Kurzpass kurios |23.03.2015|16:00

Star Wars in Pfullendorf: Ulmer Jedi siegen

Achtung, hier kommen die Jedi-Ritter aus Ulm. [Foto: imago]

Nicht Alltägliches aus dem Amateur-Alltag bei FUSSBALL.DE - regelmäßig in unserer Rubrik Kurzpass kurios. Heute: Der frühere Bundesligist SSV Ulm spielt Star Wars in der Oberliga, Germania Blumenthal liegt in der 90. Minute 1:4 zurück und schafft noch den Ausgleich und zwei Geburtstagskinder schenken dem SV Haiming ein.

Aus Spatzen werden Jedi-Ritter

Eigentlich nennen sie sich die Spatzen. Klingt nicht sonderlich furchteinflößend. Passte aber ganz gut. Denn auf dem Rasen verbreiteten die Spieler des SSV Ulm zuletzt nicht gerade Angst und Schrecken. Der frühere Bundesligist, der derzeit zum Mittelmaß der Oberliga Baden-Württemberg zählt, machte unlängst damit Schlagzeilen, dass ihm die Zuschauer davonlaufen . Nur 368 zahlende Fans wollten das Heimspiel gegen Balingen sehen – das heimische Donaustadion fasst immerhin 19.500 Zuschauer. Negativrekord.

Beim Derby gegen den SC Pfullendorf sorgten die Ulmer Anhänger nun wieder für Aufsehen – mit einer außergewöhnlichen Choreografie. Die rund 100 mitgereisten Fans präsentierten ein Banner mit der Aufschrift „Achtung Pfullendorf: Jetzt wird's bitter – hier kommen Ulmer Jedi-Ritter!". Dazu hielten sie Doppelhalter mit Bildern der Star-Wars-Figuren Han Solo, Chubaka, Prinzessin Leia, C-3PO und weiteren hoch. Die ungewöhnliche Unterstützung wirkte, die Macht war mit den Gästen: Ulm siegte locker 5:1. Am Dienstag kommt nun abermals die TSG Balingen zum Viertelfinale des Verbandspokals ins Ulmer Donaustadion. Vielleicht sitzen dann ja mehr als 368 Zuschauer auf den Tribünen. Getreu dem Titel des ersten Films der Star-Wars-Saga aus dem Jahre 1977: „Eine neue Hoffnung“. Und vielleicht heißt es dann schon bald: „Das Imperium schlägt zurück“. Denn der Rückstand der Ulmer auf einen Aufstiegsplatz beträgt nur sechs Punkte. Den besetzt im Moment, na klar, die TSG Balingen.

"Mir fällt momentan zu dem Spiel nicht viel ein – unglaublich"

Furiose Aufholjagd

Wer in der 90. Minute 1:4 zurückliegt, der kann das Spiel eigentlich abhaken. Das war’s, vielleicht klappt es ja am nächsten Wochenende wieder. Bei der DJK Germania Blumenthal aus Bremen werden sie nie wieder ein Spiel vorzeitig aufgeben. Schluss ist erst, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Schließlich können sie auch in der Nachspielzeit noch ein Spiel drehen. Aus einem 1:4 machten die Blumenthaler Landesliga-Fußballer in einer irren Aufholjagd noch ein 4:4 . Ein Fußball-Drama mit Happy End.

In der 41. Minute hatte der OT Bremen bereits komfortabel 4:0 in Führung gelegen. Torjäger Roman Reschke hatte alle vier Treffer selbst erzielt. Auch zur Pause stand es nach einem Tor von Yannick Wojciechowski immer noch 4:1 für die Gastgeber. Dabei wäre dieser Treffer beinahe gar nicht gegeben worden. Schiedsrichter Mirel-Ioan Arghir hatte zunächst auf Abstoß entschieden, weil der Ball durch ein Loch im Netz wieder aus dem Tor gekullert war. Der Bremer Ahmet Derin demonstrierte Fairplay und klärte den Schiedsrichter auf. Das Tor zählte. Und lange Zeit sah es so aus, als bliebe es der Ehrentreffer. Erst der in der 83. Minute eingewechselte Patrick Nadolski leitete die Wende ein. In der 90. Minute traf er zum 2:4. Dann geschah das Unfassbare. Mit einem Doppelpack in der Nachspielzeit (91./93. Minute) sorgte Wojciechowski für den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. Seine Saisontore 19 und 20 vollendeten eine furiose Schlussphase. „Mir fällt momentan zu dem Spiel nicht viel ein – unglaublich“, sagte DJK-Trainer Torben Reiß nach dem Schlusspfiff dem Weser Kurier .

Schützenfest der Geburtstagskinder

Tobias Völkel und Andreas Kutnjak, Torjäger in Diensten des SV Gendorf Burgkirchen aus Bayern, feierten am Samstag beide ihren 21. Geburtstag. Da ließen sie sich nicht lumpen und schenkten dem SV Haiming in der A-Klasse reichlich Tore ein. Den Anfang machte Völkel mit einem lupenreinen Hattrick (10./21./34. Minute) in 24 Minuten. Kutnjak zog nach und erhöhte noch vor der Pause mit einem Doppelpack auf 6:0 (40./45.). Am Ende kamen die Haiminger noch glimpflich davon. In den zweiten 45 Minuten legte Burgkirchen nur noch zwei Tore zum 8:0-Endstand obendrauf. Gut für die Konkurrenz: auch Völkel und Kutnjak haben nur einmal im Jahr Geburtstag.

200-Tore-Marke geknackt

Drei Tore hatten noch gefehlt, am Ende wurden es sogar vier. Der Frohnauer SC hat als erste Mannschaft in Deutschland in dieser Saison die 200-Tore-Marke geknackt . Nach dem 4:1-Sieg bei Conor Sur Berlin II stehen nun 201 Treffer in 17 Spielen für die Freizeitkicker aus Berlin zu Buche. Das macht 11,8 Tore im Schnitt pro Partie. Klar, dass der Frohnauer SC die Tabelle der Freizeit-Bezirksliga nach 17 Siegen klar vor Conor Sur anführt. In den Top-Amateurstatistiken sind die B-Juniorinnen der SG Lütgendortmund aus der Kreisliga den Berlinern mit 180 Treffern in 18 Spielen auf den Fersen.

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