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Angenehm überrascht: Jörg Kettelhöhn, G-Junioren-Klassenleiter im Kreis Wiesbaden, freut sich, dass die Fair Play Liga gut ankommt. [Foto: Niels Barnhofer]
Zu Beginn dieser Saison wurde im Kreis Wiesbaden die Fairplay-Liga eingeführt. Die G- und F-Junioren in der hessischen Landeshauptstadt spielen seither ohne Schiedsrichter, die Zuschauer müssen mindestens 15 Meter Abstand zum Spielfeld halten und die Trainer agieren zusammen – nicht nur bei strittigen Entscheidungen. Klassenleiter Jörg Kettelhöhn war mit der Umsetzung betraut. Im Interview mit FUSSBALL.DE berichtet er über Anfangsskepsis, Schulungen und Kommunikation.
FUSSBALL.DE: Herr Kettelhöhn, mit Saisonbeginn haben Sie die Fairplay-Liga im Kreis Wiesbaden eingeführt. Schildern Sie doch mal Ihre ersten Eindrücke?
Jörg Kettelhöhn: Es läuft besser, als ich zunächst gedacht habe. Es gibt Vereine, die die Ideen der Fairplay-Liga hervorragend umsetzen. Die Verantwortlichen in den Klubs haben das ihren Trainern und den Eltern bestens vermittelt. Aber natürlich gibt es auch ein paar Klubs, bei denen hapert es in der Umsetzung noch ein wenig.
Woran liegt das?
Kettelhöhn: Es handelt sich dabei um die Vereine, die auch nicht an den Schulungen teilgenommen haben, die wir angeboten haben. Dennoch fällt das erste Fazit sehr positiv aus, weil es bis jetzt keine einzige Meldung gab, wegen der wir hätten eingreifen müssen.
Wie wurde denn das gesamte Thema kommuniziert?
Kettelhöhn: Der Hessische Fußball-Verband hat die Vertreter der Fußballkreise rund ein Jahr vorher gebrieft. Ich war im vergangenen Jahr in der Sportschule Grünberg und habe dort eine Schulung erhalten. Mit dem Wissen sind wir mit unseren Klassenleitern und Kreisjugendwarten in Klausur gegangen und haben überlegt, wie wir das Thema auf lokaler Ebene spielen können. Wir haben uns entschieden, dies über zentrale Schulungen zu machen. Insgesamt haben wir drei Stück angeboten. Die fanden alle vor den Sommerferien statt. Und wir haben uns damit nicht nur an die Vereine und deren Jugendwarte gewandt, sondern sie waren ausdrücklich offen für die Trainer, für die Betreuer und auch für die Eltern. Weil wir den Kreis der Angesprochenen ganz bewusst so groß gewählt hatten, haben wir die Schulungen in Gruppen von maximal fünf oder sechs Vereinen durchgeführt. Es gab Vereine, die haben auch wirklich alles mitgebracht, was Rang und Namen hat. Es gab aber auch Vereine, die haben nur ihren Jugendleiter geschickt, aber auch solche, die leider gar nicht kamen. Das ist natürlich schade.
Weshalb wurde das Angebot nicht wahrgenommen?
Kettelhöhn: Im Einzelnen kann ich das nicht sagen. Problematisch war, dass wir die Termine während der WM anbieten mussten. Das ging nicht anders. Was ich bedauerlich finde, ist, dass man auch mit uns hätte reden können. Wenn wir das Feedback erhalten hätten, dass ein Termin nicht passt, hätte man sicherlich über einen Ausweichtermin sprechen können.
Gab es weitere Schwierigkeiten?
Kettelhöhn: Höchstens insofern, dass einige Vereine nur mit ihrem Jugendleiter vertreten waren. Wir hätten gerne so viele Personen wie möglich direkt angesprochen. Vor allen Dingen mit den Trainern und Betreuern, also mit den Leuten, die effektiv auf dem Platz stehen, wenn gespielt wird. Auch vor dem Hintergrund, um in einen Austausch zu kommen. Die haben ja auch alle ihre Ideen, wissen, worauf man achten sollte und was man noch machen könnte.
Was meinen Sie konkret?
Kettelhöhn: Zum Beispiel muss man auch auf die Gegebenheiten vor Ort Rücksicht nehmen. Jeder Sportplatz bietet andere Bedingungen. Da geht es dann darum, wie man den Grundsätzen der Fairplay-Liga am besten gerecht werden kann, auch wenn der Rahmen nicht optimal ist.
Wie standen die Vereine der Einführung der Fair Play Liga gegenüber?
Kettelhöhn: Ablehnend. Einige Vereine sehen die Spiele der F-Jugend bereits unter Leistungsaspekten. Andere Klubs wollten nicht ohne Schiedsrichter spielen lassen. Da standen einige Fragen im Raum: Wie reagieren die Kinder bei Fouls? Können die das untereinander regeln? Oder andere strittige Situationen? Gibt es Elfmeter oder nicht? Wird dadurch in der letzten Spielminute die Partie entschieden? Den Trainern sind all diese Punkte nicht egal. Obwohl es ja der Grundgedanke der Fairplay-Liga ist, diesen Ernst, diesen Stress von den Kindern zu nehmen.
Aber dafür gibt es doch klare Regeln?
Kettelhöhn: Ja, das stimmt. Aber die müssen auch eingehalten werden. Vor allem von den Trainern. Dazu müssen sie sich aber zur Sache bekennen. Mitmachen! Ich habe Spiele gesehen, da sitzt der eine Trainer an der Seitenlinie auf dem Boden. Dabei sollte er neben dem anderen Trainer stehen, gemeinsam mit dem Kollegen bei strittigen Entscheidungen eingreifen. Den Kindern ein Feedback geben. Kommunikation ist ein Schlüssel bei der Umsetzung der Fairplay-Liga.
Haben Sie dennoch das Gefühl, es wird besser?
Kettelhöhn: Wir haben von vornherein gesagt, wir gucken uns das erst mal an. Wir warten zunächst einmal das erste halbe Jahr ab und dann setzen wir uns mit den Jugendleitern zusammen. Wichtig ist aber spätestens dann, dass die Vereine ihre Betreuer und Eltern mit ins Boot nehmen.
Wird es denn noch mal die Möglichkeit zur Nachschulung geben?
Kettelhöhn: Die Bemühungen gibt es. Aber das Bedarf natürlich auch des Interesses der Vereine. Wir können keinen Trainer zwingen, daran teilzunehmen. Die machen das ja auch alle ehrenamtlich. Das ist häufig auch eine Zeitfrage. Aber ich habe schon das Bedürfnis, dem ein oder anderen die Sache deutlich zu erklären.
Gehen Sie proaktiv auf die Klubs zu, bei denen es augenscheinlich nicht klappt?
Kettelhöhn: Ja, das machen wir. Die sprechen wir an. Den bieten wir unsere Hilfe an.
Wie war es denn bisher in Wiesbaden: Gab es häufig Probleme während G- und F-Jugend-Spielen?
Kettelhöhn: Nein, so gut wie gar nicht. Bei uns müssen die Eltern schon seit Jahren hinter die Barriere. Vor ein paar Jahren wurde hier ein F-Jugend-Spiel abgebrochen. Seitdem haben wir Ruhe – was die Eltern angeht. Es sind Einzelfälle, die herausstechen.
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