainz, Michael Horn und Murat Akkaya, als sie ihren Keeper nach vorne beorderten. Der Goalie selbst erklärt: „Ich wollte eigentlich noch gar nicht mit nach vorne. Tatsächlich bin ich sogar einer der Kleinsten bei uns.“
An diesem Wochenende war er, zumindest für seine Mitspieler, zur Ausnahme mal der Größte. Dass er letztendlich doch nicht den Schlusspunkt setzte, sondern sogar ein weiteres Tor fiel, „hat einfach zu diesem außergewöhnlichen Spiel gepasst“.