Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Moderator Guido Cantz versteht auf dem Fußballfeld keinen Spaß. [Foto: Fotos Getty, imago; Collage FUSSBALL.DE]
„Verstehen Sie Spaß?“ Guido Cantz ist einer der bekanntesten deutschen Comedians. Wenn es um Fußball geht, versteht der 45-Jährige allerdings wenig Spaß. „Das ist eine ernste Angelegenheit“, sagt Cantz, der seit seinem sechsten Lebensjahr im Verein spielt. Mittlerweile kickt er für die Ü 40-Mannschaft der SF Troisdorf 05. „Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich auch gewinnen. Danach bin ich wieder für jeden guten Spruch zu haben“, sagt der Moderator.
Cantz ist nicht nur leidenschaftlicher Fußballer. Er ist auch einer der gefragtesten Redner im Karneval. Während einer sechswöchigen Session hat Cantz häufig mehr als 200 Auftritte. Heute, an Weiberfastnacht, hat er frei und nutzt die Gelegenheit, um selbst etwas feiern zu gehen. Vorher hat er FUSSBALL.DE noch ein Interview gegeben, in dem er über seine beiden großen Leidenschaften spricht – über den Karneval und über den Fußball.
FUSSBALL.DE: Herr Cantz, heute ist Weiberfastnacht. Der Straßenkarneval in Köln und ganz Deutschland beginnt. Wie sieht ihr Programm aus?
Cantz: Ich halte mir ganz bewusst in jedem Jahr drei dieser Tage frei: Den Donnerstag, Samstag und Sonntag nutze ich dazu, um selbst zu feiern. Ich komme ja aus Köln-Porz. Hier geht sonntags ein Zug, bei dem ich jedes Jahr mit einem eigenen Wagen dabei bin. Mir ist das wichtig. Hier ist meine Heimat. Ich möchte damit meine Verbundenheit ausdrücken. Und am Rosenmontag habe ich die Ehre, dass ich im WDR den Zug mitkommentieren darf. Das ist durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe. Der geht gerne mal fünf oder sechs Stunden. Da sollte man sich vorher schon etwas überlegen, wie man diese Zeit sinnvoll und mit interessanten Informationen füllen kann.
"Ein Leben ohne Fußball kann ich mir kaum vorstellen"
Sie sind seit 25 Jahren im Karneval unterwegs. Wie erleben Sie die Menschen bei den Veranstaltungen?
Cantz: Sie sprechen wahrscheinlich die schwierige Situation in vielen Bereichen an. Ich merke, dass der Karneval für viele eine Art Ventil ist. Hier können die Menschen für ein paar Stunden unbeschwert feiern. Man kann fast von einer Trotz-Reaktion sprechen. Von der Bühne schaut man immer in unzählige glückliche Gesichter. Diese Kraft hat nur der Karneval. Und vielleicht noch der Fußball.
Sie haben während einer Karnevalssession innerhalb von sechs Wochen bis zu 200 Auftritte. Kann man den Karneval bei diesem Pensum noch mögen?
Cantz: Ich mag den Karneval nicht, ich liebe ihn sogar. Für mich ist das eine ganz große Leidenschaft. Natürlich ist das ein hartes Programm. Aber ich mache es gerne. Es ist jedes Jahr aufs Neue wieder faszinierend, mit welcher Leidenschaft die Menschen dabei sind. Dafür ist es der Aufwand wert. Ich habe das große Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte.
Ist es deshalb leichter, dieses straffe Programm durchzuhalten?
Cantz: Einerseits schon. Andererseits geht das aber auch nur, wenn man absolut diszipliniert ist. Ich trinke in dieser Zeit überhaupt keinen Alkohol und versuche gleichzeitig, mich vitaminreich zu ernähren. Außerdem mache ich viel Sport, um fit zu sein. Damit fahre ich meistens ganz gut. Zudem habe ich es mir so eingerichtet, dass ich montags immer frei habe und keine Termine wahrnehme. Das ist wichtig, um kurz mal durchpusten zu können.
Was machen Sie dann zum Beispiel an einem Montag?
Cantz: Am vergangenen Montag war ich nachmittags mit meinem Sohn beim Fußballtraining. Er spielt bei den Bambinis des 1. FC Spich. Es macht mir riesigen Spaß, ihn dorthin zu begleiten. Sobald ich einen Ball und zwei Tore sehe, fühle ich mich selbst wieder wie ein kleiner Junge. Fußball ist genauso wie der Karneval für mich eine ganz große Leidenschaft.
Hat Ihr Sohn die Liebe zum Fußball von seinem Vater geerbt?
Cantz: Ich hoffe das doch sehr. Ich habe ihn schon ein wenig davon überzeugt, dass er doch bitte in einen Fußballverein gehen möge. Mittlerweile macht es ihm riesigen Spaß.
Warum ist Ihnen das so wichtig?
Cantz: Ich spiele ohne Unterbrechung im Verein seit ich sechs Jahre alt bin. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer Fußballmannschaft ist meiner Meinung nach ein ganz starkes Argument dafür. In dieser Gemeinschaft bekommt man soziale Kompetenz vermittelt. Das ist meiner Meinung nach extrem wichtig und hilft in allen Lebenslagen.
Haben Sie überhaupt noch Zeit, selbst Fußball zu spielen?
Cantz: Die Zeit dafür nehme ich mir. Ich bin Mitglied der Lotto-Elf-Rheinland-Pfalz. Wann immer es mein Terminkalender zulässt, bin ich dabei. Ich stehe dann mit vielen früheren Profis zusammen auf dem Platz. Wir spielen immer für einen guten Zweck.
Können Sie da mithalten?
Cantz: Ich bin nicht der begnadete Techniker. Meine Stärke war es schon immer, den besten Fußballern der gegnerischen Mannschaft hinterherzurennen und ihnen das Leben möglichst schwer zu machen. Das kann ich ganz gut. Und solche Spieler werden ja auch in einer Mannschaft gebraucht. Deshalb passe ich da ganz gut rein, denke ich.
Sie spielen zudem in der Ü 40-Mannschaft der SF Troisdorf 05. Wie ist dort das Niveau?
Cantz: Wir spielen einen ganz ordentlichen Ball, würde ich sagen. Wir waren zweimal Mittelrheinmeister und haben auch an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft teilgenommen. Das ist für so einen kleinen Verein durchaus eine beachtliche Leistung. Wir konnten dort auch große Klubs wie Hertha BSC Berlin oder Bayern München ärgern. Zuletzt war ich leider nicht so häufig dabei, weil ich ständig auf irgendeiner Bühne gestanden habe. Aber das würde ich nach Karneval gerne ändern. Allerdings habe ich seit einiger Zeit etwas Probleme mit meinem linken Knie. Das ist leider ein Problem meines Alters. Das macht mir etwas zu schaffen. Ich hoffe, ich bekomme das wieder in den Griff. Ein Leben ohne Fußball kann ich mir kaum vorstellen.
Die meisten Menschen kennen den lustigen Guido Cantz natürlich aus dem Fernsehen. Verstehen Sie auf dem Platz auch Spaß?
Cantz: Nein, auf dem Platz bin ich sehr ehrgeizig. Dann will ich gewinnen. Vorher oder nach dem Schlusspfiff bin ich immer gerne für einen lustigen Spruch zu haben. Aber die 90 Minuten sind eine ernste Angelegenheit. Da verstehe ich keinen Spaß. Beim gemeinsamen Bier danach ist das dann wieder anders.
Sie wohnen in Köln, sind aber Fan des VfB Stuttgart. Wie kann das denn sein?
Cantz: Das habe ich meinem Vater zu verdanken, der aus dem Schwabenland stammt. Und wenn man sein Herz einmal an einen Fußballverein vergeben hat, dann ändert sich das auch nicht mehr.
Keine Chance also für den 1. FC Köln?
Cantz: Der Klub ist mir sympathisch. Ich drücke den FC immer die Daumen. Aber meine Nummer eins ist und bleibt der VfB Stuttgart. Auch wenn es zuletzt nicht immer einfach war.
Der Abstieg im vergangenen Sommer in die 2. Bundesliga …
Cantz: Ja, das war sicher bitter. Aber der VfB hat lange darum gebettelt. Und dann ist es wirklich passiert. Es konnte sich über mehrere Jahre niemand ernsthaft vorstellen, dass das wirklich passieren konnte. Aber dann war dieser grausame Tag plötzlich da.
Immerhin läuft es jetzt in der 2. Bundesliga sehr gut.
Cantz: Wir haben eine junge und hungrige Mannschaft mit einem guten Trainer. Ich bin zuversichtlich, dass wir den direkten Wiederaufstieg schaffen werden. Vielleicht war dieser Abstieg langfristig gesehen gar nicht so schlimm. Weh getan hat es natürlich trotzdem. Ich hätte gut darauf verzichten können.
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