UEFA bietet Karriereforum für Trainerinnen an
Im Rahmen der EURO 2024 feiert das UEFA-Trainerinnen-Karriereforum auf dem DFB-Campus in Frankfurt am 26. und 27. Juni seine Premiere. Unter den Teilnehmerinnen sind bekannte Namen.
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[Foto: TuS Oeventrop]
Sogar aus Neuseeland hat sich Besuch angekündigt: Die Frauen- und Mädchenfußballabteilung des TuS Oeventrop wird 25 Jahre jung. Für die Feier an diesem Freitag, 18. November, rechnet der Verein aus Arnsberg im Sauerland mit 120 Gästen - darunter auch eine ehemalige Spielerin, die mittlerweile in "Down Under" lebt. "Das zeigt, dass die Identifikation auch noch hoch ist, wenn sich die Wege getrennt haben", sagt Thorsten Stein, der sich schon seit vielen Jahren als Trainer der ersten Frauenmannschaft - aktuell in der Bezirksliga - engagiert, im Gespräch mit FUSSBALL.DE.
Der heute 51-Jährige war schon im November 1997 dabei, als die Abteilung ins Leben gerufen wurde. "Die Initiative ging damals von den Freundinnen der Spieler unserer Herrenmannschaft aus", erinnert sich Stein, der - wie schon sein Vater vor ihm - mit fünf Jahren selbst beim TuS Oeventrop mit dem Fußball angefangen hatte. "Ein Mitspieler und ich wurden damals gefragt, ob wir das geplante Team als Trainer übernehmen würden. Und dann haben die Dinge ihren Lauf genommen."
Über einen Aufruf in der lokalen Tageszeitung wurde nach Spielerinnen gesucht. "Beim ersten Training waren dann schon rund 30 Leute da", erinnert sich Thorsten Stein. Darunter war auch seine spätere Ehefrau Anja, die er bei der ersten Trainingseinheit kennenlernte. Und die Familientradition wird fortgesetzt. Tochter Laura (23) ist jetzt auch schon seit mehreren Jahren als Trainerin im Verein tätig und war Ende September als Auszeichnung für ihr herausragendes Engagement als junge Ehrenamtlerin vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der gemeinnützigen Gesellschaft "KOMM MIT" zur sechsten "Fußballhelden"-Bildungsreise ins spanische Santa Susanna eingeladen worden.
"Neben dem TuS Oeventrop gab es damals nur ein, zwei andere Vereine im Kreis Arnsberg, die ebenfalls Frauenfußball angeboten haben", sagt Vater Thorsten. "Man kann daher vermutlich schon sagen, dass wir damals eine Vorreiterrolle eingenommen haben. Unsere Abteilung ist dann auch schnell gewachsen. Aus dem Frauenteam waren immer wieder mehrere Spielerinnen bereit, die nachrückenden Mädchenmannschaften zu betreuen. Mittlerweile haben wir 27 ausgebildete Trainerinnen im Verein."
"Pro Saison rücken bestimmt sechs bis acht Nachwuchsspielerinnen auf - externe Zugänge sind eher die Ausnahme"
Dabei konnten Stein und die Abteilungsleitung stets auch auf die Unterstützung des Gesamtvereins zählen. "Der Vorstand stand ohne Kompromisse hinter der Idee, eine Frauenfußballabteilung zu gründen und hat das Potenzial dahinter gesehen. Wir haben immer grünes Licht bekommen." Der Erfolg kann sich sehen lassen. Mittlerweile ist rund ein Drittel aller Vereinsmitglieder weiblich. Neben zwei Frauenteams besteht die Abteilung auch aus sieben Mädchenmannschaften, von denen fünf ab dem E-Juniorinnen-Bereich am Spielbetrieb teilnehmen.
Die Fußballeuphorie in Deutschland machte sich nach den Weltmeisterschaften 2006 (Männer) und 2011 (Frauen) im eigenen Land auch beim TuS Oeventrop bemerkbar. "Wir hatten damals zwischenzeitlich sogar zwölf Mädchenteams", berichtet Thorsten Stein. Nach einer kleinen "Delle" sorgte zuletzt die erst wenige Monate zurückliegende Frauen-Europameisterschaft in England für den nächsten Aufschwung im Sauerland. "Alleine in diesem Sommer gab es 40 neue Anmeldungen - und das in allen Altersklassen." Insgesamt sind aktuell 193 Spielerinnen für den TuS Oeventrop am Ball.
Großer Beliebtheit erfreute sich auch das vom Verein organisierte Public Viewing zum EM-Endspiel im Londoner Wembleystadion. Anlässlich eines Familientages errichtete der TuS eine große LED-Leinwand, auf der die Begegnung zwischen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und Gastgeber England (1:2 nach Verlängerung) verfolgt werden konnte. "Es kamen rund 350 Leute. Damit hatten wir niemals gerechnet", gerät Thorsten Stein ins Schwärmen. "Auch unsere Sportfeste sind immer gut besucht. Die Hallenturniere zwischen Weihnachten und Neujahr sind ebenfalls längst Tradition."
Ein besonderer Höhepunkt in den 25 Jahren fällt dem Trainer, der seit 15 Jahren außerdem auch noch Jugendleiter des Vereins ist, direkt ein: "Wir hatten bei einem Gewinnspiel einer großen Tageszeitung und einer Brauerei mitgemacht und ein viertägiges Trainingslager in Dubai inklusive eines Treffens mit Fußballikone Franz Beckenbauer gewonnen. Das war eine unglaubliche Erfahrung für uns alle."
Sportlich ragen die Aufstiege von der Kreisliga A in die Bezirks- sowie zwischenzeitlich auch in die Landesliga innerhalb von nur drei Spielzeiten heraus. Bei allem Ehrgeiz wird aber besonders auf eine hohe Durchlässigkeit von den Mädchenteams zu den Frauenmannschaften geachtet. "Pro Saison rücken bestimmt sechs bis acht Nachwuchsspielerinnen auf. Externe Zugänge sind eher die Ausnahme", betont Thorsten Stein. Mit Sophia Thiemann (26) steht eine ehemalige Spielerin der ersten Mannschaft mittlerweile sogar beim SV Meppen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga unter Vertrag.
Bei der Jubiläumsfeier des TuS Oeventrop wird es also einige Momente geben, in denen die aktiven Frauenspielerinnen und Ehemalige zwischen alten Geschichten, Fotos, Bildergalerien oder Trikots schwelgen können. Und vielleicht kommen ja schon bald weitere Kapitel dazu.
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