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"Es ist ein absolutes Rätsel": Die SG Carlow trennt sich 7:7 vom Rehnaer SV.[Foto: Maik Freitag]
Dieses Nachbarschaftsduell in der Landesklasse IV Herren von Mecklenburg-Vorpommern werden die 152 Fans so schnell nicht vergessen. Beim 7:7 (0:3) zwischen der SG Carlow und dem Rehnaer SV in der 8. Liga schienen beide Teams mal auf dem besten Wege zu sein, das Derby für sich zu entscheiden. Doch immer gab's die nächste irre Wendung - am Ende siegte nur der Fußball.
"Es ist noch immer schwer, in Worte zu fassen, was in dem Spiel passiert ist - und eigentlich ist es auch ein absolutes Rätsel", sagt Nils Krause, der beim Rehnaer SV den spielenden Part des Trainergespanns mit Matthias Gödecke bildet, im Gespräch mit FUSSBALL.DE. Ähnliches erlebte der 32-Jährige bereits in der vergangenen Spielzeit als Cheftrainer der B-Junioren in der Partie bei Einheit Grevesmühlen (7:7). Das 7:7 der ersten Mannschaft übertraf nun aber auch den schon turbulenten Saisonauftakt mit dem 7:6-Auswärtssieg gegen die SG Groß Stieten.
In Carlow, einer 1000-Seelen-Gemeinde im Nordwesten von Mecklenburg, ging der nur knapp zehn Kilometer entfernt beheimatete Rehnaer SV bereits in der Anfangsphase durch Jakob Weber (2.) in Führung. Lars Wischnewski (29.) und Christopher Scheffel (33.) bauten den Spielstand noch vor der Pause vermeintlich komfortabel aus. "Uns hat in der in der ersten Halbzeit eine große Stabilität ausgezeichnet", berichtet Nils Krause. "Die SG Carlow war zu zahlreichen langen Bällen gezwungen, die wir gut verteidigen konnten. Gleichzeitig haben wir unsere Chancen auch konsequent genutzt. Zur Pause hatte wohl kaum jemand gedacht, dass da noch etwas anbrennen könnte."
Das sollte sich jedoch schnell als Trugschluss erweisen. Vor allem dank einer Einwechslung meldete sich die SG Carlow eindrucksvoll zurück. Der zur Pause ins Spiel gekommene Brun Keller (48./60./69.) sorgte gemeinsam mit Marcel Musielak (59./67./73.) für die Wende. Aus einer 3:2-Führung des Rehnaer SV wurde innerhalb von nur 24 Minuten ein 3:6-Rückstand.
"In den 25 bis 30 Minuten nach der Pause wussten wir nicht, wie uns geschieht", räumt Krause ehrlich ein. "Wir standen in Räumen, in denen es nichts zu verteidigen gab. Dadurch kamen wir nicht mehr gut in die Zweikämpfe. Und wenn man einmal in einen solchen Sog gerät, dann ist es schwierig, dafür Lösungen zu finden. Wir haben uns mit großen Augen angeschaut, was da eigentlich passiert, und auch ein wenig miteinander gehadert."
"Rückblickend hat uns der Platzverweis vielleicht sogar in die Karten gespielt"
Der Rehnaer SV bekam aber - im übertragenen Sinn - wieder einen Fuß in die Tür. Nach Vorarbeit von Kapitän Nick Nienhagen drückte Spielertrainer Nils Krause (77.) den Ball zum 4:6 über die Linie. Nur wenige Minuten später brachte Spielführer Nienhagen selbst (82.) die Gäste tatsächlich wieder in Reichweite. Wieder nur wenige Zeigerumdrehungen später erhielten die Hoffnungen des Rehnaer SV jedoch erneut zwei Dämpfer. Nur kurze Zeit, nachdem sich ein Spieler der Gäste die Gelb-Rote Karte eingehandelt hatte (87.), traf Max Holst (90.) zum 7:5 und damit zur vermeintlichen Entscheidung zugunsten der SG Carlow. "Eigentlich wäre dieser Gegentreffer unser K.o. gewesen", sagt Nils Krause. "Rückblickend hat uns der Platzverweis aber vielleicht sogar in die Karten gespielt, weil der Gegner unterbewusst dachte, dass das Spiel schon entschieden wäre."
Und so kam es, wie es nach diesem Spielverlauf fast kommen musste: In der - auch wegen der vielen Treffer - langen Nachspielzeit trafen Colin Nilius (90.+2) und erneut Nick Nienhagen (90.+6) trotz Unterzahl noch zum Ausgleich. "Dabei war es absolut passend, dass unsere beiden abschließenden Tore zwei Distanzschüsse waren. Solche Treffer konnten fast nur in einem solchen Spiel mit vielen Hoch und Tiefs fallen."
Mit dem Endergebnis ist der Spielertrainer, der parallel auch noch die A-Junioren des Klubs trainiert "absolut fein". Nils Krause: "Natürlich gehen wir in das Derby mit dem Ziel zu gewinnen. Nach unseren beiden späten Treffern in Unterzahl überwiegt das Positive." Der Rehnaer SV kommt somit nach drei Ligaspielen auf die Ausbeute von fünf Zählern. In der Tabelle bedeutet das für den Vizemeister der abgelaufenen Saison derzeit den fünften Rang. "Auch das ist in Ordnung", findet Krause, der kurz vor dem Saisonstart gemeinsam mit Matthias Gödecke kurzfristig die Nachfolge von Ex-Trainer Nick Penk angetreten hatte.
"Mit dem SV Fortschritt Neustadt-Glewe und der SG Carlow hatten wir nun schon zwei Topspiele gegen Teams, die in der vorherigen Spielzeit Dritter und Vierter waren", so Krause. "Nachdem die TSG Gadebusch als Meister aufgestiegen ist, wollen wir an unsere Vorsaison anknüpfen." Dass sein Team über die notwendige Moral und Einstellung verfügt, wurde spätestens beim spektakulären 7:7 gegen Carlow deutlich.
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