EM-Finale! Die Heimatvereine der Spielerinnen
EM-Finale erreicht: Alle Spielerinnen machten ihre ersten Schritte in einem Amateurverein.[Foto: Maja Hitij/DFB]
Nach dem umjubelten 2:1 im Halbfinale der Europameisterschaft 2022 stehen die DFB-Frauen im Endspiel: Deutschland gegen England im Wembley (ab 18 Uhr, live in der ARD). Im umkämpften Duell gegen die Französinnen musste das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ihr erstes Turnier-Gegentor hinnehmen. Mit zwei Treffern führte Kapitänin Alexandra Popp ihre Mannschaft dennoch ins Traumfinale gegen die Gastgeber.
14 der 23 Spielerinnen, die aktuell im EM-Kader stehen, waren bereits bei der Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich dabei. Eines eint alle: Ihre Karrieren nahmen bei kleinen Amateurvereinen in der Heimat ihren Anfang. Doch wo sind die einzelnen Akteurinnen ihre ersten Schritte im Fußball gegangen? FUSSBALL.DE gibt den Überblick.
Heimatvereine in der Übersicht
Torhüterinnen:
Ann-Katrin Berger (FC Chelsea/England) - KSG Eislingen
Merle Frohms (VfL Wolfsburg) - ESV Fortuna Celle
Almuth Schult (Angel City FC/USA) - FC Samtgemeinde Gartow
Abwehr:
Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt) - SpVg Wesseling-Urfeld
Giulia Gwinn (FC Bayern München) - VfB Friedrichshafen
Marina Hegering (VfL Wolfsburg) - DJK Sportfreunde 97/30 Lowick
Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg) - FC Teutonia Weiden
Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt) - Sport-Gemeinschaft Telgte 1919
Felicitas Rauch (VfL Wolfsburg) - TSV Eintracht Dungelbeck
Mittelfeld/Angriff:
Nicola Anyomi (Eintracht Frankfurt) - Spiel- und Sport Krefeld 08
Jule Brand (VfL Wolfsburg) - FV 1920 Dudenhofen
Klara Bühl (FC Bayern München) - SpVgg Untermünstertal
Sara Däbritz (Olympique Lyon/Frankreich) - SpVgg Ebermannsdorf
Linda Dallmann (FC Bayern München) - STV Hünxe
Laura Freigang (Eintracht Frankfurt) - FSV 1945 Oppenheim
Svenja Huth (VfL Wolfsburg) - TSG Kälberau
Lena Lattwein (VfL Wolfsburg) - VfB Hüttigweiler
Sydney Lohmann (FC Bayern München) - SV Lengenfeld
Lina Magull (FC Bayern München) - Hörder Sport-Club 1910
Lena Sophie Oberdorf (VfL Wolfsburg) - Turn- und Sportverein Ennepetal 1911
Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) - FC Schwarz-Weiß Silschede 1926
Lea Schüller (FC Bayern München) - Hülser Sportverein
Tabea Waßmuth (VfL Wolfsburg) - Karlsruher Sportverein
19 Spielerinnen an DFB-Stützpunkten aktiv
Nach den Anfängen beim lokalen Verein verliefen die Wege der Nationalspielerinnen teilweise unterschiedlich. Elf der 23 EM-Teilnehmerinnen besuchten als Schülerinnen eine der insgesamt 38 Eliteschulen des Fußballs, wo fußballerische und schulische Ausbildung bestens miteinander verbunden werden können. Der Standort Freiburg (Klara Bühl, Sara Däbritz und Giula Gwinn) ist dabei im aktuellen DFB-Aufgebot am häufigsten vertreten.
Abwehrspielerin Sophia Kleinherne, die im dritten Gruppenspiel gegen Finnland (3:0) ihr erstes Länderspieltor erzielte, lernte die Eliteschulen in Frankfurt und Kamen-Kaiserau kennen. Mit Svenja Huth (Frankfurt) und Lina Magull (Kamen-Kaiserau) wurde dort jeweils noch eine weitere Nationalspielerin ausgebildet.
Neben den Eliteschulen des Fußballs sowie der Talentförderung durch die Landesverbände und die Leistungszentren der Klubs gehören auch die insgesamt 366 DFB-Stützpunkte zu den wesentlichen Bausteinen der Förderung und Entwicklung von regionalen Talenten. 19 der 23 deutschen EM-Spielerinnen waren früher an solchen Stützpunkten aktiv. Aus dem aktuellen DFB-Kader wurden Nicole Anyomi und Lea Schüller sogar beide am Standort Willich ausgebildet. Auch Lankern, ebenfalls wie Willich am Niederrhein gelegen, brachte mit Linda Dallmann und Marina Hegering gleich zwei aktuelle Nationalspielerinnen hervor.
Dass die meisten Talente schon frühzeitig entdeckt und gezielt gefördert werden, zeigt auch diese Zahl: Mit Torhüterin Ann-Katrin Berger und Innenverteidigerin Sara Doorsoun sind lediglich zwei Spielerinnen, die nie an einem der DFB-Stützpunkte trainiert oder eine der Eliteschulen des Fußballs besucht haben, für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in England am Ball.