Hype in Hausen: Siebtligist will in DFB-Pokal
Großer Jubel beim VfR Hausen: Der Landesligist ist morgen beim Finaltag der Amateure dabei. [Foto: VfR Hausen (2) / Collage: FUSSBALL.DE]
Als einer von zwei Landesligisten hat sich der VfR Hausen aus Südbaden für den Finaltag der Amateure am morgigen Donnerstag, 25. Mai, qualifiziert. Der Außenseiter gibt sich vor der Partie gegen den Verbandsligisten 1. FC Rielasingen-Arlen selbstbewusst.
Der Finaltag der Amateure bestimmt derzeit den Alltag im beschaulichen Hausen an der Möhlin. Ob beim Bäcker, beim Friseur oder im Feuerwehrgerätehaus – überall sprechen die Bürger über das Endspiel um den südbadischen Pokal. Am Donnerstag, 25. Mai, rückt der Landesligist VfR Hausen ab 14.45 Uhr in den Fokus der Öffentlichkeit. Wenn der Klub auf den 1. FC Rielasingen-Arlen trifft, werden mehrere Hunderttausend Fußballfans die Partie am Fernsehen verfolgen. Die Spieler dürfen sich in der großen ARD-Konferenz präsentieren. „Das ist das größte Ereignis in 92 Jahren Vereinsgeschichte“, sagt Volker Engel im Gespräch mit FUSSBALL.DE .
"Das ist das größte Ereignis in 92 Jahren Vereinsgeschichte"
Das Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes hat 2015 schon einen tollen Pokaltag erlebt. Damals war der Bahlinger SC im 1600-Einwohner-Ort Hausen zu Gast. Der VfR verlor unglücklich mit 0:2, aber die 900 Fans feierten ihre Mannschaft trotzdem. „Die Teilnahme am Endspiel toppt nun alles“, sagt Volker Engel. Sein Verein ist einer von nur zwei Landesligisten, die sich für den Finaltag der Amateure qualifiziert haben. Das Interesse am VfR Hausen ist entsprechend gestiegen. „Nach unserem Halbfinalsieg haben sich die Zugriffe auf unsere Facebook-Seite verzehnfacht“, sagt Volker Engel.
Er ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Volker Engel postet ständig neue Nachrichten über den Verein, dessen Stadion nur wenige Kilometer von der deutsch-französischen Grenze entfernt liegt. „Am 25. Mai heißt es Kinder, Brötchen und Schwiegermutter ins Auto und ab nach Villingen“, stand beispielsweise in einem Facebook-Einträge. In der Stadt im Schwarzwald wird das Endspiel ausgetragen. Engel und seine Vorstandskollegen haben sich für die Fahrt nach Villingen extra neue Sakkos besorgt. Für sie gehört schicke Kleidung zu so einem Ereignis einfach dazu.
Die Hausener wollen aber nicht nur auf der Tribüne gut aussehen, sondern auch auf dem Rasen. Volker Engel rechnet sich gegen den Verbandsligisten durchaus einen Erfolg aus, er spekuliert auf die Qualifikation für die 1. Hauptrunde im DFB-Pokal. „Rielasingen-Arlen spielt ja nur eine Klasse höher. Ich rechne mit einem Duell auf Augenhöhe, in dem die Tagesform entscheiden wird“, sagt er. Engels Zuversicht ist in der bisherigen Pokal-Saison begründet. Sie begann mit einem mühsamen Erfolg beim Bezirksligisten FC Tiengen. Danach gab es souveräne Siege. Im Viertelfinale bezwang Hausen den Verbandsliga-Klub SV Linx mit 3:0. Im Halbfinale gab es einen 4:1-Sieg über den FC Schonach aus einer anderen Landesliga-Staffel.
Auffällig: Im Wettbewerb kommt der VfR schon auf zehn unterschiedliche Torschützen. Diese Unberechenbarkeit ist Hausens große Stärke. Mal entscheidet Amadou Bah, ein Talent mit malischen Pass, die Partie. Im nächsten Spiel ist dann der routinierte Angreifer Mario Wettengel der Sieggarant. Und auch Mittelfeldspieler Oguz Gök gelingen wichtige Tore. „Wir haben keinen Spieler im Kader, der großartig herausragt“, sagt Volker Engel. „Wir überzeugen als Kollektiv.“
Dieses verantwortet Daniel Kreisl. Der nun 44-Jährige spielte in den 1990er Jahren für den VfR Hausen. Er war dabei, als es von der Kreisliga B hoch bis in die Landesliga ging. Als der Verein 2015 einen neuen Trainer suchte, fragte er bei dem Aufstiegshelden von damals an. Kreisl sagte zu und fühlt sich wieder wohl in der Möhlin-Arena. Im Februar sagte er bereits für eine weitere Saison zu. Morgen aber geht's erst einmal um den Finaltag der Amateure.