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"Warum? Weil es eine unfaire Aktion gegenüber der anderen Mannschaft gewesen wäre": Matthias Kurz.[Foto: FUSSBALL.DE/privat, Collage FUSSBALL.DE]
Es ist bereits der drittletzte Spieltag, als sich der Abstiegskampf in der 427 A-Klasse 7 zuspitzt. Die Hausherren des FC Eitting II gehen mit vier Punkten Vorsprung in die Partie gegen die auf Abstiegsrang 13 folgenden Gäste des TSV Erding II. Die Hausherren führen mit 1:0. Damit hätten sie sieben Punkte Vorsprung und den Klassenerhalt sicher. Es läuft bereits die 89. Minute, da bekommt Erding einen Freistoß. Nach Gewusel im Strafraum geht ein Gastspieler zu Boden - der Schiedsrichter gibt Elfmeter. Es ist die Gelegenheit für Erding auszugleichen und damit die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren, doch Matthias Kurz überrascht mit einer bewundernswerten Fair Play-Aktion: Er spricht mit dem Schiedsrichter, woraufhin dieser seine Entscheidung revidiert. Der Freistoß bringt nichts ein, der TSV Erding II verliert die Partie und ist damit abgestiegen.
Im FUSSBALL.DE -Interview spricht der 26-Jährige über seine uneigennützige Entscheidung, den Stellenwert des Fair Play im Fußball und warum auch die Spieler selbst die Unparteiischen unterstützen sollten.
FUSSBALL.DE: Warum war die Elfmeter-Entscheidung aus Ihrer Sicht nicht regelkonform?
Matthias Kurz: Der Freistoß war noch nicht freigegeben, deshalb war es keine neue Spielsituation. Wer sich mit dem Regelwerk befasst, weiß, dass dann keine elfmeterwürdige Entscheidung getroffen werden kann, sondern Freistoßwiederholung erfolgen sollte.
"Das Team steht hinter mir, genauso wie der ganze Verein, der diese Aktion sehr lobenswert fand"
Sind Sie auch selbst als Schiedsrichter tätig?
Kurz: Nein, ich befasse mich lediglich aus Interesse mit dem Regelwerk. Selbst Schiedsrichter zu sein, wäre nichts für mich. Lieber spiele ich (lacht) .
Warum haben Sie sich dafür entschieden, die Fehlentscheidung aufzuklären und das "Geschenk" nicht einfach anzunehmen?
Kurz: Weil es eine unfaire Aktion gegenüber der anderen Mannschaft gewesen wäre. Wenn ein junger Schiedsrichter, der es sowieso nicht leicht hat in diesen Ligen, eine Fehlentscheidung trifft, wodurch dann vielleicht der andere Verein absteigt - dann ist es für mich eine Selbstverständlichkeit so etwas aufzuklären, um die andere Mannschaft dann vor dem Abstieg zu bewahren.
Die Konsequenz ist der Abstieg: Würden Sie dennoch wieder so handeln?
Kurz: Definitiv!
Standen auch Ihre Teamkollegen hinter der Entscheidung?
Kurz: Ja. Ich war und werde auch wieder Trainer der Mannschaft und das Team steht hinter mir, genauso wie der ganze Verein, der diese Aktion sehr lobenswert fand. Dies entspricht auch unserem Vereinsmotto.
Wie wichtig ist Ihnen Fair Play im Fußball?
Kurz: Sehr wichtig. Natürlich habe ich auch selbst schon mal gelb-rote Karten bekommen wegen eines Fouls oder Ähnlichem. Ich finde aber, dass Unsportlichkeiten allgemein, sei es spucken, treten oder Beleidigungen in Richtung des Schiedsrichters nicht auf den Fußballplatz gehören. Besonders nicht in den unteren Ligen, wo der Fußball ja kein Beruf ist. Gerade, weil man es als Hobby macht, ist mir Fair Play hier sehr wichtig.
Waren Sie schonmal in einer ähnlichen Situation, in der Sie einen Schiedsrichter auf eine Fehlentscheidung hingewiesen haben?
Kurz: Darauf hingewiesen habe ich Schiedsrichter als Spieler schon öfter (lacht) . Aber nicht in dieser Form.
Warum sollten sich andere Spieler ein Beispiel an Ihrer Aktion nehmen?
Kurz: Dadurch, dass es immer weniger Schiedsrichter gibt, sollte man besonders junge Unparteiische unterstützen. Aber auch die Schiedsrichter allgemein wieder etwas mehr fördern.
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