Kurzpass kurios|19.09.2015|11:30

Neue Taktik: Flying Goalie in der Oberliga

Nicht erst seit Manuel Neuer wissen wir: Ein Torwart muss nicht nur auf der Linie kleben. [Foto: Getty Images]

Eine neue taktische Variante hat der MTV Barum in der Frauen-Oberliga ausprobiert, als er in der Schlussphase quasi mit elf Feldspielerinnen agierte. Regionalligaspieler Masih Saighani feierte in der "Wasserschlacht von Bangkok" sein Länderspieldebüt und ein Kreisoberliga-Torwart wurde zum doppelten Elferkiller. Nicht-Alltägliches aus dem deutschen Amateur-Alltag auf FUSSBALL.DE in unserer Rubrik Kurzpass kurios.

Elf Feldspielerinnen für Barum

Jens Lehmann hat es ja schon länger prophezeit: In Zukunft wird der Torwart zum elften Feldspieler. So geschehen beim MTV Barum in der Frauen-Oberliga Niedersachsen Ost . Im Spiel gegen Grün-Weiß Hildesheim vollzog Trainer Ralf Höppner schon in der Halbzeitpause einen kuriosen Wechsel: Für Milina Meyer (Rückennummer 1) kam Monique Panetta (Rückennummer 11). Spielführerin Catjana Wendt rückte als Aushilfstorhüterin zwischen die Pfosten. Dennoch rannten die Barumerinnen weiter einem 1:2-Rückstand hinterher. Knapp 20 Minuten vor Schluss zog Höppner dann den taktischen Joker und beorderte Wendt als elfte Feldspielerin nach vorn. Sie spielte fortan eine Art Libera und hatte bei einem Freistoßknaller sogar den Ausgleich auf dem Fuß. "Wir haben alles oder nichts gespielt", sagte Höppner gegenüber az-online.de . Gebracht hat der Flying Goalie allerdings nichts. Es blieb bei der 1:2-Niederlage.

Länderspieldebüt im Platzregen

"Was ich erleben durfte, nimmt mir keiner mehr"

Nun ist es offiziell: Im Kader des TSV Steinbach tummelt sich ein frischgebackener Nationalspieler. Im Testspiel gegen Thailand wurde Masih Saighani zur Pause eingewechselt. „Es war einfach nur geil“, sagte der 28-Jährige gegenüber mittelhessen.de . Dass er bei seinem Länderspieldebüt für Afghanistan alles andere als normale Bedingungen vorfand, störte Saighani nicht.

Ein Monsun hatte in Bangkok gewütet, das Wasser sammelte sich auf dem Rasen. Doch das war Saighani egal: „Was ich erleben durfte, nimmt mir keiner mehr.“ Fünf Tage später saß der Regionalliga-Spieler hingegen 90 Minuten auf der Ersatzbank, als es gegen Japan um die WM-Qualifikation ging. Vom Spielfeldrand musste Saighani sich die Tore von Dortmunds Shinji Kagawa und des Ex-Mainzers Shinji Okazaki anschauen. Afghanistan verlor mit 0:6. Ob er sich Hoffnungen auf eine erneute Nominierung machen darf? Trainer Slaven Skeledzic wollte sich nicht endgültig festlegen: „Ich habe ihn gefragt, wie es weitergeht. Er hat geschmunzelt und gesagt, er glaube, ich sei bald wieder dabei“, so Saighani.

Elfmeter, Parade - Elfmeter, Parade

Im Derby zwischen der SG Oberes Edertal und dem TSV Röddenau ging es heiß her. Im Mittelpunkt des Geschehens: Sebastian Wack. Der Torwart der Gastgeber brachte die Stürmer aus Röddenau reihenweise zur Verzweiflung. Seinen Höhepunkt fand das Schauspiel, als Schiedsrichter Malte Sattler auf den Punkt zeigte. Wack, der in seiner bisherigen Laufbahn nach eigener Aussage noch nicht als Elferkiller aufgefallen war, parierte den Elfmeter seines ehemaligen Mitspielers Maxim Zich.

Doch damit nicht genug: Als der Unparteiische den Strafstoß wiederholen ließ – einige Spieler der SG waren zu früh in den Strafraum gestartet –, krönte Wack seine Leistung. Auch der Wiederholungselfmeter von Tobias Grebe, ebenfalls ein alter Teamkamerad, fand nicht den Weg ins Tor - dank Wack, der seinem Team damit den 2:1-Sieg festhielt. Sein Geheimrezept verriet er anschließend der HNA : „Ich schaue auf die Körperhaltung, da kann man manchmal schon was erkennen.“ Diesen Tipp sollte man sich offenbar merken!

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