FUSSBALL.DE-Team des Jahres|02.10.2014|08:00

Der Verein als Marke: Holzpfosten-Merchandise

Fast alle in Holzpfosten-Kleidung: So sieht der Fanblock beim Futsal in Schwerte aus. [Foto: Uli Clemens]

Torben Krix ist einer der Männer der ersten Stunde bei den Holzpfosten. Schon bei der Gründung 2005 war er dabei und spielte dann sieben Jahre für die erste Mannschaft. Vor knapp zwei Jahren hat er sich dann vom Fußballsport zurückgezogen – vom aktiven zumindest. Als kreativer Kopf ist er seitdem für das Merchandising bei den Holzpfosten zuständig. Da wollten wir natürlich wissen, wie seine Arbeit in der "Marketingabteilung" des FUSSBALL.DE-Team des Jahres so aussieht.

Moment. Ein Merchandising-Beauftragter bei einem Verein, dessen Teams in der Kreisliga A und Kreisliga C kicken? Ja, ihr habt richtig gelesen. Holzpfosten Schwerte ist eben ein besonderer Verein – deshalb haben wir sie ja auch zum FUSSBALL.DE -Team des Jahres gemacht.

Optisch unverwechselbar

Die Frage warum die Holzpfosten seit gut eineinhalb Jahren einen eigenen Fanshop auf ihrer Homepage haben, beantwortet Torben ganz einfach: „Ich fand die Idee gut, dass mehrere Leute etwas von den Holzpfosten anhaben. Dass wir die Holzpfosten quasi zur Marke machen.“ Das ist gelungen. Ungefähr 70 Prozent der Zuschauer, schätzt Torben, tragen im Fanblock bei den Spielen der Futsal-Mannschaft das Holzpfosten-Merchandise. Das macht die Holzpfosten-Fans bei den Spielen – zusätzlich zur akustischen Komponente – optisch unverwechselbar.

„Vorher war es mal meine Idee, ein Cocktail-Taxi zu gründen"

Der Verkauf von Fanartikeln bei den Holzpfosten begann einst mit Standards wie bedruckten Tassen. Das haben auch einige andere Vereine. Dann machte sich Torben mit einem Online-Shop für Shirt-Veredelungen selbstständig. So nebenbei. Learning by doing. Der Shop existiert nämlich ausschließlich für seinen Herzensverein. Eigentlich ist Torben Lehrer und absolviert gerade sein Referendariat an einem Gymnasium in Witten (Fächer: Sport und Erdkunde). Zugetraut hat man ihm das Aufziehen des Holzpfosten Fanshops nicht unbedingt: „Ich wurde immer belächelt, als ich gesagt habe, dass ich mich damit selbstständig machen will.“ Gut, vielleicht auch naheliegend, angesichts seiner ersten Geschäftsidee: „Vorher war es mal meine Idee, ein Cocktail-Taxi zu gründen. Das habe ich dann aber doch nicht durchgezogen.“

Torben bedruckt und beflockt über seinen Shop mittlerweile die Mannschaftskleidung und stellt die die diversen Fan-Shirts und Pullis her. Die Motive auf den Artikeln entwirft er selbst. Als Verkaufsschlager nennt der „Marketingleiter“ die T-Shirts und Hoodies mit dem roten „Corporate Design“ (neudeutsch für den charakteristischen Schriftzug) der Holzpfosten. Aber auch die Armbänder gehen gut weg. Bei der Weihnachtsfeier wurden sie erstmals verteilt und dann, aufgrund der großen Nachfrage, ins Repertoire aufgenommen. „Es macht mich stolz, dass die Leute unseren Verein cool finden und sich durch das Merchandise dazu bekennen“, sagt Torben.

Kein Geld, dafür umso mehr Leidenschaft

Die Holzpfosten sind eben kein Club wie jeder andere. Schlagwörter wie Leidenschaft, Gefühle und Aufopferung fallen immer wieder – egal mit wem man aus dem Umfeld spricht. Deshalb entwickelt Torben den Merchandising-Bereich immer weiter. Zusätzlich layoutet er die Stadionzeitung - und hat nebenbei die brandneue Badminton-Abteilung des Vereins mitbegründet: „Ich bin quasi auf den Seniorensport umgestiegen“, meint er.

Bleibt nur noch die Frage offen, ob ihn die steigenden Verkaufszahlen beim Holzpfosten-Marketing zu einem reichen Mann machen. Da kann Torben nur lachen. Es bleibe nur ein kleiner Obolus hängen, da durch den Einkauf der Waren, das Porto und die stromfressende Textildruckmaschine hohe Produktionskosten entstünden. „Aber das ist egal. Ich mache es als Hobby und es macht mir Spaß, mich da kreativ auszuleben“, betont Torben und fügt einen weiteren Leitgedanken der Holzpfosten an. Dafür zitiert er seinen Vereinskollegen Florian Riesewieck: „Holzpfosten sind Geld und Leidenschaft: Das erste haben wir nicht, das andere dafür umso mehr“.

Bisher über das Team des Jahres

Teil 7: Pinner lässt nicht immer die Top-Elf spielen

Teil 6: "Und dann kommt immer noch was Krasseres"

Teil 5: Laute Hoolzpfosten für lauter Holzpfosten

Teil 4: Revoluzzer und Tiger: Holzpfosten im Porträt

Teil 3: Saisonstart: Holzpfosten trifft Alu-Pfosten

Teil 2: Team des Jahres: Im Rausch der Holzpfosten

Teil 1: Und die Gewinner sind...