MSV Neuruppin: Kicken mit Modric und Co.
Luka Modric und Co. zum Anfassen: Die Fußballfans in Neuruppin im Norden von Brandenburg konnten in den zurückliegenden Tagen dem Aufgebot der kroatischen Nationalmannschaft ganz nah kommen.
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Der alte Merceds von Joachim Löw. [Foto: B 27]
Joachim Löws alter Mercedes wird versteigert und das Geld kommt einem abgebrannten Kreisklasse-Klub aus Sachsen-Anhalt zugute. Und: Dem SV Union Heyrothsberge II fehlen 1,72 Prozent zum Pokalsieg. Nicht-Alltägliches aus dem deutschen Amateur-Alltag auf FUSSBALL.DE in unserer Rubrik Kurzpass kurios.
Vor vier Wochen noch waren sie beim Reinsdorfer SV abgebrannt – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Brand hatte das Vereinsheim des Kreisklasse-Klubs aus der Nähe von Halle an der Saale zerstört, die Fußballer müssen sich vor dem Training in angemieteten Containern umziehen. Nun sind die Reinsdorfer in aller Munde. Und obendrein noch um mehr als 10.000 Euro reicher. Dank Bundestrainer Joachim Löw. Und einem pfiffigen Autohändler.
14.000 Euro waren in den vergangenen Wochen an Spenden für ein neues Vereinsheim zusammengekommen, nachdem der Reinsdorfer SV sein Unglück öffentlich gemacht hatte. Vereine, Unternehmen und Privatleute aus der Umgebung hatten fleißig gespendet. Heinz-Michael Stieg, Geschäftsführer des Autohauses B27 Auto Discount in Herzberg im Harz, hatte allerdings noch eine ganz andere Idee. In seinem Geschäft hatte jemand eine alte E-Klasse von Mercedes für 1900 Euro in Zahlung gegeben. Bei einem Blick in die Papiere stellte Stieg fest, dass der Vorbesitzer Bundestrainer Joachim Löw war. Löw fuhr den Wagen von 2001 bis 2004. Und weil Stieg früher im Nachbarort des Reinsdorfer SV Fußball gespielt hatte, erinnerte sich an das Schicksal seines früheren Gegners.
Also stellte er das Fahrzeug mit dem prominenten Vorbesitzer beim Online-Aktionshaus Ebay ein und versteigerte die Karosse zugunsten des Reinsdorfer SV. „Ich habe sofort an das Papst-Auto gedacht“, sagt Stieg. Joseph Ratzingers alter Golf hatte 2010, nach der Ernennung des Bayern zu Papst Benedikt, 190.000 Euro bei einer Versteigerung gebracht. Nun wurden immerhin 218 Gebote abgegeben. Letztlich erwarb ein Schweizer Löws Auto, das 210.000 Kilometer auf dem Buckel hat, für 14.000 Euro. „Damit kann man sehr zufrieden sein, wenn man bedenkt, dass das Auto eigentlich nur noch 2000 Euro wert ist“, sagte Stieg der Mitteldeutschen Zeitung .
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte noch ein unterschriebenes Weltmeister-Trikot gestiftet und ein Getränkehersteller einen Kofferraum voller alkoholfreier Drinks. „Von den 14.000 Euro ziehen wir nur den Einkaufswert von 2000 Euro ab. Kosten für Werbung und Ähnliches berechnen wir nicht, so dass wir den Reinsdorfern 12.000 Euro übergeben können“, sagt der Autohaus-Chef. Auch die Reinsdorfer Kreisklasse-Fußballer sind vom Erfolg der Auktion begeistert. „Wir freuen uns. Das ist einfach eine tolle Sache“, sagte der Vorsitzende Frank Bornschein der Mitteldeutschen Zeitung . Der neue Besitzer des Mercedes hat sich zwar bei Autohaus-Besitzer Stieg noch nicht gemeldet. Die unterlegenen Gebote lagen jedoch nur unwesentlich unter den letztlich erfolgreichen 14.000 Euro. So oder so: Jogi Löws alter Mercedes beschert dem Reinsdorfer SV vielleicht eines Tages ein neues Klubhaus.
Der Teufel liegt im Detail. Das musste der SV Union Heyrothsberge II schmerzlich erfahren. Denn jetzt entpuppte sich eine unpräzise Formulierung in der Spielordnung des Fußballverbands Sachsen-Anhalt zur Fallgrube für den Kreisoberligisten. Im Kreispokalfinale hatte der SV Union 3:2 gegen den FSV Borussia Genthin gewonnen, doch der FSV legte Protest ein und verwies auf einen Paragrafen in der Spielordnung. Darin heißt es: "Zur Einhaltung der Regeln der sportlichen Fairness sind in Pflichtspielen unterklassiger Mannschaften nicht mehr als drei Spieler aus höherklassigen Mannschaften einzusetzen." So weit so gut. Doch welche Spieler erfüllen diese Kriterien?
"Spieler, die in mindestens 50 Prozent der Pflichtspiele des laufenden Spieljahres in höherklassigen Mannschaften zum Einsatz kamen. Diese Regelung gilt ab dem dritten Spieltag [...]" Alles klar, dachte sich Manfred Mahler, der Trainer der Union-Reserve, und nominierte lediglich drei Akteure in seinen Kader, die diese Beschreibung erfüllten. Jedenfalls dachte er das.
Im Fall von Christian Kloska ging seine Rechnung nämlich nicht auf – wegen eines entscheidenden Details: Die drei ersten Spieltage werden laut Urteil des Kreissportgerichts nicht mitgezählt: Aus 15 aus 32 Spielen wurden so 15 aus 29 Spiele. Und aus 46,88 Prozent wurden 51,72 Prozent. In der Konsequenz: nicht spielberechtigt.
"Der Paragraf in der Spielordnung des Landesverbandes ist absolut schwammig formuliert und bedarf einer gründlichen Überarbeitung", sagte der Vorsitzende Holger Becker der Volksstimme . In Berufung möchte der Klub dennoch nicht gehen: "Statt weitere Verfahrenskosten zu tragen, investieren wir lieber in die Nachwuchsarbeit."
15. Juli: Seferovic unterschreibt in der Kreisoberliga
27. Juni: Aus dem Nichts: Ball und Baum da
18. Juni: Sportplatz verwüstet – von den eigenen Spielern
2. Juni: Durchmarsch: FC Querenstede wie Darmstadt
24. Mai: Borussia Neunkirchen: Käfer sucht Käufer
16. Mai: SV Linden: Das La Coruña der Kreisklasse
8. Mai: Asamoah und Fabian Ernst in der Landesliga
29. April: Umweg Rumänien: Aus der achten in die zweite Liga
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