Lauf-Challenge |27.02.2021|12:00

Rostocker BSG: Kampfansage an den Brustkrebs

Laufen für die eigene Fitness und den guten Zweck: Rostocker BSG.[Foto: Rostocker BSG]

Keine Spiele, kein Training: Sich in diesen Tagen im Amateurbereich fitzuhalten, erfordert viel Selbstdisziplin und Eigeninitiative. Beides zeigt derzeit die Rostocker BSG aus der Kreisliga Warnow. Während der Corona-Pause fordert der Klub aus Mecklenburg-Vorpommern andere Vereine zu Lauf-Challenges heraus. Die Ziele: Fit bleiben, sich im Wettkampf messen und außerdem noch etwas für den guten Zweck tun.

"Wir hatten gemeinsam überlegt, was wir in der fußballfreien Zeit tun können, um unsere Fitness zu erhalten", erklärt BSG-Vereinspräsident Robert Zell im Gespräch mit FUSSBALL.DE : "Gleichzeitig wollten wir auch andere Vereine dazu animieren, mitzumachen. So kamen unser Trainer Christian Aßmann und unser Spieler Dan Harmatha auf die Idee, Klubs zu Lauf-Challenges aufzufordern."

Nach zwei Wochen: Verlierer spendet für guten Zweck

Das funktioniert so: Wenn ein Verein die Challenge der Rostocker BSG annimmt, dauert sie insgesamt 14 Tage. In diesen zwei Wochen laufen die Mitglieder der beiden Klubs so viele Kilometer wie möglich. Wer danach die größere Durchschnittskilometeranzahl pro teilnehmendes Mitglied aufweist, gewinnt die Challenge. Überprüft werden die Zahlen und Zeiten über eine Tracking-App.

"Unsere Durchschnittskilometerzahl war doppelt so hoch wie die unseres Gegners"

Nach der jeweiligen Challenge kommt der gemeinnützige Aspekt zum Tragen. Der Verein mit den weniger abgespulten Kilometern spendet 50 Euro. Außerdem kommen pro gelaufenen Kilometer 10 Cent hinzu. Der Erlös geht komplett an den gemeinnützigen Verein "Brustkrebs Deutschland". Dem Rostocker Vereinspräsidenten liegt diese Unterstützung besonders am Herzen, weil erst Ende Dezember des vergangenen Jahres seine Mutter an den Folgen einer Brustkrebserkrankung verstarb. Die Rostocker BSG möchte auf die Krankheit aufmerksam machen und mit den Lauf-Challenges ihren Teil zu deren Bekämpfung beitragen.

Klarer Sieg bei erster Challenge gegen Lokalrivalen

Die erste Lauf-Challenge Anfang Februar gegen den Nachbarn FC Einheit Rostock aus der 1. Kreisklasse konnte die Rostocker BSG deutlich für sich entscheiden. "Unsere Durchschnittskilometerzahl war mit 17,5 doppelt so hoch wie die unseres Gegners", sagt Zell stolz: "Deshalb haben wir bei der aktuell laufenden zweiten Challenge auch zwei Klubs gleichzeitig herausgefordert, um den Leistungsdruck auf unsere Mitglieder ein wenig zu erhöhen“, so der Klubpräsident grinsend.

Die bisherigen Top-Läufer aus dem Kader der Rostocker BSG sind übrigens nicht etwa die Talentiertesten und Schnellsten: Am fleißigsten waren Torwart Tom Uhlmann (30) und das älteste Kadermitglied Robert Fröhlich (37). "Dazu lässt sich vielleicht noch sagen, dass unser Keeper Tom nicht unbedingt der athletischste Typ ist", betont Zell lachend: "Von ihm könnten sich einige andere Spieler eine Scheibe abschneiden."

Ebenfalls beeindruckend: Das jüngste mitlaufende Vereinsmitglied ist gerade einmal vier, der älteste Läufer 57 Jahre alt. Spitzenreiter bei der gelaufenen Strecke ist Fördermitglied Michael Jahn (36), der im Februar schon mehr als 220 Kilometer zurückgelegt hat.

Großer Zuspruch: Auch OB Madsen macht mit

Weil der Zuspruch der gemeinnützigen Lauf-Aktion des Kreisligisten so groß ist, schließt Zell nicht aus, dass bald Challenges mit viel mehr Vereinen zur gleichen Zeit stattfinden. So soll noch mehr aus der Aktion herausgeholt werden, um "Brustkrebs Deutschland" bestmöglich zu unterstützen. Auch Spenden von Unternehmen sind im Rahmen der Aktion gerne gesehen, um die Summe weiter in die Höhe zu treiben.

Klar ist: Schon jetzt hat die Rostocker BSG mit ihren Lauf-Challenges ihr Ziel erreicht. Bevor der Spiel- und Trainingsbetrieb fortgesetzt werden darf, wird gemeinsam gelaufen - für die eigene Fitness und den guten Zweck.

Auch der Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen wurde bereits auf die Aktion aufmerksam und unterstützt sie mit einer Spende. "Am Ende können wir hoffentlich sagen, dass wir Großes erreicht haben", sagt Robert Zell, der abschließend noch einmal allen Amateurfußballern aus der Seele spricht: "Wir wollen doch alle nur eines: Gesund und fit aus der Corona-Zeit kommen und so schnell wie möglich zurück auf den Platz."