Wenn's dem Schiri im Oberschenkel zwickt
Auch Schiedsrichter sind nicht vor Muskelverletzungen im Oberschenkel gefeit. [Foto: Imago]
Weiter geht's mit unserem Schiedsrichter-Blog: Lukas Bubeck vom SV Westheim in Württemberg, Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg in Sachsen und Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim aus dem Südwestdeutschen Fußballverband berichten regelmäßig, was sie Woche für Woche als Schiedsrichter auf und neben dem Platz erleben und was sie umtreibt. In Teil 32 berichtet Caroline Schiller davon, wie sich während eines Spiels am Oberschenkel verletzt hat.
"Aus aktuellem und persönlichem Anlass widme ich mich dem Thema Verletzungen bei Schiedsrichtern. Denn am vergangenen Sonntag ist es mir das erste Mal widerfahren, dass ich mich während eines Spiels verletzt habe.
"Mein Oberschenkel schmerzte und dies zehrte an der Konzentration"
Bei unschönen, kalten Außentemperaturen fuhr es mir, trotz gefütterter Strumpfhose, bereits in der dritten Spielminute in die Hinterseite meines Oberschenkels. Da ich im medizinischen Bereich arbeite, war mir schnell klar, dass es sich bei diesem Schmerz nicht um eine gewöhnliche Zerrung handelte.
Die Heimmannschaft versorgte mich freundlicherweise schnell mit Eisspray und eigentlich war es unklug, das Spiel weiter zu pfeifen. Ich wollte aber, ehrgeizig wie ich bin, im Sinne des Sports durchhalten und wusste, dass unser Schiedsrichtergespann heute unter Beobachtung stand.
Dennoch war es ein unbefriedigendes Gefühl, unter diesen Begleitumständen aufmerksam sein zu müssen. Mein Oberschenkel schmerzte und dies zehrte an der Konzentration. So habe ich es empfunden.
Nach dem Spiel wurde meine Misere auch ordnungsgemäß auf dem Spielformular aufgenommen. Ich suchte sofort die Notaufnahme eines Krankenhauses auf und dort wurde schließlich ein Muskelfaserriss festgestellt. Ich musste also feststellen: Nicht nur Spieler müssen vom Fußballplatz direkt in die Notaufnahme ...
Was habe ich gelernt? Eine Vermeidung von Verletzungen setzt zwingend eine regelmäßige, fitnessorientierte und geschwindigkeitsdifferenzierte Ausübung voraus. Weiterhin ist es von Nöten, sich vor dem Spiel intensiv aufzuwärmen. Je nachdem, wie der Spielverlauf sich gestaltet, sind unterschiedliche läuferische Bedingungen gegeben, an die man sich anpassen muss. Die Verantwortung zur Vermeidung solcher Verletzungen liegt in der Eigenverantwortung eines jeden Schiedsrichters."
Weitere Folgen des Schiri-Blogs:
Teil 31: Spielbericht: So sieht der Schiri-Alltag aus
Teil 30: Behrami und die ersten Minuten
Teil 29: Was ich als Schiri vom "Batman-Jubel" halte
Teil 28: Pfeifen wie Bibi: Schiedsrichter-Vorbild Steinhaus
Teil 27: 90.+1: Wenn’s für den Schiri knifflig wird
Teil 26: Zeitstrafen: Auch im Fußball sinnvoll?
Teil 25: Schiri in der Halle: Kein leichter Job
Teil 24: Caroline Schiller: Emotionales Paar – Trainer und Schiedsrichter
Teil 23: Schwitzen für die Rückrunde