Oberliga-Splitter |30.01.2015|14:30

Vorbereitung à la Windeck: Ab ins Brauhaus!

Am die Spieler von Germania Windeck kommt ein anstrengendes Kurz-Trainingslager zu - inklusive einem vermutlich recht lustigen Abend in einem Kölner Brauhaus. [Foto: Imago/Symbolfoto]

242 Mannschaften spielen aktuell in der Oberliga, verteilt auf 14 Staffeln. Zu diesen Klubs gehören ein Europapokalfinalist (1. FC Lok Leipzig), zwei Deutsche Meister (VfR Mannheim und Freiburger FC) und ein DFB-Pokalsieger (ETB Schwarz-Weiß Essen). Der SSV Ulm 1846, Borussia Neunkirchen und der Wuppertaler SV mischten einst in der Bundesliga mit, weitere 18 Klubs in der 2. Liga. Aktuelle Informationen aus der 5. Liga gibt es immer montags und freitags auf FUSSBALL.DE.

"Wenn ich eine Woche lang Spätdienst habe und deshalb nicht beim Training bin, kann ich auch keine Ansprüche stellen"

Voike bittet ins Brauhaus: Marcus Voike, Trainer bei Germania Windeck in der Mittelrheinliga , hat sich im Rahmen der Wintervorbereitung etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Am heutigen Freitag bezieht er mit seinem Aufgebot ein Kurz-Trainingslager in der Burg Dattenfeld. Dort stehen zwei Übernachtungen und teambildende Maßnahmen auf dem Programm. Einen Tag vor dem Testspiel bei den Sportfreunden Troisdorf (Sonntag, 14.30 Uhr) hat der 39-jährige Trainer dazu auch einen gemeinsamen Besuch in einem Brauhaus in der Kölner Altstadt angesetzt. In der Partie beim Landesligisten werden dann mit Torhüter Lukas Freidhof (Sportfreunde Siegen II) und Innenverteidiger Julian Huth (TuS Mondorf) voraussichtlich auch die beiden Neuzugänge auf dem Platz stehen.

Neuer Partner dringend gesucht: Die Spielgemeinschaft zwischen dem FC Bremerhaven und dem SC Sparta, die nur dank einer Ausnahmegenehmigung des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) unter dem Namen FC Sparta Bremerhaven in der Bremen-Liga an den Start gehen durfte, steht vor dem Aus. Der BFV machte klar, dass die Spielgemeinschaft nur als Übergangsmöglichkeit gestattet war und eigentlich bereits zur Saison 2013/2014 wieder hätte aufgelöst sein sollen. Der FC Bremerhaven hätte nach der „Zwischenlösung“ durch den BFV im SC Sparta aufgehen müssen oder umgekehrt. Da das Tischtuch zwischen beiden Vereinen inzwischen aber zerschnitten und eine Fusion deshalb kein Thema mehr ist, muss sich FC Bremerhavens Präsident und Mäzen Bernd Günther (74) nach einem neuen Partner umsehen. Um die sportlichen Voraussetzungen für die höchste Bremer Amateurklasse zu erfüllen, muss der Verein mindestens eine weitere Männermannschaft sowie eine A- oder B-Jugendmannschaft als Unterbau vorweisen. Da der FC Bremerhaven aktuell nur über die erste Mannschaft verfügt, sieht es mit der Lizenzerteilung düster aus.

Nachtigall, ick hör dir trapsen

Schilksee schafft neue Strukturen: Mit Trainern vom großen Stadtnachbarn Holstein Kiel hat der TSV Schilksee nur gute Erfahrungen gemacht. Schließlich führte Thorsten Gutzeit erst die „Störche“ zum Aufstieg in die 3. Liga, ehe er - nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Fußballlehrer - in Schilksee anheuerte und mit dem TSV inzwischen auch die Tabelle der Schleswig-Holstein anführt. Gutzeit folgt nun mit Frank Drews ein alter Bekannter aus gemeinsamen KSV-Zeiten. Der 51-jährige, noch bis Herbst U19-Trainer bei Holstein Kiel, übernimmt ab sofort in Schilksee die Sportliche Leitung von Bodo Schild, der sich auf die Arbeitsbereiche Marketing und Management konzentriert. Nicht zuletzt mit dieser personellen Aufstockung will sich der TSV für einen möglichen Regionalliga-Aufstieg rüsten.

Nachtigall, ick hör dir trapsen: Wie schwer es oft ist, Sport und Beruf zu kombinieren, weiß Stephan Nachtigall ganz genau. Der Mittelfeldspieler, der für die Spvgg. Erkenschwick in der Oberliga Westfalen kickt, arbeitet als Justizvollzugsbeamter in der JVA Essen, in der unter anderem der ehemalige Arcandor-Chef und Top-Manager Thomas Middelhoff seine Strafe absitzt. Dort ist Nachtigall regelmäßig im Schichtdienst eingeteilt. Deshalb kann der 29-jährige ehemalige Junioren-Nationalspieler nicht regelmäßig trainieren. „Wenn ich eine Woche lang Spätdienst habe und deshalb nicht beim Training bin, kann ich auch keine Ansprüche stellen“, zeigt Nachtigall im Gespräch mit RevierSport Verständnis für seine vergleichsweise geringeren Einsatzzeiten in dieser Saison (bisher 13 Partien, davon acht über 90 Minuten). Zum Saisonende läuft sein Vertrag aus.

Torwart Jordanic meldet sich zurück: Erfreuliche Nachrichten für die Sportfreunde Seligenstadt, Tabellenachter in der Hessenliga . Torhüter Stefan Jordanic, der im Sommer vom Meister TGM SV Jügesheim zu den Sportfreunden gewechselt war und nach nur drei Spielen in der Hinrunde durch einen Bandscheibenvorfall außer Gefecht gesetzt wurde, meldete sich zum Trainingsauftakt im neuen Jahr fit zurück. Auch Abwehrspieler Larry Ransom (Innenbandriss) soll demnächst wieder einsteigen. „Wir sind mit der Hinrunde nicht zufrieden“, zieht Trainer Klaus Reusing Bilanz. „Die Spieler denken oft zu offensiv, haben nur das attraktive Spiel im Kopf. 37 erzielte Tore können sich sehen lassen. 32 Gegentreffer sind aber eindeutig zu viel. Daran müssen wir arbeiten.“

Nicht nochmal Relegation: Mit insgesamt 20 Trainingseinheiten, fünf Testspielen sowie einem viertägigem Trainingslager in Umag/Kroatien bereitet sich der vom Abstieg aus der Bayernliga Süd bedrohte TSV 1860 Rosenheim auf die verbleibenden zwölf Ligaspiele dieser Saison vor. „Unser Ziel ist es, die Relegationsspiele zu vermeiden und am Ende über den Strich zu stehen“, gibt Franz Höhensteiger, Abteilungsleiter Sport, gegenüber FUSSBALL.DE die Marschrichtung vor. Schließlich waren die Rosenheimer im Vorjahr erst in der Relegation gescheitert und aus der Regionalliga Bayern abgestiegen. Neuzugang Johannes Zottel (zuletzt SB Rosenheim) soll im Endspurt für die nötigen Tore sorgen. TSV-Trainer Patrick Pletram kann in der Restrunde auch wieder mit Charly Kunze (nach Fußbruch) und Markus Wallner (Schambeinentzündung) planen.

Pullach legt Frühstart hin: Obwohl der SV Pullach, Tabellenzweiter in der Bayernliga Süd , erst am 7. März gegen den 1. FC Sonthofen erstmals wieder um Punkte spielt, läuft die Vorbereitung unter Trainer und Ex-Profi Frank Schmöller bereits seit mehr als zwei Wochen. Grund für den Frühstart: Weil Pullach in der vorletzten Runde spielfrei war und die letzte Partie beim SV Raisting ausfiel (Nachholtermin: 8. April) dauerte die Pause für die SVP-Kicker auch so schon mehr als zwei Monate. Am 15. November - beim 2:0 bei der DJK Vilzing - waren die Pullacher zuletzt im Einsatz. In der Rückrunde müssen die „Raben“ auf Abwehr-Leistungsträger Peter Beierkuhnlein verzichten, der sich für einige Monate in Asien aufhalten wird. Mit Verteidiger Florian Königer, zuletzt in der Schweiz beim viertklassigen FC Schötz aktiv, und Jan Berghoff (nach einem einjährigem Australien-Aufenthalt) kehren zwei alte Bekannte zurück.

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