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Resozialisierung|17.01.2022|12:00

"Amateurfußball hat mir das Leben gerettet"

Behrend Schulz: "Mein Engagement ist für mich, ehrlich gesagt, eine Selbstverständlichkeit."[Foto: Privat/Collage FUSSBALL.DE]

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Behrend Schulz hat wegen schlimmer Gewaltdelikte 21 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht. Seit 2004 war der 70-Jährige nicht mehr inhaftiert. Auf FUSSBALL.DE erklärt der Hamburger, wie der Amateurfußball ihm das Leben gerettet und ihn zu einem anderen Menschen gemacht hat. Kürzlich hat er für sein ehrenamtliches Engagement sogar die Sepp-Herberger-Urkunde verliehen bekommen.

Bald ist die Winterpause vorbei. Dann kommen hoffentlich wieder diese Wochenenden, die Behrend Schulz besonders liebt - wenn die Coronabestimmungen es zulassen. Wochenenden, an denen sich der 70-Jährige mindestens vier Amateurspiele im Hamburger Fußball-Verband anschauen kann. Natürlich wird eine Partie seines Heimatvereins Bramfelder SV dabei sein, bei dem er als Betreuer tätig ist. Aber auch drei weitere Begegnungen wird er sich nicht entgehen lassen. "Für mich ist erst dann ein Wochenende perfekt, wenn ich freitags, samstags und sonntags auf dem Platz bin - am liebsten von morgens bis abends."

Die Geschichte von Behrend Schulz ist ganz besonders, weil sie so gegensätzlich ist. Der 70-Jährige hat Dinge gemacht, für die er sich heute schämt. Die aber zu seinem Leben dazu gehören. Die ihn zu der Persönlichkeit gemacht haben, die er heute ist: Schlägereien, Drogen, Alkohol ohne Ende - lange hat er ein Leben am Abgrund geführt. Für seine Taten hat er 21 Jahre im Gefängnis verbracht. Wie konnte es dazu kommen?

"Ich hatte eine schlimme Jugend und Kindheit, die komplett von Aggressivität geprägt war. Mein Vater hat mich häufig geschlagen. Mit 14 Jahren habe ich mich zum ersten Mal gewehrt und selbst die Faust gegen ihn erhoben", sagt Schulz. "Damals war Gewalt das einzige Mittel für mich, um mit meinem Leben irgendwie klarzukommen. Ich habe mir selbst und vielen anderen Menschen Schaden zugefügt. Dafür schäme ich mich. Das tut mir leid."

"Ohne den Fußball und die Menschen, die ich im Verein und auf dem Sportplatz kennengelernt habe, wäre ich schon längst wieder im Knast gelandet"

"Mädchen für alles" beim Bramfelder SV

Aber Schulz hat sich verändert, er hat die Kurve bekommen, er ist ein anderer Mensch geworden. Er hat ein Ventil gefunden, um die Aggressivität abzubauen, die noch immer in ihm brodelt - wie die Lava in einem Vulkan.

Über eine Sozialtherapie ist er zum Fußball gekommen. Behrend ist beim Bramfelder SV aus dem Hamburger Fußball-Verband das "Mädchen für alles", wie er selbst sagt. "Wenn es etwas zu tun gibt, kümmere ich mich darum. Besonders viel Spaß hat es mir gemacht, unsere Inklusionsmannschaft als Betreuer zu unterstützen, als dort Not am Mann war. Ich übernehme aber natürlich auch die Drecksarbeit, die sonst niemand übernehmen will", erklärt er. "Ich mache das gerne, weil ich dem Verein damit helfen kann. Ich investiere viel, bekomme aber gleichzeitig viel mehr auf eine andere Art und Weise zurück."

Schulz nennt ein Beispiel, was er damit meint: "Bevor ich zum Amateurfußball gekommen bin, hatte ich wenige Bekanntschaften, Freunde hatte ich gar keine. Jetzt habe ich viele Freunde gefunden. Ich freue mich darauf, sie Woche für Woche auf dem Sportplatz zu treffen."

Schulz' Leben ist der Amateurfußball. "Ich habe nichts anderes und ich brauche nichts anderes", sagt er. "Meine Tätigkeiten im Amateurfußball machen mich glücklich, sie füllen mich komplett aus. Wenn ich abends nach Hause komme, bin ich total platt. Das ist mein Weg, um meine aggressiven Veranlagungen im Griff zu halten."

"Hier blühe ich auf, hier wird meine Arbeit wertgeschätzt"

Der 70-Jährige geht sogar noch einen Schritt weiter: "Der Amateurfußball hat mir das Leben gerettet. Hier blühe ich auf, hier wird meine Arbeit wertgeschätzt, hier fühle ich mich in der Gesellschaft integriert. Ohne den Fußball und die Menschen, die ich im Verein und auf dem Sportplatz kennengelernt habe, wäre ich schon längst wieder im Knast gelandet."

Deshalb haben ihn Corona und die Lockdowns besonders schwer getroffen. Plötzlich ging nichts mehr. Auch er durfte die Anlage nicht betreten. Sein Leben wurde ausgebremst - von 100 auf 0. "Ich habe direkt gemerkt, dass etwas Entscheidendes fehlt. Das war eine schlimme Zeit. Ich habe gespürt, dass die aggressiven Neigungen wieder hochkamen", sagt Schulz. "Zum Glück stehe ich in regelmäßigem Austausch mit meiner Psychotherapeutin. Die Gespräche mit ihr haben mir in dieser Phase sehr geholfen und mich vor einem Rückfall bewahrt."

Wenn Schulz heute an die Zeit im Gefängnis zurückdenkt, fängt er an zu zittern. "Damals habe ich mich im Knast sogar wohlgefühlt. Ich hatte draußen nichts, was mir Freude machte. Hinter Gittern ging es mir besser. Ich hatte vorher nie Freiheit, deshalb konnte mir auch niemand meine Freiheit entziehen. So habe ich damals gefühlt", sagt er. "Heute ist das anders. Es ist unglaublich bitter, dass ich 21 Jahre meines Lebens eingesperrt war. Aber ich hatte es nicht anders verdient."

Für ihren besonderen Weg im Amateurfußball haben Schulz und der Bramfelder SV im vergangenen Jahr die Sepp-Herberger-Urkunde im Bereich "Resozialisierung" verliehen bekommen. "Das ist eine tolle Auszeichnung", sagt Schulz. "Aber mein Engagement ist für mich, ehrlich gesagt, eine Selbstverständlichkeit." Er macht das alles, um zu helfen - sich selbst und seinem Verein.

Als jüngstes von sechs Kindern erblickte Sepp Herberger am 28. März 1897 in Mannheim das Licht der Welt. Auf den Tag genau 125 Jahre später werden kommendes Frühjahr die Sepp-Herberger-Urkunden in Berlin vergeben. Engagierte Fußballorganisationen und Justizeinrichtungen können sich online um die begehrte Auszeichnung bewerben. Bewerbungsschluss ist am 16. Januar 2022.

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