Am 14. November trifft nicht nur die deutsche Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation auf Gibraltar. Im Rahmen des Länderspiels in Nürnberg zeichnet der DFB auch die aktuellen Sieger des Wettbewerbs „Fair ist mehr“ aus. Seit 1997 ehrt der DFB besonders faire Spieler, Mannschaften und Funktionäre, fast 7000 Meldungen gingen seit dem Start der Kampagne beim DFB und seinen Landesverbänden ein. Die Initiative soll dazu beitragen, dass faires Verhalten positiv gesehen wird - und nicht als Hemmschuh des Erfolgs.
Deshalb steht die kommende Woche auf FUSSBALL.DE ganz im Zeichen des Fairplay. Ab Montag, dem 3. November, widmen wir uns in Reportagen, Porträts und Interviews besonders fairen Spielern, Vereinen und Aktionen. Der TSV Maulbronn etwa hat nörgelnde Eltern und Trainer mit einem Verhaltenskodex gezähmt . Ein kleines Buch zeigt große Wirkung. Bevor Aggressivität in Gewalt umschlägt, handelten die Maulbronner und sind nun von ihrem eigenen Erfolg überwältigt.
Die Kreisliga-Kicker des SV Kiefer Darmstadt hätten einen Verhaltenskodex gut gebrauchen können. Fairness und Disziplin bringt ihnen nun ihr Trainer bei – hinter Gittern. Mit Erfolg: Die Gefängnis-Mannschaft ist seit drei Jahren die fairste im Kreis Darmstadt . Seit zwei Jahren hat kein Spieler mehr eine Rote oder Gelb-Rote Karte gesehen. Die schweren Jungs sind auch die fairsten.
Der FC Mainfeld arbeitet noch daran, seine Fairness-Statistik zu verbessern. Die Jugendlichen aus einem Frankfurter Brennpunkt haben auf eigene Faust einen Verein auf die Beine gestellt . Auf ihrem Weg raus aus der Spirale aus Langeweile und Kriminalität gibt es manchen Rückschlag. Aber die Kicker aus den schwierigen Verhältnissen kämpfen für Fairplay und gegen Rassismus. Wer sich prügelt oder Drogen nimmt, fliegt raus.
Zu Beginn dieser Saison wurde im Kreis Wiesbaden die Fairplay-Liga eingeführt. Die G- und F-Junioren in der hessischen Landeshauptstadt spielen seither ohne Schiedsrichter, die Zuschauer müssen mindestens 15 Meter Abstand zum Spielfeld halten und die Trainer agieren zusammen – nicht nur bei strittigen Entscheidungen. Klassenleiter Jörg Kettelhöhn erzählt im Interview , mit welchen Widrigkeiten er zu Beginn zu kämpfen hatte und warum es jetzt besser läuft, als erwartet. Dazu haben wir uns ein Spiel der Fairplay-Liga vor Ort angesehen.
Thaya Vester, Akademische Mitarbeiterin am Institut für Kriminologie der Universität Tübingen, forscht zu Gewalt im Amateurfußball. Im Interview erzählt sie, warum die Gewalt nicht zunimmt und wie stark die Maßnahmen des DFB und der Landesverbände wirken. Dazu geben wir einen Überblick, mit welchen Initiativen die Landesverbände Fairplay stärken . In unserem Service-Bereich erfahren Schiedsrichter unter anderem, wie sie deeaskalierend eingreifen können und Vereinsordner können sich in einem Online-Seminar weiterbilden.
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