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[Foto: Wacker Media/SV Wacker Obercastrop]
Der Kader des SV Wacker Obercastrop ist seit wenigen Wochen um einen prominenten Namen reicher: Antonio da Silva läuft für den Klub aus der Westfalenliga Staffel 2 auf. Dabei stellte der dreimalige Deutsche Meister (einmal mit dem VfB Stuttgart, zweimal mit Borussia Dortmund) und Doublesieger der Spielzeit 2011/2012 (mit dem BVB) bereits unter Beweis, dass er auch im Alter von 46 Jahren das Kicken nicht verlernt hat und mehr als nur mithalten kann.
Gleich bei seiner Premiere in der sechsthöchsten Spielklasse trug sich der 168-malige Bundesligaprofi (1. FSV Mainz 05, VfB Stuttgart, Karlsruher SC und Borussia Dortmund) zum 3:0-Endstand beim DSC Wanne-Eickel in die Torschützenliste ein, nachdem er eine Vorlage von Elvis Shala kraftvoll vom Strafraumeck im Netz unterbrachte. Auch in seinem ersten Heimspiel gegen die SpVgg Horsthausen (2:5) markierte der Brasilianer einen Treffer, als er einen Freistoß aus 25 Metern zum zwischenzeitlichen 1:3 direkt verwandelte.
Der Kontakt kam über Weltmeister Kevin Großkreutz, spielender Co-Trainer des Westfalenligisten und früherer BVB-Mitspieler von da Silva, zustande. Bereits im Sommer 2023 hatte sich Antonio da Silva beim SV Wacker Obercastrop fit gehalten, ehe er dem verletzungsgeplagten Klub nun bis zum Winter die Zusage als Spieler gab.
"Nach so vielen Jahren wieder auf dem Platz zu stehen, ist eine Herausforderung"
"Mich freut es, dass er das macht", sagt Kevin Großkreutz gegenüber dem vereinseigenen Video-Format "WackerMedia" zum Engagement seines Weggefährten und guten Kumpels. "Man hat gesehen, was er noch am Ball und wie er der Mannschaft helfen kann. Ich hoffe, dass er noch ein paar Tore erzielt."
Zu den Ausfällen beim SV Wacker gehörte zu Saisonbeginn auch Großkreutz, ehe der Weltmeister von 2014 nicht nur gegen die SpVgg Horsthausen, sondern auch beim zurückliegenden 2:1 beim ehemaligen West-Regionalligisten TuS Erndtebrück erstmals nach über zwölfeinhalb (!) Jahren wieder gemeinsam mit Antonio da Silva in einem Ligaspiel auflief: Statt im März 2012 für Borussia Dortmund in der Bundesliga nun eben für den SV Wacker Obercastrop in der Westfalenliga Staffel 2.
"Nach so vielen Jahren wieder auf dem Platz zu stehen, ist eine Herausforderung", erklärt Antonio da Silva gegenüber dem Obercastroper Video-Format "WackerMedia". Zuletzt hatte der Mittelfeldregisseur in der Saison 2012/2013 für den MSV Duisburg Meisterschaftspartien bestritten. "Ich hoffe, dass ich der Mannschaft und dem Verein helfen kann."
Daran besteht für den Sportlichen Leiter Steffen Golob kein Zweifel: "Es lässt sich nicht in Worte fassen, wie dankbar wir als Verein sind, dass sich Toni als Spieler zur Verfügung stellt", so der 45-Jährige im Gespräch mit FUSSBALL.DE . "Mit 46 Jahren und nach der langen Pause war er schließlich nicht in der Situation, das machen zu müssen. Das zeigt, was für ein Pfundskerl und was für ein bodenständiger Mensch er ist. Und ein guter Fußballer ist er auch weiterhin."
Antonio da Silva kommt beim Sechstligisten überwiegend als hängende Spitze oder "Zehner" zum Einsatz. "Wenn er Richtung Tor zieht, wird es immer gefährlich. Dazu bringt er seine Mitspieler auch mit tollen Pässen gut in Szene", schwärmt Golob. "Bei ihm stimmt einfach das gesamte Paket. Mit seiner Erfahrung gibt er unserem jungen Team Halt. Er spricht viel mit den Jungs, wird auch mal lauter, wenn es notwendig sein sollte. Abseits des Platzes ist er für jeden Spaß zu haben und immer gut gelaunt."
Mit seinem vorerst bis zur Winterpause geplanten Engagement greift Antonio da Silva dem SV Wacker Obercastrop bei der angespannten personellen Situation unter die Arme. "Wir hatten zwischenzeitlich neun verletzte Spieler, die erst nach und nach zurückkommen", so Sportchef Golob. "Dadurch mussten unsere jungen Zugänge in die Bresche springen. Mit einem erfahrenen Spieler wie Toni an ihrer Seite können sich die Jungs noch besser entwickeln."
Im Winter will der SV Wacker Obercastrop dann auf seine personellen Ausfälle reagieren und noch den einen oder anderen zusätzlichen Spieler verpflichten. Dabei bleibt die Tür für Antonio da Silva beim Sechstligisten allerdings weit offen. "Toni hatte uns zunächst nur bis zum Winter zugesagt, weil er es bis dahin zeitlich abschätzen konnte", so Golob über den Ex-Profi, der für die drei wöchentlichen Trainingseinheiten aus dem rund 80 Kilometer von Castrop-Rauxel entfernten Neuss anreist.
"Wenn es Toni weiterhin so viel Spaß macht und es für ihn vom Aufwand her zu regeln ist, dann werden wir zu einem längeren Verbleib ganz bestimmt nicht Nein sagen", betont Steffen Golob. "Die Entscheidung liegt ganz bei Toni."
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