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Unterwegs |15.09.2023|16:30

Deutschland-Reise: SV Ostfrisia Moordorf

SV Ostfrisia Moordorf: Erste Station auf der Deutschland-Reise.[Foto: Getty Images/Schwarz]

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Der DFB ist der weltweit größte Sportverband. 24.159 Vereine sind unter seinem Dach und über die Landesverbände registriert. Doch wie sieht es bei ihnen im Einzelnen aus: Welche Geschichte bewegt sie, welche Gegenwartsthemen und was bringt die Zukunft? Wir haben fünf Vereine aus den fünf Regionalverbänden besucht und Geschichten gesammelt: über die richtige Dicke von Pommes in Herne, Regenschirm-Mythen in Ostfriesland, die Kraft der Geschichte in Leipzig, Frauen-Power aus Wörrstadt und Monopoly-Scheine im Odenwald. Erster Verein der Deutschland-Reise ist der SV Ostfrisia Moordorf .

Längst ist das Spiel entschieden. Das 0:9 holt Concordia Suurhusen bei Ostfrisia Moordorf nicht mehr auf. Nicht in den verbleibenden zehn Minuten. Auch nicht mit dem Eckstoß, in dessen Nähe auf Tuchfühlung ein älteres Paar steht. Er mit Windjacke und Hut. Sie mit einem Regenschirm. Sie wird doch nicht etwa …?! Mit dem Regenschirm Gegner zu piesacken, das gehört zur Geschichte des SV Ostfrisia Moordorf wie Maloche zu Schalke 04 oder "Uns Uwe" zum Hamburger SV. An diesem Samstagnachmittag im August bleibt der Einsatz aus, trotzdem ist die Erzählung entlang der Nordseeküste zwischen Weener und Esens unverwüstlich, dass es vor den Toren der ostfriesischen Kreisstadt Aurich einen rauflustigen Fußballklub mit ebenso rauflustigen Fans gibt, die zusammenhalten wie Pech und Schwefel; und diese Liaison bis heute bewahren. Mit allem, was zur Hand ist.

Heinz Harberts schüttelt den Kopf. Die "olle" Geschichte mit den alten Frauen aus Moordorf, die Gegner mit den Spitzen ihrer Schirme traktiert haben sollen, die hört der 86-Jährige seit Jahrzehnten. Harberts war linker Läufer bei der Ostfrisia, später 36 Jahre lang Vereinsvorsitzender, 1996 bekam er das Bundesverdienstkreuz. "Wir waren zu arm für Schirme", sagt er, lacht dabei aber so hintersinnig, als wäre vielleicht doch was Wahres dran. Von der Hand zu weisen ist es jedenfalls nicht. Ostfrisia und ihre Fans bilden seit der Gründung 1946 eine außergewöhnliche Gemeinschaft. "Einmal Moordorf, immer Moordorf" - dieser Satz kommt von Dieter Klüver. Der 82-Jährige sitzt neben Harberts und ist eine Legende im Ort. Er war Stürmer der Grün-Weißen und ein so beschlagener Fußballer, er hätte auch woanders, höherklassig spielen können. Doch er ist geblieben, weil man "als Moordorfer nirgendwo anders spielt."

"Land der fliegenden Messer", "Zigeunerdorf", "Kommunistenhochburg", raunte man sich früher zu, wenn die Sprache auf die alte Torfstecher-Siedlung im Hochmoor kam. Bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg war Moordorf mit seinen Lehmhütten ein Synonym für Elend und Entbehrung und Gegenstand zahlreicher Gruselgeschichten, die von Bettlern, Postkutschenräubern und von Fußballern handelten, die man fürchten musste; allein, weil sie in Moordorf zu Hause waren. Dass Spieler angeblich Messer in den Stutzen stecken hatten, gehörte zur Dichtung dazu. Stimmt natürlich nicht, versichern Harberts und Klüver, aber es kann auch ein klein wenig so stehen bleiben. Moordorfer sind stolz auf ihren Verein, der bis heute die gut 6.000 Menschen im Dorf zusammenhält. Schon immer rückte der Moordorfer Anhang in Bussen bei anderen Vereinen an. "Da gab es jedes Mal Trara", erinnert sich Harberts. Die guten, alten Jahre. Während anderswo der Zeitgeist die Vereine zerzaust, hält sich der SV Ostfrisia wacker.

Der aktuelle Vereinsvorsitzende Elso Frericks, 46, hat die Zahlen parat: 545 Mitglieder sind im Verein, davon sind 438 Männer und 107 Frauen. Alle Jahrgänge sind bestückt. Neulich musste der Klub die Aufnahme in die G-Jugend stoppen. Ein Unterstützerteam hat zusammen mit dem Vorstand einen Förderverein gegründet, der lizenzierte Trainer bezahlen und damit die Jugendarbeit in den Vordergrund rücken soll. Wer für Ostfrisia spielt, soll was geboten bekommen. Neben der Ausbildung einen feinen Rasenplatz ohne Maulwurfshügel und einen Anhang, von dem trotz Regenguss und zur Urlaubszeit an die 50 Fans gegen Suurhusen die überdachte Tribüne mit Trommelschlägen und Gesang füllen und grüner Qualm aus einem kleinen Rauchtopf aufsteigt, als sich die Spieler klatschend für die Unterstützung bedanken.

Nur das alte Ehepaar hat das Spielfeld nach Abpfiff ohne Zwischenstopp verlassen. Zurück bleibt die Geschichte mit den Schirmen, die vielleicht doch nicht nur erfunden ist. 1955 berichtete die "Ostfriesen-Zeitung" von einer Frau, die dem Schiedsrichter eines Spiels gegen Spetzerfehn eine blutige Nase geschlagen hatte. Sie wurde später von einem Gericht zu 30 Mark Strafe verurteilt. Ganz Moordorferin lehnte sie die Zahlung ab und ging stattdessen für drei Tage ins Gefängnis.

Diese Serie ist Teil der Deutschland-Reise, die im aktuellen DFB-Journal zum Amateurfußball erschienen ist.  Das gesamte Magazin ist hier abrufbar.

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