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Doppelter Double-Gewinner: der SC Abstatt. [Foto: Getty Images]
Fangen wir mit einer Niederlage an. Natürlich ist das nicht ganz fair bei einer Mannschaft, die in den letzten Jahren fast nie verloren und so ziemlich alles abgeräumt hat, was der Fußballbezirk Unterland zu bieten hat. Aber was die A-Jugendmannschaft des SC Abstatt aus dieser Niederlage machte, sagt viel über den Charakter des Teams aus.
Juni 2012. Abstatt, in der Nähe von Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg gelegen, ist Bezirksmeister. In den Aufstiegsspielen zur Verbandsstaffel geht es gegen den TSV Köngen. 0:1 im Hin-, 0:0 im Rückspiel, der Aufstieg ist futsch – noch ein Jahr auf Bezirksebene gegen Gegner, die meist mit fünf, sechs oder mehr Toren Unterschied geschlagen wurden.
Noch schlimmer: Fast alle Spieler gehen in ihr letztes Jugendjahr. Sie wissen, selbst wenn sie 2013 aufsteigen, spielen sie nicht mehr in der höheren Liga, weil sie dann zu den Herren wechseln. "Das hat richtig weh getan. Das war das negativste Erlebnis der letzten Jahre", sagt Trainer Marco Fackler.
Es hätte das Ende einer hoffnungsvollen Mannschaft sein können. Vereine mit einer höherklassigen A-Jugend klopften laut an. Aber alle Spieler blieben in Abstatt. Und holten in dieser Saison erneut den Titel im Bezirk, gewannen den Pokal und schafften nun auch den Aufstieg, von dem der jüngere Jahrgang profitiert. Perfekter Abschluss für ein Nachwuchsteam, das erfolgreicher ist als all seine Vorgänger im Klub: Bezirksmeister 2011 (noch als B-Jugend), 2012 und 2013. Bezirkspokalsieger 2012 und 2013. Damit doppelter Double-Gewinner.
Abstatts Titelabräumer haben 351 Ligatore in drei Spielzeiten erzielt. Vorsitzender Walter Sammet fasst drei Jahre in einem Wort zusammen: "Phänomenal." Trainer Fackler hat viele Stunden Arbeit investiert, um die Erinnerung festzuhalten. Herausgekommen ist ein 150-seitiges Fotobuch.
Spieler kommen, Spieler gehen, auch und gerade in der Jugend. In Abstatt blieben sie über Jahre. Seit 2008 trainierte Fackler einen fast identischen Kader, in den vergangenen vier Jahren gab es keinen Zugang. "Die Mannschaft war extrem eingespielt", sagt der Coach. Und sie war mit der Zeit in der Lage, "sich selbst zu coachen", so Fackler. In der Halbzeit ergriffen auch immer Spieler das Wort.
Zudem waren die Rahmenbedingungen perfekt. Dietmar Hopps Unternehmen SAP hat einen Standort im 5000-Einwohner-Ort und baute dort eines seiner Jugendförderzentren. Nachwuchssportler werden dort sowohl während der Schulzeit als auch beim Berufseinstieg unterstützt. Zudem hatten die Spieler die Möglichkeit, über den Tellerrand des Fußballs zu blicken. Beispielsweise bei einer Trainingseinheit mit den besten Rollstuhlbasketballern Württembergs.
Der Jahrgang 1994 steigt nun zu den Erwachsenen auf. Bis auf einen Spieler bleiben alle trotz Anfragen aus der Landes- und Verbandsliga zusammen – und wechseln doch. Mitsamt Trainer. Zum SC Ilsfeld, nur ein paar Kilometer entfernt, auf der anderen Seite der A81. Nach dem Abstatter Aufstieg werden beide in der kommenden Saison in der Bezirksliga gegeneinander spielen.
Der Wechsel sorgte in der Region für Aufsehen und klingt nach Scherbenhaufen, Zoff und bösem Blut. Stattdessen sagt Abstatts Jugendleiter Jürgen Friedrich in der Heilbronner Stimme: "Wir wollen der Jugend eine Perspektive geben und haben das daher so vereinbart. Das passt alles."
Abstatt und Ilsfeld haben seit zwei Jahren eine Kooperation im Jugendbereich, man handele "wie ein gemeinsamer Verein", betont Friedrich. Für Abstatt ist die Bezirksliga wohl die Grenze des Machbaren, Ilsfeld hat bereits in der Landesliga gespielt und will auf Sicht dahin zurück. So fiel schon vor Monaten die Entscheidung, die A-Jugend in den SC Ilsfeld zu integrieren. Die meisten Spieler haben bereits in der abgelaufenen Saison Einsätze in der dortigen Bezirksliga-Mannschaft gehabt. Alles regelkonform, alles geplant.
Trainer Fackler steht nun vor dem "spannendsten Projekt, seit ich Trainer bin". Der 47-Jährige muss - oder darf - ein Dutzend Jugendliche, die immer gespielt und fast immer gewonnen haben, sowie eine bereits bestehende Männermannschaft zu einer Einheit machen. Mit dem Problem, dass pro Wochenende nur elf Startplätze zu vergeben hat. "Das wird eine Herkules-Aufgabe", sagt Fackler.
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