DFB-Pokal 24/25: Das sind die Amateurteams
Neben 40 Profimannschaften aus den drei höchsten deutschen Spielklassen, bekommen beim DFB-Pokal auch 24 Amateurmannschaften die Chance auf das Finale in Berlin.
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In Berlin frühstücken die späteren Gegner auf dem Fußballplatz zuvor gemeinsam. [Foto: FUSSBALL.DE]
Blickt man auf die Berichterstattung über den Amateurfußball, scheinen in Deutschlands Amateurligen gewalttätige Ausschreitungen an der Tagesordnung zu sein. Dass es sich bei den Meldungen jedoch um zu verurteilende Einzelfälle handelt, geht im Sturm der Negativschlagzeilen meist unter.
Um Gewalt und Diskriminierung völlig von den Amateurplätzen zu verbannen, engagieren sich die Landesverbände schon seit vielen Jahren für mehr Toleranz und Fairplay im Amateurfußball. Neben Aktionstagen und Fairplay-Awards rufen die Fußballverbände zusätzlich kreative Kampagnen ins Leben, um gewalttätigen Ausschreitungen präventiv entgegenzuwirken. FUSSBALL.DE gibt einen Überblick über die Aktivitäten der Regional- und Landesverbände.
Der Niedersächsische Fußballverband rief bereits 1992 den Fairness-Cup ins Leben. In jedem Jahr wird dabei die fairste Mannschaft gesucht, indem die Gelben und Roten Karten, aber auch Sportgerichtsurteile ausgewertet werden. Die meisten anderen Regional- und Landesverbände verleihen ebenfalls einen Fairplay-Award, der den Preisträgern sogar meist eine finanzielle Belohnung einbringt.
Ein Modell, das in immer mehr Landesverbänden eingeführt wird, ist die Fairplay-Liga , deren Ursprünge auf den Fußballverband Mittelrhein zurückgehen. Das Projekt zielt darauf ab, Kinder zu fairem Verhalten zu erziehen, indem die Mannschaften im unteren Jugendbereich ohne Schiedsrichter auskommen müssen. Dabei stehen drei Regeln im Mittelpunkt: Die Schiedsrichter-Regel besagt, dass die Kinder Entscheidungen zunächst selbst treffen sollen. Bei Konflikten obliegt den Trainern die endgültige Entscheidung.
Die Fan-Regel legt fest, dass sich die Eltern der Kinder und die anderen Zuschauer in einer Fanzone aufhalten, die etwa 15 Meter vom Spielfeld entfernt ist. Die Trainer-Regel weist den Übungsleitern eine Rolle als Vorbilder zu. Sie sollen nur die nötigsten Anweisungen geben, damit die Kinder ihre Kreativität ausleben können. Nachdem die Fairplay-Liga in vielen Landesverbänden erfolgreich getestet wurde, soll dieses Modell auf weitere Altersbereiche ausgeweitet werden.
Um den Fairplay-Gedanken im Amateurfußball weiter zu fördern, starten die Landesverbände zusätzlich kreative Aktionstage. Im Saarland fand beispielsweise die Aktion „Spielunterbrechung“ statt, bei der die Schiedsrichter nach fünf Minuten das Spiel unterbrachen und in ihre Kabine gingen. Nach einer Stadion-Durchsage zum Thema Fairplay kehrten die Unparteiischen auf den Platz zurück und setzten die Partie fort. In Württemberg ( „Bleib fair“ ) und Sachsen ( „Fußball für alle – wer macht mit“ ) gab es ähnliche Aktionstage.
Vielfältige Kampagnen gegen Gewalt runden das Engagement der Landesverbände für faires Verhalten auf Deutschlands Fußballplätzen ab. In Hessen startete 2013 die Kampagne „Nein! zu Diskriminierung und Gewalt“ , in der Vereine und Schiedsrichter an kostenlosen Workshops teilnehmen können und mit Badges am Trikotärmel ein Zeichen gegen Gewalt setzen.
In Bayern ist man auf das Projekt „Fairplay München“ besonders stolz. Hierzu zählen das "Spiel der Woche", der enge kommunikative Austausch in Form von "Runden Tischen" zwischen den Vereinen, Schiedsrichtern und dem Verband, sowie Anti-Gewalt-Seminare. Die vierte wichtige Säule bilden die Spielbeobachter. Diese freiwilligen Helfer begeben sich teils in geheimer, teils in offener Mission zu ausgewählten Fußballspielen, um sich dort einen Eindruck von den Spielabläufen zu verschaffen. Eine ähnliche Aufgabe übernehmen in Sachsen-Anhalt die Fairplay-Beauftragten, in den Fußballverbänden Mittelrhein und Niederrhein die Fußball-Lotsen .
Auch in Südbaden gibt es Fairplay-Lotsen, die zur Deeskalation bei Ausschreitungen eingesetzt werden und Vereine bei der Entwicklung eines Ehrenkodex unterstützen. Die Fairplay-Lotsen sind ein Teil der Kampagne „Gewalt gehört ins Abseits“ , die im September 2013 begann. Im gleichen Jahr rief der Saarländische Fußballverband seine Kampagne „Gewalt hat keine Klasse“ ins Leben, die vor kurzem erweitert wurde. Mit dem Slogan „Fäuste sind zum Jubeln da“ sollen speziell Jugendliche für die Themen Fairplay und Toleranz sensibilisiert werden.
Das Projekt "Schleswig-Holstein kickt fair" wurde im Jahr 2011 sogar von der UEFA als bestes Breitensportprojekt Europas ausgezeichnet. Seit 2007 setzt sich der Schleswig-Holsteiner Fußballverband mit vielfältigen Maßnahmen für Gewaltprävention und ein faires Miteinander ein. Durch Fairplay-Turniere, Qualifizierungsseminare und monatliche Auszeichnungen sollen alle Protagonisten des Amateurfußballs angesprochen werden. Von den Spielern, über die Trainer, Schiedsrichter und Vereinsverantwortliche, bis hin zu den Zuschauern und Eltern.
In Berlin wurde eine kreative Idee mit dem Projekt „Berliner Freunde Frühstück“ umgesetzt. Seit März 2012 können alle Mitgliedsvereine des Berliner Fußballverbands den Schiedsrichter und die gegnerische Mannschaft zum Frühstück einladen und erhalten dafür eine finanzielle Unterstützung. Durch das Projekt sollen Vorurteile abgebaut und persönliche Kontakte geknüpft werden, um zu einem besseren Miteinander beizutragen.
Zusätzlich zu diesem vielfältigen Engagement für Fairplay unterstützen die Regional- und Landesverbände den DFB-Wettbewerb „Fair ist mehr“ , der seit 2001 vorbildliches Verhalten im Sinne des Fairplay auszeichnet. Der prominenteste Gewinner dieses Preises ist Miroslav Klose, der im September 2012 für seine Ehrlichkeit im Spiel des SSC Neapel gegen Lazio Rom geehrt wurde. Klose hatte den Schiedsrichter darauf hingewiesen, dass er ein Tor mit der Hand erzielt hatte, was dem Unparteiischen nicht aufgefallen war.
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