Frisuren im Amateurfußball: "Wie CR7, bitte!"
Sorgt mit seinen Frisuren für Trends: Cristiano Ronaldo, einer der schillerndsten Figuren des Sports.[Foto: Getty Images]
"Du hast die Haare schön." Oder vielleicht auch nicht. Fußballprofis sind längst mehr als nur Sportler. Sie sind Trendsetter und sorgen schon allein durch ihr Aussehen für Schlagzeilen. Aber auch in den Kreisligen geht es haarig zu. Da kann das Stylen der perfekten Frisur fürs Spiel schon mal die Konzentration für die Taktikvorgaben des Trainers rauben.
Fragt man Hobby-Kicker nach ihren Vorbildern, fällt häufig ein spezieller Name: Cristiano Ronaldo. Dabei geht es jedoch nicht nur um seinen sportlichen Erfolg, denn CR7 ist viel mehr als nur ein Fußballspieler. Er gilt als einer der schillerndsten Figuren des Sports. Seine Fans wollen nicht nur so spielen wie er, sondern auch so aussehen. Und so verwundert es nicht, dass der portugiesische Nationalspieler auch mit seinen Frisuren für Trends sorgt. Kürzlich hatte Mustafa Mostafa aus Essen das Glück, Ronaldo die Haare schneiden zu dürfen. Nun können sich Mostafas weniger prominente Kunden also genau die Frisur wünschen, die ihr großes Idol trägt. Und eins ist sicher: Im Amateurbereich gibt es genügend Spieler, die sich genau das wünschen.
Wer kennt ihn nicht, den typischen Kreisliga-Ronaldo? Bei fast jedem Spiel steht diese spezielle Gattung des Amateurfußballers auf dem Platz: Meist Anfang 20, aktiver Instagram-Nutzer und selbstverständlich Follower von CR7. Postet der Portugiese ein Bild seiner neuen Haarpracht, geht es natürlich gleich zum Friseur: "Einmal wie Ronaldo, bitte!" Schließlich gilt: gleiche Frisur, gleich Leistung. Oder etwa nicht? Zum Leidwesen seiner Teamkollegen ist das eher selten der Fall! Und so müssen seine Mitspieler hilflos mitansehen, wie er sich jeden Sonntag beim Ausprobieren eleganter Übersteiger fast die Beine bricht. Da heißt es dann: Hinfallen, aufstehen, Haare richten!
Welches Haarband soll es sein?
Aber nicht nur der Ronaldo-Undercut mit den einrasierten Blitzen ziert die Kreisliga-Plätze. Auch der Man-Bun, wie ihn Gareth Bale schon seit langem trägt, hat sich auch in der Fußballer-Szene durchgesetzt. Und so erkennen auch die Männer, wie einfach es sein kann, die Haare zu bändigen. Bei den Frauen geht das leicht. Haare zum Zopf – fertig! Zumindest in der Theorie. Denn die Auswahl des passenden Haargummis kann sich schnell zur Wissenschaft wandeln. Besonders grell und bunt sollen sie sein. Nicht erst, seitdem das pinke Haarband von US-Star Alex Morgan 2011 seinen eigenen Twitter-Account bekam (kein Scherz!).
Insgesamt ist der Amateurfußball in Sachen Frisuren nicht ganz so speziell und ausgefallen wie der Profifußball. Die haarsträubenden Fehler überlässt man bescheiden den Stars, um sie im Anschluss kübelweise mit Häme zu überschütten oder wahlweise trotzdem zu kopieren.
Styling vs. Out-of-Bed-Look
Und wer sagt eigentlich, dass an der natürlichen Haarfarbe nicht gerüttelt werden sollte? Selbst Bundesliga-Legende Claudio Pizarro kam auf seine alten Tage noch auf die Idee, für ein wenig Kontrast zu sorgen und sorgte mit seiner beinahe weißen Mähne für Schlagzeilen. Wer mit einer derartigen Haarpracht zum Kreisligatraining erscheint, kassiert erstmal jede Menge Sprüche. "Welche Wette hast du denn verloren?" ist da noch harmlos. Hämische Kommentare sind garantiert. Als Ablenkungsmanöver im nächsten Spiel kann der Haartrick allerdings Wunder bewirken. Entweder werden die Gegner so sehr geblendet, dass sie um sich herum nichts mehr wahrnehmen oder sie werfen sich gleich lachend auf den Boden.
Glücklicherweise aber gibt es auch noch Amateure, die sich aufs Sportliche konzentrieren. Eine seltsam abstehende Strähne wird von ihnen genauso akzeptiert wie die nervigen Sprints im Warm-up. Von diesen Spielern wird der Out-of-Bed-Look dann auch mal wörtlich genommen, wenn sie sonntags wirken, als seien sie gerade aus dem Bett gefallen. Wieso also überhaupt ein aufwändiges Styling?