User-Umfrage auf FUSSBALL.DE |27.09.2015|15:00

Umfrage zur Fair-Play-Liga: Top oder Flop?

Bei der Fair-Play-Liga sollen sich die jungen Fußballer ganz auf das Spiel konzentrieren. [Foto: Getty Images]

2007 als Pilotprojekt gestartet, wird die Fair-Play-Liga in immer mehr Fußballkreisen eingeführt. Kein Schiedsrichter, Eltern in 15 Metern Entfernung zum Spielfeldrand und Trainer, die nur im Notfall eingreifen. Was haltet Ihr von dem Ansatz? Die User-Umfrage auf FUSSBALL.DE.

"Die Kinder sind nicht das Problem, sondern die Einflüsse rund um den Platz"

Fair-Play-Liga. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine innovative Organisationsform für den Kinderfußball, die vom DFB insbesonders für die F- und E-Junioren empfohlen wird. Durch die relativ simplen Anpassungen im Spielbetrieb erhofft sich der Verband langfristige Auswirkungen auf den gesamten Fußball. Bei der Fair Play Liga stehen der Fußball und der Spaß an der Bewegung im Mittelpunkt. Die Kinder können sich zu 100 Prozent auf den Ball und den Gegner konzentrieren.

Insgesamt bieten die Regelzusätze den Trainern gute Möglichkeiten, die Kinder in ihrer Entwicklung, in der Durchsetzungsfähigkeit und in der Akzeptanz von Regeln zu fördern. "Die Kinder sind nicht das Problem, sondern die Einflüsse rund um den Platz", sagte Babett Lobinger der Welt . Die Sportpsychologin untersuchte die Fair-Play-Liga und zieht ein positives Fazit: "Mit der Fair-Play-Liga wird den Kindern das Spiel zurückgegeben."

Drei Grundsätze

Es gelten die normalen Fußballregeln für die jeweiligen Altersklassen. Dazu kommen jedoch drei ganz entscheidende Zusätze:

1) Abstand der Zuschauer zum Spielfeld

Eltern und Zuschauer müssen mindestens 15 Meter vom Spielfeld entfernt stehen! Diese Regel bewirkt, dass es viel ruhiger auf dem Feld ist. Die Eltern sind zu weit entfernt, um sportlich Einfluss auf ihre Kinder zu nehmen. Anfeuerungsrufe gibt es noch, aber nicht mehr diese Menge an teils aggressiven Kommandos, die die Kinder nicht verarbeiten können. Das tut dem Eltern-Kind-Verhältnis gut.

2) Die Trainer beider Teams agieren gemeinsam

Die beiden Trainer stehen direkt nebeneinander und treten sozusagen als ein Trainerteam auf. Konflikte und negative Emotionen von siegorientierten Trainern entstehen seltener. Außerdem bekommen die Trainer ein Bewusstsein dafür, dass gegenseitiges Betrügen und Anpöbeln nichts auf dem Fußballplatz zu suchen hat. Der Wettkampf soll fair und sauber ablaufen. Der Verlierer sucht erst einmal die Verantwortung bei sich und nicht beim Schiedsrichter.

3) Die Kinder entscheiden selbst

Es wird ohne Schiedsrichter gespielt! Diese Regel sorgt dafür, dass die Kinder selbst Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Sie befinden sich im besten Lernalter: Es gilt, ihnen beizubringen, dass sie selbst dafür verantwortlich sind, dass ein Spiel sauber und fair abläuft. Falls die Spieler mal nicht weiter wissen, kommen ihnen die Trainer gemeinsam zu Hilfe.

Was hältst Du vom Ansatz der Fair-Play-Liga? Überwiegen die Vor- oder die Nachteile? Kann ein Spiel ohne Schiedsrichter überhaupt funktionieren? Lässt sich die Idee möglicherweise sogar auf höhere Altersklassen übertragen? Nimm an unserer User-Umfrage teil und schreibe Deine Argumente in die Kommentarspalte! Wir sind gespannt auf Eure Meinungen!

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