Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Fabian Hürzeler: "Die Arbeit beim DFB ist eine sehr wichtige Erfahrung für mich".[Foto: imago/foto2press]
Der ehemalige deutsche Juniorennationalspieler Fabian Hürzeler ist seit einigen Monaten nicht nur Spielertrainer beim FC Pipinsried in der Regionalliga Bayern, sondern auch noch Co-Trainer von Meikel Schönweitz bei der deutschen U 20-Nationalmannschaft - und das mit gerade einmal 25 Jahren. So konnte der in Houston, Texas, geborene Mittelfeldspieler am vergangenen Wochenende nicht für Pipinsried am Ball sein, weil er mit der DFB-Auswahl auf Italien (3:3) und Weltmeister England (0:2) traf.
Am Freitag (ab 19 Uhr) gehört Hürzeler aber wieder zum Aufgebot des FCP. Dann gastiert Pipinsried bei der U 23-Mannschaft des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München, für den der in München wohnhafte Hürzeler im Nachwuchsbereich selbst viele Jahre am Ball war. Im FUSSBALL.DE -Interview spricht Fabian Hürzeler über seine Arbeit für den FC Pipinsried und den Deutschen Fußball-Bund, die Zusammenarbeit mit dem zweiten FCP-Cheftrainer Manfred Bender und das Duell mit seinem Ex-Klub Bayern München, bei dem er unter anderem auf dem Feld auch auf einen Spieler trifft, den er im U 20-Nationalteam betreut.
FUSSBALL.DE: Sie sind gleichzeitig Spielertrainer beim FC Pipinsried in der Regionalliga Bayern und Co-Trainer von Meikel Schönweitz bei der deutschen U 20-Nationalmannschaft. Wie ist das zeitlich für Sie vereinbar, Herr Hürzeler?
Fabian Hürzeler: Mit Manfred Bender haben wir seit Mitte September beim FC Pipinsried einen zweiten Cheftrainer, der mich vertritt, wenn ich mit der U 20-Nationalmannschaft unterwegs bin. Das vereinfacht alles und macht es mir möglich, beiden Aufgaben nachzugehen. Die Arbeit beim Deutschen Fußball-Bund ist eine sehr wichtige Erfahrung für mich, die mich bei meiner Entwicklung als Trainer definitiv weiterbringt.
"Ich spiele sehr gerne im Grünwalder Stadion und freue mich auf das Wiedersehen mit einigen alten Bekannten"
FUSSBALL.DE: Während der vergangenen Tage waren Sie mit der U 20-Auswahl für Spiele in der Elite League unterwegs. Zunächst gab es ein 3:3 in Italien, am Montag folgte ein 0:2 bei Weltmeister England. Wie zufrieden waren Sie mit den Leistungen des Teams
Hürzeler: Auch wenn die Ergebnisse nicht unbedingt für uns sprechen, waren wir mit den Leistungen unserer Jungs grundsätzlich zufrieden. Wir haben nicht nur gegen Italien, sondern vor allem auch gegen England gut gespielt. Die Engländer sind eigentlich für ihre großartige Dynamik und ihre individuelle Klasse bekannt. Gegen uns konnte der Weltmeister seine Stärken nicht ausspielen. Verloren haben wir nur, weil wir uns durch zwei individuelle Fehler quasi selbst besiegt haben. An diesen Kleinigkeiten, die wir noch falsch gemacht haben, werden wir arbeiten. Insgesamt sind wir aber am Dienstag positiv gestimmt nach Deutschland zurückgekehrt.
FUSSBALL.DE: Haben Sie - beispielsweise im Hinblick auf die Heim-EM 2024 - schon Spieler aus Ihrer Mannschaft im Kopf, die sich bis dahin in der A-Nationalmannschaft durchsetzen könnten?
Hürzeler: Bis zur EM 2024 in Deutschland ist es noch ein weiter Weg, bis dahin kann viel passieren. Aber für die jetzigen U 20-Nationalspieler soll es auf jeden Fall ein Ziel sein, in weniger als sechs Jahren für die A-Nationalmannschaft aufzulaufen. Viele Spieler aus unserem Team besitzen das Potenzial dazu und wir geben ihnen auch regelmäßig vor den Begegnungen mit auf dem Weg, dass sie nicht nur für den kurzfristigen Erfolg, sondern auch für das langfristige Ziel, bei der Europameisterschaft im eigenen Land für den Weltmeister von 2014 am Ball zu sein, hart arbeiten sollen. Das ist ein riesiger Anreiz, der die Jungs enorm pusht.
FUSSBALL.DE: Deutschland muss sich also um die Zukunft der A-Nationalmannschaft keine Sorgen machen?
Hürzeler: Es ist schon so, dass uns andere Länder zumindest in Teilbereichen überholt haben, beispielsweise was Dynamik und individuelle Klasse im Nachwuchsbereich angeht. England ist mit seinen Erfolgen mit den Junioren-Auswahlteams, aber auch mit der A-Nationalmannschaft ein gutes Beispiel. Aber Deutschland ist auf einem guten Weg, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Es ist eine ständige Herausforderung, in diesem Bereich nicht nur Schritt zu halten, sondern auch selbst einen Maßstab zu setzen. Die Kluft ist aber nicht so groß, dass man sich Sorgen machen müsste.
FUSSBALL.DE: Mit dem FC Pipinsried rangieren Sie in der Bayern-Staffel auf dem vorletzten Tabellenplatz. Zuletzt gab es drei Niederlagen in Serie. Warum läuft es derzeit nicht rund?
Hürzeler: Dass wir Vorletzter sind, hat verschiedene Gründe. Wir hatten im Sommer einige Abgänge, die wir bisher nicht so gut kompensieren konnten, wie wir uns das vorgestellt haben. Hinzu kommt, dass wir vom Verletzungspech verfolgt werden und dass die zweite Saison nach einem Aufstieg bekanntlich oft die schwierigste ist. Die Euphorie ist ein wenig verflogen, gleichzeitig ist die Erwartungshaltung an uns aber gestiegen. Ich weiß, dass wir mehr können. Wir haben bisher deutlich unter unseren Möglichkeiten gespielt und müssen uns vor allem defensiv steigern
FUSSBALL.DE: Nachdem Sie beim jüngsten 1:2 gegen Spitzenreiter VfB Eichstätt wegen der Länderspielreise gefehlt hatten, gehören Sie am kommenden Wochenende wieder zum Kader. Am Freitag gastiert der FCP bei der U 23 Ihres Ex-Klubs FC Bayern München, bei dem Sie viele Jahre Ihrer Jugend verbracht haben. Wie groß ist die Freude auf die Rückkehr zum FC Bayern?
Hürzeler: Die ist immer riesig. Ich spiele sehr gerne im Grünwalder Stadion und freue mich auf das Wiedersehen mit einigen alten Bekannten. Dennoch gehe ich die Partie grundsätzlich wie jede andere an. Es ist ein Spiel, in dem wir punkten wollen. Wir benötigen im Abstiegskampf dringend mal wieder ein Erfolgserlebnis.
FUSSBALL.DE: Als Münchner fühlt es sich für Sie wahrscheinlich eher wie ein Heimspiel an, oder?
Hürzeler: Das stimmt. Während ich nach Pipinsried rund 45 Minuten fahre, bin ich in nicht einmal 15 Minuten am Vereinsgelände des FC Bayern. Es ist angenehm, auch mal so einen kurzen Anfahrtsweg zu haben.
FUSSBALL.DE: Sie sehen am Freitag nicht nur alte Bekannte aus Ihrer Zeit beim FC Bayern wieder, sondern spielen unter andere, auch gegen FCB-Akteur Meritan Shabani, den Sie vor wenigen Tagen noch bei der deutschen U 20-Nationalmannschaft gecoacht haben. Eine komische Situation, oder?
Hürzeler: Alltäglich ist das sicher nicht. (lacht) Das Thema kam während der Länderspielreise zwischendurch auch mal auf. Wir beide wissen aber gut mit der Situation umzugehen und können unsere Zusammenarbeit bei der DFB-Auswahl in den 90 Minuten ausblenden.
FUSSBALL.DE: Die zweite Mannschaft des FC Bayern ist in der Bayern-Staffel der große Titelfavorit, gewann aber nur eines der vergangenen vier Spiele. Ist das nun der perfekte Zeitpunkt, um gegen die Münchner zu punkten?
Hürzeler: Einen perfekten Zeitpunkt, um gegen eine Mannschaft des FC Bayern zu spielen, gibt es nicht. (lacht) Der FCB ist gegen uns klarer Favorit. Dass wir nichts zu verlieren haben und niemand einen Punktgewinn von uns erwartet, kommt aber vielleicht gerade richtig. Das nimmt uns in der schwierigen sportlichen Situation ein wenig den Druck und könnte uns durchaus helfen.
FUSSBALL.DE: Was ist von Ihrem Team gefordert, um für eine Überraschung zu sorgen?
Hürzeler: Wir müssen kompakt stehen, aggressiv gegen den Ball arbeiten und dürfen dem Gegner nur wenig Raum geben. Priorität hat, so lange wie möglich die Null zu halten. Vorne wollen wir dann effektiv sein und die wenigen Chancen, die sich uns in einem solchen Spiel bieten, möglichst konsequent nutzen.
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