Vereinswechsel: Das musst du wissen!
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Eleftherios Ilias alias "bmg_lefti": "Man kann nicht acht Stunden am Stück spielen, das bringt nichts."[Foto: Borussia Mönchengladbach ESports]
Eleftherios Ilias kann der Pandemie momentan teils sogar Positives abgewinnen. Der 23-Jährige kann sich nämlich voll auf eine Sache konzentrieren. Bis letztes Jahr fuhr er noch zwei- beziehungsweise sogar dreigleisig, da stand an erster Stelle das Studium in den Fächern Management und Economics an der Ruhr-Universität Bochum. Außerdem kickte der frühere Oberligaspieler noch beim Landesligisten SV Wanne 11, ehe die Pandemie erneut für eine Unterbrechung und schließlich kürzlich zur Beendigung der Saison sorgte. So bleibt nun reichlich Zeit für seine größte Leidenschaft.
Als "bmg_lefti" gehört er seit dem vorigen Jahr zum E-Sportskader des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. "Ich war bei FIFA immer schon gut und wusste, dass ich da viel erreichen kann", nickt Eleftherios Ilias und verrät: "Die Gladbacher haben mich kontaktiert, nachdem ich als Einzelspieler beim 'FUT-Cup', einem Turnier des Spieleherstellers EA, sehr weit gekommen bin."
Schon als kleiner Junge fängt "Lefti" an zu zocken. Wenn sein drei Jahre älterer Bruder Maksymilian, früher in der Jugend unter anderem für Borussia Dortmund und Rot-Weiss Essen am Ball, daddelt, darf der jüngere Bruder ab und zu mitmachen. "Ich wusste damals noch gar nicht, was ich da mache, sondern habe einfach ein paar Tasten gedrückt", erinnert sich Eleftherios Ilias lachend.
"Ich war bei FIFA immer schon gut und wusste, dass ich da viel erreichen kann"
"FIFA 2004" ist sein erstes Spiel, damals noch auf dem PC. Weil die Eltern beide berufstätig sind und die Mutter als Krankenschwester oft Nachtdienst hat, verbringen die Ilias-Brüder mehr Zeit vor dem Bildschirm, als für Kids in dem Alter sicher ratsam ist. Weil die schulischen Leistungen unter der Zockerei aber nicht sonderlich leiden und sich die Jungs schließlich auf dem Fußballplatz genügend bewegen, ist die Vorliebe für virtuelle Matches dennoch kein Problem. Nur zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr ist der Ausnahmezustand nahe. "Mit elf oder zwölf Jahren bin ich auf Konsole umgestiegen und habe mich da deutlich weiter verbessert. Und wenn die neue 'FIFA'-Version rauskam, war ich einen Monat lang im Tunnel", erzählt "Lefti" lachend.
Dass die Spiele im Laufe der Jahre immer realistischer geworden sind und zu einem absoluten Boom der Gamingszene geführt haben, sieht er übrigens durchaus kritisch. "Natürlich ist die Grafik super, aber das ist eher etwas für Hobbyspieler. eSportler sehnen sich hingegen zum Beispiel nach 'FIFA 13' oder 'FIFA 18' zurück, weil die Skills da viel besser waren", verrät der Profi.
Fußball spielt er als Jugendlicher bei Westfalia Herne, später wechselt er zum TuS Hordel und zur Spielvereinigung Erkenschwick. Beim früheren Zweitligisten, heute in der Westfalenliga aktiv, muss er sich entscheiden: Weiterhin alles dafür zu tun, um auf hohem Amateurniveau zu kicken oder sich mehr aufs virtuelle Spiel zu konzentrieren. "Ich konnte meinem Trainer ja schlecht sagen: Am Sonntag komme ich nicht zum Spiel, denn da steht ein FIFA-Turnier an", bemerkt Eleftherios Ilias.
Er tritt auf dem Platz kürzer, schließt sich dem zwei Klassen tiefer spielenden SV Wanne 11 an und forciert seine Ambitionen als eSportler. Schließlich bricht er sein Studium ab - "So richtig spannend fand ich die Materie eh nicht!" - und wird von Borussia Mönchengladbach als Profi verpflichtet. Zum Team der Jungs vom Niederrhein gehören neben ihm noch Yannick Reiners ("bmg_jeffryy") und Georgios Papatolis ("bmg_pgeorge"). In der Virtuellen Bundesliga ist nach einem Sieg über den 1. FC Köln sowie zwei Niederlagen gegen RB Leipzig und 1899 Hoffenheim in der Gruppenphase des Finalturniers der Club-Championship Schluss. Nun konzentrieren sich die Gladbacher auf den DFB-ePokal powered by ERGO .
Am 6. Mai geht es in dem Wettbewerb zunächst mit der XBOX-Hauptrunde los, in der die Borussia auf den VfL Bochum trifft. Einen Tag später folgt die Playstation-Hauptrunde mit einem Duell gegen den JVF Neuseenland. "Ich denke, dass wir gute Chancen aufs Weiterkommen haben", meint Eleftherios Ilias. Wegen der Corona-Pandemie sieht sich das Team seit Monaten allerdings kaum persönlich, lediglich einmal in der Woche findet in Mönchengladbach ein Treffen statt. Ansonsten wird allein zu Hause gezockt und der Austausch erfolgt online.
Wie in einem "normalen Beruf" bereitet er sich mit täglich mehreren Stunden Training an der Konsole auf den DFB-ePokal vor. "Man kann aber nicht acht Stunden am Stück spielen, das bringt nichts, weil nach etwa zwei Stunden die Konzentration nachlässt", verrät "Lefti" und gibt grinsend zu: "Eigentlich bin ich ein ruhiger Typ, aber FIFA hat natürlich eine Menge Potenzial, dass man sich aufregt."
Falls bei dem offensiv starken Zocker mal eine Aktion misslingt, muss er dennoch versuchen, cool zu bleiben. Da hilft vielleicht die Erinnerung an seine Anfangszeiten, als er als kleiner Junge einfach irgendwelche Tasten drückte - ohne zu wissen, was er da überhaupt tat.
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