Grönemeyer: Bocholt, ich spiel bei Dir

242 Mannschaften spielen aktuell in der Oberliga, verteilt auf 14 Staffeln. Zu diesen Klubs gehören ein Europapokalfinalist (1. FC Lok Leipzig), zwei Deutsche Meister (VfR Mannheim und Freiburger FC) und ein DFB-Pokalsieger (ETB Schwarz-Weiß Essen). Der SSV Ulm 1846, Borussia Neunkirchen und der Wuppertaler SV mischten einst in der Bundesliga mit, weitere 18 Klubs in der 2. Liga. Aktuelle Informationen aus der 5. Liga gibt es nun immer montags und freitags auf FUSSBALL.DE.

WSV muss Grönemeyer weichen: Herbert Grönemeyer greift unfreiwillig in den Spielplan der Oberliga Niederrhein ein. Denn wegen eines Konzerts des Pop-Poeten aus Bochum ist das Stadion „Am Hünting“ in Bocholt Ende Mai für den Fußball gesperrt. Deshalb kann Spitzenreiter Wuppertaler SV sein vorletztes Saisonspiel beim 1. FC Bocholt nicht wie geplant am 31. Mai ausgetragen, sondern muss bereits am 20. Mai beim Neuling antreten. Am vergangenen Wochenende standen sich beide Traditionsklubs im Hinspiel gegenüber. Der WSV siegte dank eines Treffers von Dennis Schmidt (zehntes Saisontor) 1:0 und verteidigte damit die Tabellenführung.

Aslan startet Neuanfang: Die SG Aumund-Vegesack, die in der Bremen-Liga als Tabellenvierter in die Winterpause geht, hat sich mit einem alten Bekannten verstärkt. Angreifer Ibrahim Aslan, der ab Januar wieder für Aumund-Vegesack auf Torejagd gehen wird, hatte bei seinem Abschied im August 2011 für einen Paukenschlag gesorgt. Der 26-Jährige verließ damals den Verein einen Tag vor Saisonbeginn, um beim FC Oberneuland anzuheuern. Später kickte er ohne Spielberechtigung für die dritte Mannschaft des Blumenthaler SV und wurde vom Verband bis zum 31. Dezember gesperrt. Nach einer langen Verletzungspause (Schambeinentzündung) will der Torjäger nun einen Neuanfang bei seinem Ex-Klub starten.

Fußball kennt keine Grenzen: Knapp 70 Flüchtlinge, die aktuell in der Rosenheimer Luitpoldhalle untergebracht sind, erlebten einen unvergesslichen Fußballtag beim TSV 1860 Rosenheim aus der Bayernliga Süd . Der Verein hatte die Gruppe ins Jahnstadion eingeladen, wo sie von den Vereinsverantwortlichen und der Ersten Mannschaft mit großem Beifall empfangen wurden. Die Spieler standen für Fotos und Fragen zur Verfügung. Beim Mittagessen gab es unter anderem die Gelegenheit, in der Vereinschronik ein Jugendbild des aktuellen Nationalmannschaftskapitäns Bastian Schweinsteiger aus seiner Zeit bei den „Sechzigern“ zu bewundern, ehe noch ein gemeinsames Mannschaftsfoto mit den Oberliga-Kickern des TSV 1860 und der Gastmannschaft vom FC Unterföhring erstellt wurde. „Wir haben beim Besuch der Flüchtlinge viel Herzlichkeit und Freude erlebt. Fußball ist die Sportart Nummer eins und verbindet uns alle miteinander. Für uns im Verein war es ein tolles Erlebnis, viele haben mitgeholfen und uns unterstützt“, so der stellvertretende Abteilungsleiter Nico Foltin.

"Solange ich hier bin, werden wir nicht absteigen"

„Didi“ wusste es schon vorher: Der SV Bergisch Gladbach 09, trainiert von Ex-Profi Dietmar „Didi“ Schacht, ist in der Mittelrheinliga mit einem Erfolgserlebnis in die Rückrunde gestartet. Durch den 5:1-Auswärtssieg beim SC Germania Erftstadt-Lechenich vergrößerten die „Roten Teufel“ ihren Vorsprung auf die Gefahrenzone auf vier Punkte. „Solange ich hier bin, werden wir nicht absteigen“, sagte Schacht (seit Juli 2011 im Amt) schon vor dem erlösenden Dreier. Und legte direkt nach: „Wir werden in der Rückrunde noch einmal alle Kräfte bündeln. Vielleicht können wir dann doch noch mal Platz fünf ins Visier nehmen.“ Aktuell beträgt der Abstand allerdings acht Punkte.

Letzte Kräfte bündeln: Bevor es in die verdiente Winterpause geht, stehen für den ehemaligen Zweitligisten SSV Reutlingen aus der Oberliga Baden-Württemberg noch zwei Höhepunkte auf dem Programm. Die Mannschaft von Trainer Robert Hofacker will am kommenden Samstag (ab 14 Uhr) zunächst dem Tabellenführer SV Spielberg in einer Nachholpartie vom sechsten Spieltag vor eigenem Publikum ein Bein stellen. Im letzten Spiel im Kalenderjahr 2014 geht es für den SSV dann sogar um den Einzug ins Halbfinale des württembergischen Verbandspokals. Am Samstag, 20. Dezember (13 Uhr), müssen die Hofacker-Schützlinge beim Verbandsliga-Spitzenreiter FSV 08 Bissingen antreten.

Schneider schnürt Dreierpack: In der Oberliga Hamburg läuft es für Jan-Marc Schneider, Angreifer beim Tabellenführer SV Halstenbek-Rellingen, wie am Schnürchen. Der 20-Jährige, der vor Saisonbeginn vom Nord-Regionalligisten FC Eintracht Norderstedt gewechselt war, schnürte beim 5:1-Heimsieg gegen den Buxtehuder SV einen Dreierpack und schraubte damit sein Konto auf 14 Saisontore. Nur Eric Kofi Poku Agyemang (TuS Dassendorf) hat noch einen Treffer mehr erzielt. Nun steht zum Abschluss des Jahres am Samstag ab 13 Uhr noch das Pokalspiel auf Verbandsebene um den Einzug ins Achtelfinale gegen den Ligakonkurrenten SC Victoria Hamburg auf dem Programm.

Einer geht, einer kommt: Der SuS Neuenkirchen aus der Oberliga Westfalen hat den ersten Abgang zur neuen Saison bekanntgegeben. Nach vier Jahren wird Spielmacher Jörg Husmann den Klub verlassen. Der 25-Jährige schließt sich seinem Heimatverein SV Bad Bentheim als Spielertrainer an. Mit Bernd Schlüter hat der SuS kurz vor dem Ende der Hinserie einen neuen Spieler verpflichtet. Der 19 Jahre alte Stürmer kommt vom Drittligisten SC Preußen Münster, für den er in der B-Junioren-Bundesliga (20 Einsätze) und auch in der A-Junioren-Bundesliga (elf Partien) gespielt hatte.

Gleich dreimal Gelb-Rot: Aufsteiger TSV Steinbach ist in der Hessenliga mit 51 von 60 möglichen Punkten aktuell das Maß der Dinge. Der souveräne Tabellenführer, trainiert von Ex-Profi Peter Cestonaro, bekam am Nikolaus-Tag im Spiel bei Eintracht Stadtallendorf (1:0) reichlich „Geschenke“. Schließlich sahen mit Kenan Atas, Kevin Vidakovics und Ariel Szymanski gleich drei Eintracht-Spieler die „Ampelkarte“ und mussten vorzeitig unter die Dusche. „Es zählt immer nur das, was hinten rauskommt“, sagte Cestonaro. „Wir haben es vermissen lassen, dass man unsere Überzahl auf dem Platz auch sehen konnte“, erklärte der Trainer weiter. Zum Jahresabschluss hat sein Team einen komfortablen 14-Punkte-Vorsprung.

Sadlo kündigt Konsequenzen an: Für Dirk Havel, Trainer beim Tabellenvorletzten Dynamo Dresden II, kommt die Winterpause in der NOFV-Oberliga Süd eigentlich zur Unzeit. Durch den 4:0-Auswärtserfolg bei der SG Union Sandersdorf blieben die Sachsen auch im vierten Spiel in Folge unbesiegt und schöpften neue Hoffnung im Abstiegskampf. Im unteren Tabellendrittel geht es jetzt noch enger zu. Dynamo hat mit nun elf Punkten den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze geschafft. Union-Trainer Mike Sadlo kündigte nach der „unterirdischen Vorstellung“ seiner Mannschaft gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung Konsequenzen an. „Nach einer solchen Leistung können sich nur die Ersatzspieler freuen. Im Januar werden die Karten für alle neu gemischt“, sagte der 43-Jährige.

Homberger Trio gesperrt: Viel vorgenommen hatte sich der VfB Homberg in der Oberliga Niederrhein für die Partie gegen den direkten Abstiegskonkurrenten TuS Bösinghoven. Am Ende stand jedoch eine 2:3-Niederlage für den Tabellenvorletzten. Für die Homberger sieht es vor dem nächsten „Kellerduell“ beim SV Sonsbeck (Sonntag, 14.15 Uhr) auch personell düster aus. Beim punktgleichen Schlusslicht muss VfB-Trainer Günter Abel die gesperrten Patrick Polk (Rote Karte), Cengizhan Erbay (Gelb-Rot) und Fabian Hastedt (fünfte Gelbe Karte) ersetzen.

Ersoy löst Vertrag auf: Stürmer Seyit Ersoy, der im Sommer vom Regionalligisten SG Wattenscheid 09 zur Hammer SpVg in die Oberliga Westfalen gewechselt war, wird nur noch bis zur Winterpause für die HSV auf Torjagd gehen. Ersoy bat den Verein um Vertragsauflösung zum 31. Dezember, da er den Spiel- und Trainingsaufwand nicht mehr mit seinen beruflichen und familiären Verpflichtungen in Einklang bringen kann.