Irres 5:3|18.08.2018|20:30

Großes Spektakel: HSV mit 5:3 bei Erndtebrück

Schneller Doppelpack: Pierre-Michel Lasogga schießt zwei Tore in gut 60 Sekunden.[Foto: imago/Team 2]

Oberligist TuS Erndtebrück hat dem Hamburger SV in der ersten Runde des DFB-Pokals einen epischen Kampf geboten und eine Sensation beim 3:5 (1:2) nur knapp verpasst. Dabei sah es für die Hamburger nach zwei Erstrunden-Niederlagen in den Jahren 2015 und 2017 zunächst nach einem souveränen Sieg aus, Erndtebrück zeigte jedoch große Moral und egalisierte mit den ersten Pokal-Toren der Klubgeschichte einen 0:2-Rückstand.

Pierre-Michel Lasogga schoss den HSV mit einem Doppelpack binnen einer Minute wieder mit zwei Toren in Front, aber der Underdog kam ein weiteres Mal zurück. Nur das 4:4 wollte am Ende nicht mehr fallen - stattdessen erlöste Orel Mangala die Hamburger in der 90. Minute mit dem 5:3.

Keine Chance hatte Regionalligist  Rot-Weiß Oberhausen : Der Pokal-Halbfinalist von 1998 unterlag dem zwei Klassen höher spielenden SV Sandhausen 0:6 (0:2), der den höchsten DFB-Pokalsieg seiner Klubgeschichte perfekt machte.

Erndtebrück kontert Hamburger Blitzstart

Die Hamburger waren mit wenigen guten Erinnerungen an die jüngere Pokalgeschichte nach Siegen gereist, erwischten vor 15.000 Zuschauern im Leimbachstadion aber einen optimalen Start. Nach Foul von Taira Tomita an Orel Mangala verwandelte HSV-Kapitän Lewis Holtby den fälligen Strafstroß souverän (7.), drei Minuten später umkurvte Kaled Narey drei Spieler des zu diesem Zeitpunkt überforderten Oberligisten und bediente Jann-Fiete Arp. Der Juniorennationalspieler schob aus kurzer Distanz zum 2:0 ein (10.).

Hamburg kontrollierte die Partie danach mit viel Ballbesitz und erabeitete sich weitere Chancen. Unter anderem ließen Holtby (37.) und Narey (39.) dicke Chancen aus. Dann kam der große Moment von Yamazaki: Mit dem ersten Abschluss der Gastgeber traf der Japaner nach einer Hereingabe am langen Pfosten zum 1:2 (43.) und erzielte bei Erndtebrücks dritten Pokal-Teilnahme das erste Tor für den Underdog, der in den vergangenen Jahren 0:5 gegen Darmstadt und 0:3 gegen Frankfurt verloren hatte.

Erndtebrück wollte aber mehr – und bekam mehr: Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff zeigte der Oberligist einen erstklassig vorgetragenen Angriff, Lukas Rösch legte mit dem Rücken zum Tor für Niklas Hunold auf: Der Kapitän zog volley ab und traf ins Netz – 2:2!

Das Spiel blieb kurios: Lasogga brauchte nur gut 60 Sekunden für zwei Tore mit dem Kopf und rechten Fuß (62./64.), durch war der HSV damit aber immer noch nicht. Till Hilchenbach verkürzte in der 71. Minute auf 3:4 und läutete damit eine spannende Schlussphase ein, in der Erndtebrück noch einige Male gefährlich vors Hamburger Tor kam. Das 4:4 konnten die Norddeutschen aber verhindern, in der 90. Minute sorgte Mangala für die Entscheidung.

Sandhausen feiert höchsten Pokalsieg

Wie Hamburg legte auch Sandhausen gut los: In der siebten Minute schoss Fabian Schleusener den Gast aus spitzem Winkel in Führung, Felix Müller erhöhte für die feldüberlegenen Gäste bei einem pfeilschnellen Konter auf 2:0 (24.). Oberhausen ließ danach zwar nicht mehr viel zu, bleibt vorne aber zu harmlos. Ein Schüsschen von Shaibou Oubeyapwa parierte Niklas Lomb ohne Mühe (45+1.).

In Halbzeit zwei zeigte Schiedsrichter Florian Badstübner nach 14 Sekunden auf den Elfmeterpunkt. Jannik Löhden hatte Kevin Behrens von den Füßen geholt, Philipp Förster bedankte sich mit dem 3:0. Und auch das 4:0 fiel nach einem Standard: Tim Kister nickte nach einer Ecke ein (62.). In den Schlussminuten erhöhten Markus Karl und Müller (90+2.) auf 6:0, dem höchsten Pokalsieg der Sandhäuser Vereinsgeschichte.